- Eleonore Trefftz
-
Eleonore Trefftz (* 15. August 1920 in Aachen) ist eine Physikerin und Mathematikerin, die ab 1972 die erste weibliche Direktorin am Max-Planck-Institut für Physik war. Insgesamt war sie die vierte Frau, die in der Max-Planck-Gesellschaft zum Wissenschaftlichen Mitglied ernannt wurde.[1]
Die Familie von Eleonore Trefftz zog 1920 nach Dresden-Loschwitz um, ihr Vater war Erich Trefftz, der in Dresden als Professor für Technische Mechanik lehrte. Im Sommer 1941 nahm sie das Studium der Physik und der Mathematik an der Technischen Hochschule Dresden auf, Anfang 1944 legte sie die Diplom-Hauptprüfung „mit Auszeichnung“ ab. Im Oktober 1945 verteidigte Eleonore Trefftz ihre Dissertation zum Thema „Curie-Umwandlung von Mischkristallen auf Grund klassischer Statistik“ und legte die Prüfung mit dem Prädikat „mit Auszeichnung“ ab. Kurz danach, im Januar 1946 wurde sie von Martin Kersten an der Universität Dresden angestellt, der zunächst kommissarischer Verwalter des Lehrstuhls war, und danach zum ordentlichen Professor berufen wurde. Eleonore Trefftz hielt Übungen in Theoretische Physik und wurde darin durch Friedrich Hund von der Universität Leipzig unterstützt, der ihr eine Aufgabensammlung zur Verfügung stellte.
Im Sommer 1948 verließ Eleonore Trefftz die Technische Hochschule Dresden und wechselte an das Max-Planck-Institut für Physik, das sich damals in Göttingen befand. Mit dem dort verdienten Geld finanzierte sie das Studium ihres Bruders. Trefftz forschte über die Theorie der Übergangswahrscheinlichkeiten von Spektrallinien und ihre praktische Berechnung.
Sie zog mit dem MPI für Physik (Institutsdirektor war Werner Heisenberg) 1958 nach München um, 1972 wurde sie zum „Wissenschaftlichen Mitglied“ der Max-Planck-Gesellschaft berufen. Ihrer Abteilung war auch eine Gruppe zur Quantenchemie angegliedert.
Weblinks
- Literatur von und über Eleonore Trefftz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lebenslauf auf der Seite der Gleichstellungsbeauftragten der TU Dresden
Fußnoten
- ↑ Vor ihr wurden nur 1956 die Züchtungsforscherin Elisabeth Schiemann (1959 emeritiert), 1967 die Biochemikerin Birgit Vennesland und 1969 die Chemikerin Margot Becke als Wissenschaftliches Mitglied berufen. Isolde Hausser und Lise Meitner waren ebenfalls Wissenschaftliche Mitglieder der MPG, wurden jedoch noch zu Zeiten der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, dem Vorgänger der MPG, berufen und von der MPG übernommen. Übersicht der Berufungen in: Chronik der Max-Planck-Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaften 1948-1998, Band 2, ISBN 3-428-09068-3
Wikimedia Foundation.