- Ernst Burdach
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Ernst Burdach (* 20. Juni 1905 in Passenheim in Ostpreußen[1]; † 6. November 1976 in Königswinter) war ein evangelischer Pfarrer, Mitglied der Bekennenden Kirche und Friedensaktivist.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Burdach stammt aus einer Familie von Medizinern aus Ostpreußen. Nach der Erlangung seiner Hochschulreife studierte er Evangelische Theologie und wurde anschließend in das Vikariat seiner Kirche der Altpreußischen Union übernommen. Danach wurde er zum Pfarrer ordiniert. In seinem Pfarramt fand er Anschluss an die Bekennende Kirche durch den Theologen Hans Joachim Iwand, der im ostpreußischen Königsberg das Predigerseminar der Bekennenden Kirche leitete. Ihm widmete er einen biografischen Entwurf.[2]
Nach dem Ende der NS-Gewaltherrschaft wurde seine zweite Heimat die Stadt Bonn im Rheinland. Hier wurde er 1955 der erste Pfarrer der evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde, in der er 15 Jahre lang Dienst tat, bis er 1970 in den Ruhestand eintrat.[3]
Burdach war durch seine Erfahrung im Kirchenkampf sowohl pietistisch geprägt als auch politisch sensibilisiert. Das führte dazu, dass er sich in den 1950er Jahren der Bewegung „Kampf dem Atomtod“ anschloss, die sich gegen die (atomare) Wiederbewaffnung Westdeutschlands richtete. Wegen seiner politisch eindeutigen Positionierung als unbequemer Prediger war er in seiner Gemeinde umstritten, obwohl er zugleich eine anerkannte Gemeindearbeit leistete. Aber es strömten auch zahlreiche Auswärtige unter seine Kanzel. In den 1960er Jahren gehörte er zu denen, die sich für die Anerkennung der Oder-Neiße-Grenze aussprachen und die Ost-Denkschrift der evangelischen Kirche unterstützten und brachte auch damit vor allem Heimatvertriebene gegen sich auf. 1966 gehörte Burdach zu jenen Theologen und Kirchenleuten, die sich in einem Appell gegen den Vietnamkrieg wandten.[4]
Ernst Burdach arbeitete in der Christlichen Friedenskonferenz (CFK) mit, an deren I. und II. Allchristlichen Friedensversammlung er sich 1961 bzw. 1964 in Prag beteiligte.
Nach seiner Emeritierung zog er in sein Haus nach Königswinter, wo er 1976 starb.
Burdach war verheiratet und Vater von drei Söhnen und zwei Töchtern.
Werke
- Ernst Burdach: Hans Joachim Iwand. Theologie zwischen den Zeiten. Ein Fragment 1899-1937, Gütersloh 1999
Aufsätze
- Martin Lotz (Hrsg.), Stimmen zum Tode von Gustav W. Heinemann, Beiheft zu H. 10/1976 der JK [Beiträge von Heinrich Albertz, U. Blank, Hans Bodensteiner, Chr. Broda, Ernst Burdach, Horst Ehmke, Erhard Eppler, Florentine Hoffmann, Diether Koch, Werner Koch, Martin Lotz, Diether Posser, Johannes Rau, Helmut Schmidt, Eberhard Stammler, Carola Stern, Vilma Sturm u.a. und der Ansprache bei der Beerdigung 1976 von Helmut Gollwitzer]
Einzelnachweise
- ↑ Hartmut Rudolph: Evangelische Kirche und Vertriebene 1945 bis 1972, Band 1: Kirchen ohne Land, Seite 556, Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1984 ISBN 3-525-55711-6
- ↑ http://www.weissenseerblaetter.de/h04_99.htm
- ↑ http://www.trinitatiskirche-bonn.de/archiv/festschrift_50.pdf
- ↑ http://www.zeit.de/1966/50/APPELL?page=all (Link nicht mehr abrufbar)
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