Physikerin

Physikerin
Dieser Artikel befasst sich mit dem Wort Physiker als Berufsbezeichnung; zum Schauspiel von Friedrich Dürrenmatt siehe Die Physiker.

Physiker ist eine Berufsbezeichnung für Wissenschaftler, die in der Physik tätig sind.

Inhaltsverzeichnis

Berufsfeld

Physiker (Diplom-Physiker) sind in vielfältigen Berufsfeldern tätig: sie lösen Aufgaben in der Grundlagen- und Industrieforschung, Entwicklung, Produktion, Beratung, Organisation und Verwaltung, im Marketing, im Öffentlichen Dienst und in der Lehre an Schulen und Hochschulen. Dabei wenden sie Methoden der theoretischen, experimentellen und angewandten Physik an.

In der Regel sind sie auf ein Spezialgebiet orientiert, wie zum Beispiel Kernphysik und Elementarteilchenphysik, Atom-, Hochenergiephysik und Molekularphysik, Clusterphysik, Festkörperphysik, Hydrodynamik, Aerodynamik, Thermodynamik, Optik, Akustik, Elektrodynamik, Plasmaphysik und Tieftemperaturphysik, Astrophysik, Extraterrestrische Physik, Biophysik, Atmosphärenphysik, Ozeanographie.

Diplom-Physiker arbeiten in der Forschung und Lehre an Hochschulen. Sie sind in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen von Unternehmen fast aller Branchen tätig, zum Beispiel im Maschinen- oder Fahrzeugbau, der Rundfunk-, und Nachrichtentechnik, der Medizin-, Mess-, Steuer- und Regelungstechnik, der Energieerzeugung und -verteilung oder der Chemischen Industrie.

Nach Aussage der Bundesagentur für Arbeit wurden 2004 nach einigen Jahren der erhöhten Arbeitslosigkeit unter Physikern wieder etwas mehr Physiker gesucht (457 Offerten für 2.620 arbeitslose Physiker Jan-Okt 2004).(Stand 12/2004)

Charakteristika

Physiker arbeiten nicht selten in Berufsfeldern, die dem eigentlichen Physikstudium fremd sind (vgl. z.B. diese Liste bekannter Physiker aus anderen Berufsfeldern). Viele Physiker werden nach ihrer Ausbildung Manager oder Leiter wirtschaftlicher Gesellschaften wie Banken oder Versicherungen. Viele Physiker, vor allem aus der Geophysik und der Meteorologie, sind in der Informatik mit der Programmierung von Modellen komplexer Systeme beschäftigt.

Der Grund dieser Berufsverfremdung von Physikern ist, dass ihr Studium sie vornehmlich zum Arbeiten in der physikalischen Grundlagen- und angewandten Forschung ausbildet, aber entsprechende Stellen in der Wirtschaft nicht in ausreichender Zahl zur Verfügung stehen. Aufgrund ihrer vorteilhaften Fähigkeit, komplexe Probleme zu lösen, bieten sich jedoch vielfältige andere Einsatzmöglichkeiten in der Wirtschaft, insbesondere auf dem Gebiet der Ingenieurstätigkeiten. Ein Physiker lernt in seinem Studium, die schwierigsten Problemstellungen in viele kleine, einfach lösbare Probleme zu unterteilen und dann wieder zusammenzusetzen. Physiker haben im Allgemeinen auch eine hohe Aufnahmefähigkeit und können sich deshalb auch in ihnen fremde Fächer schnell einarbeiten.

Ausbildung

Der Beruf des Diplom-Physikers setzt ein Studium an einer Universität voraus, dessen Abschluss als erster berufsqualifizierender Abschluss dient. Im Moment werden an vielen deutschen und Schweizer Universitäten die Diplom-Studiengänge durch die neuen internationalen Bachelor/Master-Studiengänge ersetzt.

Physik kann man auch im Rahmen von Ingenieurstudiengängen an Hochschulen oder Fachhochschulen und im Rahmen von Lehramtsstudiengängen und Magisterstudiengängen studieren. Dabei kann Physik mit Abschlussziel Magister an fast allen Hochschulen jedoch nur als Nebenfach gewählt werden.

Die Regelstudienzeit beträgt 10 Semester, jedoch ist die tatsächliche Studiendauer mit durchschnittlich 12,9 Fachsemestern höher.

Siehe auch

Literatur

  • Die großen Physiker, 2 Bde.: Von Aristoteles bis Kelvin; Von Maxwell bis Gell-Mann. Hrsg. v. Karl von Meyenn. 1997, ISBN 3-406-41151-7

Weblinks


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