- Elephant (Kurzfilm)
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Filmdaten Deutscher Titel Elephant Produktionsland UK Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 1989 Länge 39 Minuten Altersfreigabe FSK 18 Stab Regie Alan Clarke Drehbuch Bernard MacLaverty Produktion Danny Boyle Kamera Philip Dawson
John WardSchnitt Don O’Donovan Besetzung - Gary Walker
- Bill Hamilton
- Michael Foyle
- Danny Small
Elephant ist ein britischer, experimenteller Kurzfilm von Regisseur Alan Clarke aus dem Jahr 1989. Das Filmdrama war seine letzte Regiearbeit vor seinem Tod 1990. Der Film inspirierte den thematisch ähnlichen, gleichnamigen Film (2003) von Gus Van Sant.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Die Kamera verfolgt eine Reihe von Schützen, die scheinbar wahllos auf Zivilisten schießen. Nach den Schüssen sieht man den Täter fliehen, dann folgt eine längere Aufnahme der Leiche. Sowohl Täter als auch Opfer sind männlich. Die Täter benutzen Pistolen oder Schrotflinten. Ab und an wird die Einführung aus der Perspektive der Opfer gefilmt. Die Schüsse werden meist im Stile von Hinrichtungen ausgeführt, in fast allen Fällen wird mehrmals auf die Leiche geschossen. Die Morde geschehen an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Tageszeiten, diese sind chronologisch:
- ein Schwimmbad
- eine Tankstelle
- ein Hinterhof
- die Toilette einer Lagerhalle
- ein Park
- ein Imbiss
- ein leerstehendes Haus
- ein Wohnhaus
- ein Fußballplatz
- eine Tankstelle
- ein Appartement (hier werden zwei Personen erschossen)
- ein großräumiges Wohnhaus
- eine Lagerhalle
- ein Parkplatz
- ein Industriegelände (zwei Täter)
- ein Haus (zwei Personen werden erschossen)
- auf offener Straße (zwei Täter)
- ein Fabrikgelände (zwei Täter)
Die Täter fliehen nach den Schüssen mit dem Auto und zu Fuß. Dialoge sind im Film lediglich bei einem Fußballspiel vorhanden, hier spielt der Täter mit drei Jungen Fußball und zieht dann seine Waffe und erschießt einen, während die anderen weglaufen. Ansonsten sind nur Autos, Schritte und die Schüsse zu hören.
Hintergrund
Alan Clarkes letzte Regiearbeit ist ein Statement zum Nordirlandkonflikt, bei dem in den 1980ern und 1990ern eine Reihe von Zivilisten Opfer von Gewalt wurden. Der Film wurde in Belfast mit einer Steadicam gedreht. Als Produzent war der spätere Regisseur Danny Boyle beteiligt, der zu dieser Zeit für einen nordirischen Fernsehsender arbeitete und so seinen Einstieg ins Filmgeschäft tätigte. Er zeigte sich sehr beeindruckt von Regisseur Alan Clarke, den er auch später, vor seinem Tod, im Krankenhaus besuchte.[1]
Gus Van Sant wurde von dem Kurzfilm zu seinem eigenen Werk Elephant, einem Statement zu dem Schulmassaker von Littleton, inspiriert. Als Hommage übernahm Van Sant den Titel. Elephant beruht auf dem Phraseologismus und Kommentar zum Nordirlandkonflikt „elephant in the living-room“ des irischen Schriftstellers und Drehbuchautors Bernard MacLaverty (Anspielung auf den „Elefant im Porzellanladen“). Dieser Elefant steht immer im Weg, aber mit der Zeit lernt man mit ihm zu leben.[2]
Kritik
Elephant wird oft als Alan Clarkes bester und düsterster Film beschrieben und beeinflusste neben Danny Boyle und Gus Van Sant eine Reihe von weiteren Filmemachern.[3][2][4][5]
Weblinks
- Elephant in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Einzelnachweise
- ↑ Kommentar von Danny Boyle, DVD The Firm/Elephant, DVD, Blue Underground 2006
- ↑ a b Justin Hobday: Review. Screen Online, abgerufen am 3. Februar 2011.
- ↑ Slarek: The way of the gun. DVD Outsider, abgerufen am 3. Februar 2011.
- ↑ Kommentar von Gary Oldman in der Filmdokumentation „Director: Alan Clarke“, Ausschnitt au f der DVD The Firm/Elephant, DVD, Blue Underground 2006
- ↑ Dennis Lim: Film. The Village Voice, 31. August 2008, abgerufen am 3. Februar 2011.
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