- Emil Brunner (Fotograf)
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Emil Brunner (* 10. November 1908 in Diesbach, Glarus; † 18. September 1995) war ein Schweizer Fotograf.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Brunner war der Sohn eines Drosselmeisters (Meister der Spinnereimaschinen). Er besuchte die Schulen in Diesbach, Härkingen, Baden und Winterthur. Von 1925-1929 absolvierte er eine Berufslehre als Schiffskonstruktionszeichner bei der Firma Sulzer AG in Winterthur. Nebenbei bildete ihn der Werkfotograf Emil Wiederkehr zum Fotografen aus. Nach der Lehre fotografierte er ein halbes Jahr die Aufräumarbeiten und den Wiederaufbau der ehemaligen Schlachtfelder des ersten Weltkrieges in Frankreich und Belgien.
In den 1930er und 1940er Jahren betrieb er ein eigenes Fotogeschäft in Baden und bereiste er als freischaffender Fotoreporter die ganze Welt: Island, Spitzbergen, Afrika, Südamerika, Antarktis, Alaska, Finnland, Tahiti usw. Der Flugzeugpionier Walter Mittelholzer brachte ihm das Fotografieren aus dem Flugzeug bei. Im Winter 1944/45 war er als Kriegsreporter an der Westfront. 1948 zog er nach Braunwald.
Werk
Brunner passt mit seiner thematischen Vielfalt und seiner Arbeitsweise als moderner Weltenbummler nicht ins Schema des typischen Schweizer Fotoreporters. Vom Konventionellen bis hin zu Aufnahmen von grosser Symbolträchtigkeit findet sich alles. Die erste wichtige Reportage galt den Soldatenfriedhöfen in Nordfrankreich und erschien in den zwanziger Jahren in der Zürcher Illustrierten. Die Ruinenlandschaften und Schlachtfelder der beiden Weltkriege gehören zu den eindrücklichsten Reportagen in seinem Werk.
Unzählig sind die Reportagen aus fremden Ländern und Erdteilen. Aus seiner Heimat beeindrucken die Gebirgsaufnahmen des passionierten Bergsteigers. In seinem Gesamtwerk nehmen die Menschen einen hohen Stellenwert ein. Ein eindrückliches Beispiel bilden die Bündner Bergkinder.
Seine Fotografien erschienen in Life, Neue Zürcher Zeitung, Atlantis, Le Vie del Mondo, Schweizer Illustrierte, Westermanns Monatshefte, Harper's Bazaar, Holiday (Magazin)usw. Tiefflugaufnahmen aus Skandinavien und der Sahara wurden in Illustrierten der ganzen Welt publiziert. Sein Nachlass befindet sich bei der Schweizerischen Stiftung für die Photographie in Winterthur (Sammlung Hugger).
Ausstellungen
- 17.05. - 14.09.2008: Zwitserse bergkinderen , Kunsthal Rotterdam, Rotterdam, NL
- 05.10. - 17.11.2002: Bündner Kunstmuseum, Chur: Wanderausstellung Tausend Blicke. Kinderporträts von Emil Brunner. Bündner Oberland 1943/43
Literatur
- Landigeist und Judenstempel. Erinnerungen einer Generation 1930-1945, Limmat Verlag, Zürich 2002, ISBN 3-85791-414-9
- Tausend Blicke. Kinderporträts von Emil Brunner. Bündner Oberland 1943/43, Limmat Verlag, Zürich 2002, ISBN 978-3-85791-410-2
- Bergkinder. Aus dem Archiv eines Fotoreporters 1943/44, Limmat Verlag, Zürich 2004, ISBN 978-3-85791-473-7
- Film: Verdun, 1932.
Weblinks
- Literatur von und über Emil Brunner (Fotograf) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Emil Brunner im Lexikon Fotografie der Fotostiftung Schweiz
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