Elfriede Hengstenberg

Elfriede Hengstenberg

Elfriede Hengstenberg (* 22. Dezember 1892 in Meran; † 1992 in Berlin) war eine deutsche Pädagogin.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Elfriede Hengstenberg wurde als fünftes Kind geboren. Ihr Vater, der Ingenieur Rudolf Hengstenberg, stammte aus einer westfälischen Theologenfamilie, und ihre Mutter, Mathilde Hengstenberg geborene Weißenborn, war die Tochter eines Gothaer Bauunternehmers. 1894 folgte als sechstes Kind ihr jüngerer Bruder Rudolf Hengstenberg.

Nach der Übernahme des vom Vater erbauten Gas- und Wasserwerkes durch die Stadt Meran wechselte die Familie im Jahr 1899 nach Berlin. Rudolf Hengstenberg sen. bekam eine neue Anstellung in Birkenwerder, und die Familie bezog eine Villa in Wannsee-Nähe.

Schon während ihrer Schulzeit belegte Elfriede Hengstenberg Kurse in Rhythmischer Sportgymnastik in der Methode nach Émile Jaques-Dalcroze. Unmittelbar nach dem Lyzeumsabschluss ging sie nach Hellerau und nahm Bewegungsunterricht bei Rudolf Bode. Ihr Diplom als Gymnastiklehrerin erwarb sie in der von Bode neu gegründeten Münchner Schule für Plastische Gymnastik. 1915 - während des Ersten Weltkrieg - kehrte Elfriede Hengstenberg nach Berlin zurück.

Aufgrund einer Empfehlung von Carl Ludwig Schleich lernte Hengstenberg 1917 die Arbeitsweise von Elsa Gindler kennen, bei der sie Privatunterricht nahm. Seit dieser Zeit gehörte Hengstenberg zu Gindlers engstem Freundeskreis, zu dem auch Charlotte Selver zählte. 1924 studierte Elfriede Hengstenberg die Konzeption des Musikpädagogen Heinrich Jacoby, und sie begann damit, beide Ansätze auf ihre eigene Arbeit mit Kindern zu übertragen. Diese Einflüsse einer ganzheitlichen Sichtweise der Gymnastik und Musikpädagogik veranlassten Elfriede Hengstenberg zur Entwicklung eines neuen Bewegungkonzeptes.

Nach ihrem Konzept unterrichtete sie von 1928 bis 1933 an der Montessori-Schule in Berlin-Dahlem. Auf Einladung von Emmi Pikler konnte sie in den Jahren 1935 und 1936 Sommerkurse für Erwachsene in Budapest geben. Zuvor hatten beide Pädagoginnen die Ähnlichkeit ihrer Ansätze festgestellt:

"Sie sahen das Bedürfnis nach Selbstständigkeit als wesentliches Merkmal kindlicher Entwicklung. Diese selbständige Entwicklung von Bewegung sahen Pikler und Hengstenberg als Grundlage für eine gesunde Entfaltung der Persönlichkeit. Daher war die höchste Maxime von Elfriede Hengstenberg bei ihrer Arbeit mit Kindern: Achtung vor der Eigeninitiative des Kindes."[1]

Nach dem Zweiten Weltkrieg war Elfriede Hengstenberg in West-Berlin im Auftrag des Senats zwischen 1950 und 1960 in der Lehrerausbildung tätig.

Literatur

  • Entfaltungen. Bilder und Schilderungen aus meiner Arbeit mit Kindern. Arbor, Freiamt 2002 ISBN 3924195072

Quelle

  • Kim Traxler: Das Bewegungskonzept Elfriede Hengstenbergs. [1] (PDF-Datei 222 KB)

Einzelnachweise

  1. Kim Traxler: Das Bewegungskonzept Elfriede Hengstenbergs. S. 20

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