- Carl Glossy
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Karl Glossy (* 7. März 1848 in Wien; † 9. September 1937 ebenda; auch Carl Glossy) war ein österreichischer Literaturhistoriker und Direktor der städtischen Sammlungen.
Leben und Wirken
Karl Glossy war der älteste Sohn des Vergolders Johann Glossy und seiner Frau Katherina. Mit 15 Jahren unterbrach er seine Schulausbildung am Wiener Piaristengymnasium, um zum Theater zu gehen. Mit einer Wandergruppe bereiste er Ungarn und Tschechien und setzte dann nach einem Jahr seine Ausbildung in Krems fort. Bereits zu Schulzeiten schrieb er die ersten Theaterkritiken.
Nachdem er an der Universität Wien den Titel Dr. jur. erlangt hatte trat Glossy 1874 beim Magistrat Wien ein. 1881 wurde er Kustos der Städtischen Sammlungen und 1891 Direktor der Stadtbibliothek. Dort erwarb er sich im Zuge seiner Tätigkeit eingehende geschichtliche Kenntnisse. Für die großen Ausstellungen der Stadt Wien („Historische Ausstellung Türkenbelagerung“ 1883; „100. Geburtstag Grillparzers“ 1891; „Musik und Theater“ 1892; „Schubert“ 1897) redigierte er die Kataloge.
Nach dem Tod der Schwestern Fröhlich nahm Glossy Grillparzers Nachlass auf und veröffentlichte viele Dokumente aus den Archivbeständen. In dem von ihm herausgegebenen Jahrbuch der Grillparzer-Gesellschaft ließ er zahlreiche Aufsätze über den Dichter erscheinen. Mit der Herausgabe Raimunds Werken, Schreyvogels und Bauernfelds Tagebüchern leistete er Grundlegendes für die Kenntnis des österreichischen Vormärz. Glossy erschloss viele Quellen und Dokumente vor allem zur Geschichte der Zensur. Ab 1904 leitete er zusammen mit Alfred Freiherr von Berger die „Österreichische Rundschau“, eine Kulturzeitschrift.
Am 9. März 1928 wurde Karl Glossy zum Bürger der Stadt Wien ehrenhalber ernannt.
Werke
- Wiener Studien und Dokumente - Wien : Steyrermühl, 1933
- Vierzig Jahre deutsches Volkstheater - Wien : Verlag d. Deutschen Volkstheaters, 1929
- Das Burgtheater unter seinem Gründer Kaiser Joseph II - Wien : A. Hartleben, 1926
- Aus der Briefmappe eines Burgtheaterdirektors (Franz von Dingelstedt) - Wien : Kunstverlag A. Schroll & Co., 1925
- Kleinere Schriften - Wien : C. Fromme, 1918
- Literarische Geheimberichte aus dem Vormärz - Wien : Konegen, 1912
Weblinks
- Literatur von und über Karl Glossy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Artikel Karl Glossy im Österreich-Lexikon von aeiou
- Neue deutsche Biographie, Bd.: 6, , Berlin 1964 von Moriz Enzinger
Personendaten NAME Glossy, Karl ALTERNATIVNAMEN Glossy, Carl (andere Schreibweise) KURZBESCHREIBUNG österreichischer Literaturhistoriker und Direktor der städtischen Sammlungen GEBURTSDATUM 7. März 1848 GEBURTSORT Wien STERBEDATUM 9. September 1937 STERBEORT Wien
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