Erwin von Kreibig

Erwin von Kreibig

Erwin von Kreibig (* 27. Juli 1904 in München; † 2. September 1961 in Taching am See) war ein deutscher Maler, Zeichner und Grafiker.

Leben und Wirken

Das Erwin von Kreibig-Museum beim Schloss Nymphenburg

Erwin von Kreibig wuchs als eines von drei Kindern des Mathematikers Arthur von Kreibig im – für seine Kunstszene bekannten – Münchner Stadtteil Schwabing auf. Er besuchte ab 1913 ein Klosterinternat und durchlief ab 1919 eine Ausbildung zum Metallbildhauer und Ziseleur. Ab 1921 absolvierte er die Kunstgewerbeschule München, wo er unter anderem von Richard Riemerschmid unterrichtet wurde. 1922 gründete Erwin von Kreibig mit seinem ein Jahr älteren Bruder Erich eine eigene Künstlerwerkstatt, doch bereits ein Jahr später mussten sie diese aufgrund wirtschaftlicher Erfolglosigkeit wieder schließen. In der Folgezeit war Kreibig als freischaffender Künstler tätig. Er brachte sich selbst das Malen und Zeichnen bei und arbeitete u.a. für die Zeitschriften Simplicissimus, Jugend und Eulenspiegel.

Obwohl die Gemälde und Zeichnungen Kreibigs mehrfach (z.B. im Münchner Glaspalast) ausgestellt wurden konnte er nur wenige seiner Bilder verkaufen, sodass er Anfang der 1930er Jahre zunehmend in finanzielle Schwierigkeiten geriet. 1932 heiratete er eine deutschstämmige Südafrikanerin. 1933 zog er nach Ibiza, kehrte aber bereits 1936 beim Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs zurück. Von den Nationalsozialisten wurde seine Kunst inzwischen als „entartet“ eingestuft, weshalb er bis 1952 zu seiner Schwester nach Sanremo flüchtete. 1961 verlieh ihm die Stadt München den – in jenem Jahr erstmals vergebenen – Schwabinger Kunstpreis für Malerei. Kurz vor seinem Tod zog er zu seinem Bruder nach Tengling (Ortsteil von Taching am See), wo er im September 1961 starb.

Sein Bruder Erich widmete sich nach Erwins Tod der Pflege des Andenkens an seinen Bruder. Neben der Organisation von Ausstellungen und der Herausgabe eines Buches gehörte dazu die Gründung der Erwin von Kreibig-Stiftung. Diese Stiftung eröffnete am 23. September 1991 im südlichen Schlossrondell Nymphenburg das Erwin von Kreibig-Museum. Dort werden Kunstwerke Kreibigs sowie Wechselausstellungen mit Werken regionaler Künstler gezeigt.

Literatur

  • Erich von Kreibig: Erwin von Kreibig - Leben und Werk; Dr. C. Wolf und Sohn Verlag, 1983; ISBN 3922979122
  • Erwin von Kreibig: Zehn kleine Negerlein; Anette Betz Verlag, 1971; ISBN 3764102136
  • Münchner Stadtmuseum: Erwin von Kreibig, Gemälde, Zeichnungen, Plakate, Figurinen. Katalog zur Ausstellung im Münchner Stadtmuseum, 20. Oktober 1983 bis 29. Januar 1984. München, 1983

Weblinks


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