- Eugen von Ransonnet-Villez
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Eugen Freiherr von Ransonnet-Villez (* 7. Juli 1838 in Hietzing bei Wien; † 28. Juli 1926 in Nussdorf am Attersee) war ein österreichischer Maler und Diplomat.
Leben
Ransonnet-Villez war Sohn eines Geheimrates und Vizepräsidenten des Obersten Rechnungshofes und begann bereits mit elf Jahren ein Studium an der Akademie der bildenden Künste Wien. Von 1855 bis 1858 studierte er Rechtswissenschaften in Wien und trat 1858 als Ministerialoffizial in das k.u.k. Ministerium für Äußeres ein. Damit begann auch seine diplomatische Laufbahn. In seiner Freizeit galt seine ganze Liebe den Naturwissenschaften, der Photographie und der Malerei, vor allem aber der Farblithographie.
Ab 1860 kam er in Länder wie Palästina, Ägypten und Indien, wo er neben seiner diplomatischen Tätigkeit auch zu tauchen begann. Er ließ sich nach seinen Angaben eine Taucherglocke bauen, um unter Wasser Skizzen für seine Gemälde anzufertigen. Die Glocke hatte eine Luftzufuhr von einem Boot, ein Bullauge, eine Sitzgelegenheit und sechs Kanonenkugeln zur Beschwerung. Damit war Ransonnet der erste Unterwasserzeichner. Er verwendete die Glocke in relativ seichtem Wasser und gibt, in seiner Publikation: Sketches of the inhabitants, animal life and vegetation in the lowlands and high mountains of Ceylon, as well as the submarine scenery near the coast, taken in a diving bell. (Vienna, printed for the author by Gerold, 1867) detaillierte Angaben, wie Farben unter Wasser verfremdet wirken. Neben den Gewässern vor Ceylon tauchte er auch im Roten Meer, dem Golf von Sinai und vor der Küste von Dalmatien und im Attersee. In den beiden letzten Gebieten baute er sich auch jeweils eine Villa. In den Gärten der Villen pflanzte er Bäume und Gewächse, die er von seinen Reisen mitbrachte. In Nussdorf am Attersee gründete er 1886 den „Union Yacht Club Attersee“.
Auf seinen Reisen malte er Landschaften und entwarf Skizzen zu Lithographien für seine Bücher und Publikationen anderer Autoren. Er veröffentlichte u.a. Reise von Kairo nach Tor zu den Korallenbänken des Rothen Meeres (Wien 1863) sowie Reisebilder aus Ostindien, Siam, China und Japan (Graz 1912). Des Weiteren schuf er Lithographien u.a. zu Pflanzenleben von Anton Kerner von Marilaun (Leipzig & Wien 1890-91). Das einzige Unterwasser-Ölgemälde schenkte er 1892 dem Naturhistorischen Museum in Wien. (3. ZA Inv. Nr. 111-1-04).
Seine Einmann-Taucherglocke mit versetzbaren Ankergewichten basierte auf der Erfindung von Franz Kessler. Eine massstabsgetreuer Nachbau der Glocke ist im Naturhistorischen Museum in Wien ausgestellt.
Literatur
- Literatur von und über Eugen von Ransonnet-Villez im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- A. Durstmüller: Rensonnet-Villez, Eugen Frh. von. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 8, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1983, ISBN 3-7001-0187-2, S. 417.
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