Carl Edward Sagan

Carl Edward Sagan
Carl Sagan (1980)
Voyager Golden Record - Cover mit interstellarer Gebrauchsanleitung
Voyager Golden Record - Datenplatte mit Bild- und Toninformationen: Herzliche Grüße an alle

Carl Edward Sagan (* 9. November 1934 in Brooklyn, New York City; † 20. Dezember 1996 in Seattle, Washington) war ein US-amerikanischer Astronom, Astrophysiker, Exobiologe, Fernsehmoderator, Sachbuchautor, Schriftsteller und Visionär.

Inhaltsverzeichnis

Leben und Werk

Carl Sagan promovierte 1959 über die Möglichkeit des Lebens auf anderen Planeten und bereitete den Weg für die Exobiologie sowie zur Suche nach außerirdischer Intelligenz (SETI). Er war Professor und Labordirektor an der Cornell University und hat zu den meisten unbemannten Weltraummissionen beigetragen, die unser Sonnensystem erforscht haben. Seine Idee war, eine friedliche Botschaft der Menschheit an einem Raumschiff anzubringen, die von einer außerirdischen Intelligenz verstanden werden könnte. Diese Botschaft realisierte er mit der goldenen Datenplatte Voyager Golden Record an den Raumsonden Voyager 1 und Voyager 2.

Er schrieb und moderierte die - mit Peabody Award und Emmy ausgezeichnete - dreizehnteilige Fernsehserie Unser Kosmos (Cosmos: A Personal Voyage; Deutsche Erstausstrahlung 14. Juni 1983), zu der es mehrere Neubearbeitungen mit verbesserten Computeranimationen gab, zuletzt 2005. Aus der Fernsehserie entstand das gleichnamige Buch, welches sich über 70 Wochen lang in der New-York-Times-Bestsellerliste hielt und damit das meistverkaufte englischsprachige (Wissenschafts-)Buch wurde. Darüber hinaus schrieb Sagan populärwissenschaftliche Bücher wie Die Drachen von Eden, für das er 1978 mit dem Pulitzer-Preis für Sachbücher ausgezeichnet wurde, und den Roman Contact, der 1997 mit Jodie Foster im Film Contact adaptiert wurde. Der Film endet mit den Worten „FOR CARL“ („Für Carl“).

Sagan war Gründungsmitglied des Committee for the Scientific Investigation of Claims of the Paranormal (CSICOP), Mitglied bei der Skeptics Society, Mitbegründer und erster Präsident der Planetary Society, Vorsitzender der „Division of Planetary Sciences“ der American Astronomical Society, Präsident der Abteilung für Planetologie der American Geophysical Union, Vorsitzender der Abteilung für Astronomie bei der American Association for the Advancement of Science und zwölf Jahre lang Herausgeber der Zeitschrift Icarus, einem Magazin für planetare Forschung.

Er war Co-Autor des Schreibens, das vor den Gefahren eines nuklearen Winters warnte, demonstrierte gegen die unterirdischen Atomtests in Nevada und erkannte die globale Erwärmung als eine zunehmende, vom Menschen erschaffene Gefahr, die er mit den Zuständen auf dem Planeten Venus verglich.

Carl Sagan war dreimal verheiratet; zuerst mit der durch die Endosymbiontentheorie berühmt gewordenen Biologin Lynn Margulis (1957, Mutter von Dorion Sagan), dann mit der Künstlerin Linda Salzman (1968, Mutter von Nicholas Sagan) und von 1981 bis zu seinem Tod mit Ann Druyan, der Co-Autorin einiger seiner Bücher, der Fernsehserie Cosmos und des nach einer Vorlage von Sagan entstandenen Kinofilms Contact.

Nach einem langen und schweren Kampf mit der Krankheit Myelodysplasie verstarb Carl Sagan im Alter von 62 Jahren. Das posthum veröffentlichte Buch Gott und der tropfende Wasserhahn (US-amerikanischer Titel: Billions and Billions) enthält einige seiner letzten Texte und endet mit einem Text seiner Frau, in der sie den Menschen Sagan und seine letzten Tage auf sehr persönliche Weise schildert.

Isaac Asimov sagte, dass er nur zwei Menschen getroffen habe, die er für klüger hielt als sich selbst. Carl Sagan sei einer dieser Menschen gewesen (der andere Marvin Minsky).

Die Landeeinheit der Mars Pathfinder Mission wurde 1997 zu Ehren von Carl Sagan in Carl Sagan Memorial Station umbenannt. Nach ihm ist auch der am 21. März 1982 von E. Bowell entdeckte Asteroid (2709) Sagan benannt.

Auszeichnungen (Auswahl)

  • John F. Kennedy Astronautics Award der American Astronautical Society,
  • Explorers Club 75th Anniversary Award,
  • Konstantin-Ziolkowski-Medaille der Soviet Cosmonautics Federation,
  • Masursky Award der American Astronomical Society,
  • Public Welfare Medal der National Academy of Sciences,
  • NASA Apollo Achievement Award,
  • NASA-Medaillen für Exceptional Scientific Achievement und Distinguished Public Service,
  • Pulitzer-Preis
  • Oersted Medal 1990

Literatur (Auswahl)

  • Carl Sagan: Blauer Punkt im All. Unsere Heimat Universum, Bechtermünz, 2000 (deutschsprachige Ausgabe), ISBN 3828934013
  • Carl Sagan: Der Drache in meiner Garage. Oder die Kunst der Wissenschaft Unsinn zu entlarven, Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München 1997 (deutschsprachige Ausgabe), ISBN 3426774747
  • Carl Sagan: Unser Kosmos – Eine Reise durch das Weltall, Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München 1991 (Neuauflage), ISBN 3426040530
  • Carl Sagan: Contact, Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München 1986 (deutschsprachige Erstausgabe), ISBN 3426607654
  • Carl Sagan: ...und werdet sein wie Götter – Das Wunder der menschlichen Intelligenz, Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München 1980, ISBN 3426036460
  • Carl Sagan / Jonathan Norton Leonard: Die Planeten, Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1970, ISBN 3499180111

Weblinks

Carl Sagan in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database


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