- Ernst Langthaler
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Ernst Langthaler (* 1965 in St. Pölten, Niederösterreich) ist ein österreichischer Historiker.
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Leben
Ernst Langthaler wuchs in Frankenfels als Sohn des Elektromonteurs und späteren Bürgermeisters Ernst Langthaler (* 1941) und der Verkäuferin Inge Langthaler (* 1941) auf. Er studierte nach Beendigung des Bundes-Oberstufenrealgymnasium in St. Pölten 1983 bis 1986 Lehramt für Mathematik sowie Geschichte und Sozialkunde an der Pädagogischen Akademie in Krems. Neben seiner Arbeit als Lehrer an der Hauptschule Frankenfels seit 1987 studierte er 1992 bis 1995 Geschichte und Fächerkombination an der Universität Wien. 1998 bis 2000 folgte das Doktoratsstudium Geschichte an der Universität Wien.[1]
1999 trat Langthaler aus dem Schuldienst aus und wurde Mitarbeiter in verschiedenen geschichtswissenschaftlichen Forschungsprojekten. Seit 2001 ist er Lektor an den Instituten für Zeitgeschichte sowie Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien, seit 2004 auch am Institut für Landschaftsplanung der Universität für Bodenkultur Wien. 2002 wurde er Mitarbeiter am neu gegründeten Ludwig Boltzmann-Institut für Geschichte des ländlichen Raumes in St. Pölten (seit 2005: Institut für Geschichte des ländlichen Raumes), wo er unter anderem für die Herausgabe des "Jahrbuchs für Geschichte des ländlichen Raumes" verantwortlich zeichnet. Seit 2005 ist er stellvertretender Leiter des Instituts für Geschichte des ländlichen Raumes und seit 2009 Leiter des dort laufenden FWF-Forschungsprojekts "Landwirtschaftsstile". 2005 bis 2009 war er österreichischer Delegierter in der COST-Aktion "Programme for the Study of European Rural Societies (Progressore)" und 2010 wurde er als Geschäftsführer der European Society for Rural History designiert.
Ein APART-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2005 bis 2008 ermöglichte Langthaler die Erarbeitung einer Habilitationsschrift über Landwirtschaft im Reichsgau Niederdonau 1938 bis 1945, mit der er 2010 an der Universität Wien im Fach Wirtschafts- und Sozialgeschichte habilitiert und zum Privatdozenten ernannt wurde. Nach einer Gastprofessur am Institut für Geschichte und Ethnologie der Universität Innsbruck im Sommersemester 2010 übernahm er im Wintersemester 2010/11, Sommersemester 2011 und Wintersemester 2011/12 am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien eine Gastprofessur und wurde dafür zum Universitätsprofessor ernannt. Im Februar 2011 absolvierte Langthaler einen Erasmus-Lehraufenthalt an der Universität Santiago de Compostela.[2]
Langthalers Arbeitsgebiete bilden die Wirtschafts-, Sozial- und Kulturgeschichte des 19. bis 21. Jahrhunderts mit Schwerpunkt auf Agrar-, Alltags-, Gedächtnis-, Regional- und Globalgeschichte.
Publikationen
- Das Frankenfelser Buch. Frankenfels 1997 (Hg. mit Bernhard Gamsjäger).
- Über die Dörfer. Ländliche Lebenswelten in der Moderne. Wien 2000 (Hg. mit Reinhard Sieder).
- Agrarfragen. Wien 2002 (Hg. mit Erich Landsteiner).
- Zwangsarbeit in der Landwirtschaft in Niederösterreich und dem nördlichen Burgenland. Wien 2004 (mit Ela Hornung und Sabine Schweitzer).
- Agrargeschichte schreiben. Traditionen und Innovationen im internationalen Vergleich. Innsbruck 2004 (Hg. mit Ernst Bruckmüller und Josef Redl).
- Reguliertes Land. Agrarpolitik in Deutschland, Österreich und der Schweiz 1930-1960. Innsbruck 2005 (Hg. mit Josef Redl).
- Sowjets, Schwarzmarkt, Staatsvertrag. Stichwörter zu Niederösterreich 1945-1955. St. Pölten 2005 (Hg. mit Stefan Eminger).
- Grüne Revolutionen. Agrarsysteme und Umwelt im 19. und 20. Jahrhundert. Innsbruck 2006 (Hg. mit Andreas Dix).
- Niederösterreich im 20. Jahrhundert, 3 Bände, Wien 2008 (Hg. mit Stefan Eminger, Oliver Kühschelm und Peter Melichar).
- Land-Arbeit. Arbeitsbeziehungen in ländlichen Gesellschaften Europas (17.-20. Jh.). Innsbruck 2010 (Hg. mit Rita Garstenauer und Erich Landsteiner).
- Agrosystems and Labour Relations in European Rural Societies. Turnhout 2010 (Hg. mit Erich Landsteiner).
- Globalgeschichte 1800-2010. Wien 2010 (Hg. mit Reinhard Sieder).
Auszeichnungen, Ehrungen und Ernennungen
- 1995: Magister der Philosophie
- 1997: Ehrenzeichen der Marktgemeinde Frankenfels in Gold für das Frankenfelser Buch[3]
- 2000: Doktor der Philosophie
- 2004: Kulturpreis des Landes Niederösterreich, Anerkennungspreis Geisteswissenschaften
- 2005: Kulturpreis des Landes Niederösterreich, Würdigungspreis Zeitgeschichte (mit Ela Hornung and Sabine Schweitzer)
- 2005: APART-Stipendium der Österreichischen Akademie der Wissenschaften
- 2010: Privatdozent
- 2010: Universitätsprofessor
Quellen
- ↑ Marktgemeinde Frankenfels: Unsere Gemeinde - Amtliche Nachrichten der Marktgemeinde Frankenfels vom Dezember 2010, S. 10.
- ↑ Marktgemeinde Frankenfels: Unsere Gemeinde - Amtliche Nachrichten der Marktgemeinde Frankenfels vom Dezember 2010, S. 10.
- ↑ ÖVP Frankenfels: Frankenfels Aktuell. Ausgabe Nr. 79 vom März 1997, S. 4.
Weblinks
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