Dorfkirche Heteborn

Dorfkirche Heteborn

Die Dorfkirche Heteborn ist die Kirche im Ort Heteborn der Gemeinde Selke-Aue in Sachsen-Anhalt. Die heutige Kirche wurde 1715 erbaut.

die vermutlich 1737 erbaute Kanzel der Dorfkirche während des Weihnachtsgottesdienstes 2010

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Aus der Leuckfeldschen Chronik (1509) geht hervor, dass Papst Julius die Kirche in Heteborn erwähnte. Bereits vorher habe am selben Platz eine Kirche gestanden. Die Kirche wurde 1636 bei einem Brand und Plünderung des Ortes vollständig zerstört. Der Dompropst zu Halberstadt sagte 1714 einen Neubau zu, der bereits im folgenden Jahr vollendet wurde. Geldgeber waren dabei „die königliche Majestät, das herzoglich-magdeburgischen- und halberstädtischen Fürstenhause”.[1] Der ursprüngliche Altar, ein Geschenk der Neustädter Kirche zu Quedlinburg (heute Nikolaikirche) wurde jedoch anderweitig eingebaut, der Ursprung des Heteborner Altars ist nicht ganz geklärt. Die Weihe fand am Sonntag nach Trinitatis durch Pastor Lankfeld (Gröningen) statt.

Der Kirchturm erhielt mehrmals neue Glocken: zunächst wurde 1715 eine Glocke einer anderen Kirche verwendet, 1741 und 1795 folgten daraufhin neu gegossene Glocken. 1829 wurde eine Glocke restauriert, die zweite kleinere Glocke musste im Ersten Weltkrieg abgegeben werden. Die verbliebene Glocke wurde 1927 durch eine neue ersetzt. Diese auch heute noch vorhandene Glocke trägt die Inschrift Du ließest spendend mich entstehen, dafür nun ruf ich Dich, ins ewige Leben einzugehen. Die Kirchturmuhr, welche 1844 nochmals restauriert wurde, wurde 1912 ersetzt.

Für die Gottesdienste außerhalb der Sommerzeit steht eine Winterkirche mit elektrische Heizung (1984 eingebaut) unterhalb der Orgel zur Verfügung. Dieser Raum wurde mit Spendenmitteln der Partnergemeinde Bad Wildungen finanziert.

Nachdem 1984 das Kirchendach neu gedeckt wurde, wurde eine vollständige Sanierung des Dachstuhls und des Kirchendachs nötig. Mit den Arbeiten wurde 2008 begonnen, da hierfür nur Spenden zur Verfügung stehen, ruht nach der Sanierung des Dachstuhls die weitere Arbeit und wird voraussichtlich erst Mitte 2011 fortgesetzt. Dadurch ist die Kirche derzeit nur eingeschränkt nutzbar.

Ausstattung

Die Kanzel, der Beichtstuhl sowie der Amtsstuhl sind in Gröningen gefertigt, die Jahreszahl 1737 über der mittig oberhalb des Altars gelegenen Kanzel deutet auf die Herstellung hin.

Orgel

Orgel der Kirche, während der Dachsanierung ist sie jedoch nicht spielbar

1848 wurde die damalige Orgel vollständig ersetzt. Es kam eine gebrauchte Orgel der Firma Adolf Reubke in die Kirche, welche über 10 Stimmen (2 im Pedal, 8 im einzigen Manual) und eine Pedal–Manual–Koppel verfügt. Zwei Blasebälge sorgen für den nötigen Wind. Ein Register wurde nachträglich ausgebaut, ein weiteres Register ist nicht verfügbar.[2]

Hauptwerk cD–c3
Gedackt 8′
Quintade 8′
Gemshorn 4′
Mixtur 11/3
Quinte 22/3
Schwiegel 2′
Pedal C–c1
Oktavb. 8′
Superbass 16′

Nutzung

Durch das evangelische Kirchspiel Bode-Selke-Aue wird etwa alle zwei Monate Gottesdienst gehalten, die zuständige katholische Pfarrei (Quedlinburg) nutzt die Kirche derzeit nicht.

Für Beerdigungen steht auf dem Friedhof am Ortsrand eine Kapelle zur Verfügung.

Einzelnachweise

  1. Kirchenchronik, ausgestellt in der Kirche, eingesehen am 24. Dezember 2010
  2. Ob das Register ausgebaut oder nicht funktionsfähig ist, ist nicht klar.

Weblinks

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