Emil Camenisch

Emil Camenisch

Emil Camenisch (* 17. April 1874 in Sarn; † 17. Juli 1958 in Tschappina) war ein Schweizer reformierter Pfarrer und Kirchenhistoriker.

Leben

Emil Camenisch wurde am 17. April des Jahres 1874 in Sarn am Heinzenberg im schweizerischen Kanton Graubünden geboren. Seine Vorfahren waren Bauern. Er besuchte die Bündner Kantonsschule in Chur und studierte anschliessend Theologie an den Universitäten Basel und Berlin.

Am 25. Juni 1899 nahm man ihn in Tamins in der dortigen Dorfkirche in die evangelisch-rätische Synode auf, womit Camenisch die Berechtigung erhielt, in Graubünden als Pfarrer tätig zu sein. Noch im gleichen Jahr wurde er Pfarrer in Flerden, Urmein und Tschappina, wo er dreizehn Jahre tätig war. 1912 wechselte er nach Valendas und Sagogn, wo er rund dreissig Jahre lang blieb. Von der Synode wurde Camenisch zum Vizedekan ernannt, nachdem er bereits in der Prüfungskommission derselben tätig gewesen war.

1943 legte er alle Ämter nieder und trat in den Ruhestand, welchen er in Tschappina verbrachte. Einige Male vertrat er kurzfristig andere Pfarrer, widmete sich aber fortan verstärkt der Kirchengeschichte. Die Folgen einer schweren Krankheit jedoch beendeten sein Leben am 17. Juli 1958. Er wurde, wie er es sich zu Lebzeiten gewünscht hatte, auf dem Friedhof seines Heimatdorfs begraben. Die Universität Zürich hatte ihm den Ehrendoktor der Theologie verliehen. Sein umfangreicher Nachlass wird im Staatsarchiv Graubünden aufbewahrt.

Werke

  • Bündnerische Reformationsgeschichte (Chur 1920)
  • Dalla Reformaziun a Flem (Chur 1927)
  • Die evangelischen Kirchen der Schweiz (Gotha 1935)
  • Geschichte der kirchlichen Entwicklung in Thusis und am Heinzenberg vor und nach der Durchführung der Glaubenserneuerung (Thusis 1950)
  • Geschichte der Reformation und Gegenreformation in den italienischen Südtälern Graubündens und den ehemaligen Untertanenlanden Chiavenna, Veltlin und Bormio (Chur 1950)

Literatur


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