Emil Rittmeyer

Emil Rittmeyer
Handel und Industrie in St. Gallen, Öl auf Leinwand, 1881. Das Bild zeigt den Stickereiwelthandel am Ende des 19. Jahrhunderts. Links an der Säule stehen die Designer der Stickmuster, daneben Fabrikkamine und eine Lokomotive. Der Telegraphenbauer in der Mitte weist auf die älteste Schweizer Telegraphenleitung von St. Gallen nach Zürich hin (1852). Auf der rechten Seite wird den Vertretern aller Erdteile vom Exporteur die Stickerei präsentiert.

Gottlieb Emil Rittmeyer (* 18. Mai 1820 in Lindau; † 21. April 1904 in Freudenstadt, reformiert, heimatberechtigt seit 1829 in St. Gallen) war ein Schweizer Maler.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Emil Rittmeyer wurde am 18. Mai 1820 in Lindau als Sohn des Stickereiunternehmers Jacob Bartholome Rittmeyer geboren. Im Jahr 1829 übersiedelte er mit seiner Familie nach St. Gallen. Ab 1837 studierte Rittmeyer an der Königlichen Akademie der Künste in München bei Wilhelm von Kaulbach, wo er Bekanntschaft mit Gottfried Keller schloss.

Nach seiner Rückkehr nach St. Gallen 1843 war Rittmeyer, abgesehen von einem Aufenthalt in Antwerpen 1850, als Zeichner beziehungsweise Illustrator in der väterlichen Seidenstickerei tätig und pflegte Kontakte zu Ernst Stückelberg, Theodor und Melchior Paul von Deschwanden sowie zu Frank Buchser und Anselm Feuerbach.

Emil Rittmeyer, der unverheiratet blieb, verstarb am 21. April 1904 einen Monat vor Vollendung seines 84. Lebensjahres in Freudenstadt. Er war ein Onkel des Architekten Robert Rittmeyer.

Wirken

Rittmeyer stellte in seinen Bildern mit Vorliebe das Appenzeller Volksleben dar. Er führte Wandbildaufträge aus, fertigte Genre- und Historiengemälde an, zeichnete für Zeitschriften und erstellte Illustrationen. Sein ausgeprägter Sinn für das Atmosphärische zeigte sich vor allem in seinem Spätwerk ab 1870.

Literatur

  • Biographisches Lexikon der Schweizer Kunst, 2 Bde., 1998, S. 873 f.

Weblinks


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