- Fåglum-Brüder
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Die Fåglum-Brüder waren die schwedischen Radrennfahrer Gösta (* 1940), Sture (1942−1983), Erik (* 1944) und Tomas Pettersson (* 1947), die in den 1960er Jahren als Quartett das Mannschaftszeitfahren auf der Straße dominierten.
Inhaltsverzeichnis
Karrieren im Radsport
Benannt wurden die Brüder nach einem Ortsteil von Vårgårda, wo sie aufwuchsen und für den „Fåglums Cykelklubb“ starteten. 1963, 1964 und 1966 wurden Gösta, Sture und Erik Schwedische Meister im Mannschaftszeitfahren (es starteten Dreier-Mannschaften). Bei den Olympischen Spielen 1964 in Tokio errangen die drei Brüder gemeinsam mit Sven Hamrin die Bronzemedaille im Mannschaftszeitfahren. 1967 wurden die vier Brüder erstmals gemeinsam Weltmeister im Mannschaftszeitfahren. Die Fachzeitschrift Radsport zeigte sich begeistert: „Die vier blonden Sportler werden gewiß als einmalige Erscheinung in die Geschichte [...] eingehen. Daß ein Brüderpaar sich zu einer solchen Kampfmannschaft entwickelte und erfolgreich nach dem Lorbeer zu greifen vermochte, war bisher noch nicht da und wird es wohl auch in Zukunft nicht mehr geben.“[1]
Bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexiko errangen die „Fåglum-Brüder“ Silber. Wenige Wochen später wurden drei von ihnen in Montevideo mit Josef Ripfel (anstelle von Sture) Dritte in der Mannschaftsverfolgung bei der Bahn-WM sowie erneut Team-Weltmeister auf der Straße mit allen vier „Fåglums“. 1969 wurde das Quartett ein drittes Mal Weltmeister im Mannschaftszeitfahren. Daneben errangen die Fåglum-Brüder zahlreiche weitere Mannschaftstitel in ihrem Heimatland sowie bei Skandinavischen Meisterschaften.
1970 wurden alle Brüder Profis; am erfolgreichsten war der älteste Bruder, Gösta, der bei der Tour de France 1970 den dritten Platz belegte und 1971 den Giro d'Italia gewann. Gemeinsam mit seinem Bruder Tomas gewann er 1970 zudem den Trofeo Baracchi.
Ehrungen
Die Fåglum-Brüder wurden 1967 mit der „Svenska-Dagbladet-Goldmedaille“ für ihre sportliche Leistung ausgezeichnet. In Vårgårda, wo sie zuletzt für den „Vårgårda Cykelklubb“[2] starteten, wurde zu ihren Ehren ein Denkmal auf dem Marktplatz errichtet sowie das Museum „Dessa fantastiska Fåglums“ eröffnet.
Name und Familie
Außer Gösta nahmen die Brüder später den Nachnamen „Fåglum“ an, da der Name Pettersson in Schweden sehr häufig ist.
Bei den UCI-Straßen-Weltmeisterschaften 2011 wurde ein Enkel von Sture Pettersson, Marcus Fåglum Karlsson, Fünfter im Einzelzeitfahren der Junioren. Auch dessen Vater Jan Karlsson war Radrennfahrer, startete bei den Olympischen Spielen 1988 und gewann Bronze im Mannschaftszeitfahren.
Einzelnachweise und Anmerkungen
- ↑ Radsport, 5. September 1967
- ↑ Der Club ist bekannt als Organisator des Frauen-Weltcup-Rennens „Open de Suède Vårgårda“.
Literatur
- Lars-Gunnar Björklund: Dessa fantastiska Fåglums, 1968
Weblinks
1962
Maino/Zandegu/Grassi/Tagliani | 1963
Motte/Bidault/Bechet/Chappe | 1964
Andreoli/Dalla Bona/Guerra/Manza | 1965
Guerra/Dalla Bona/Denti/Soldi | 1966
Blaudzun/Hansen/Wisborg/Højlund | 1967–1969
Pettersson/Pettersson/Pettersson/Pettersson | 1970
Jardi/Sokolow/Schukow/Likatschow | 1971
Van Der Linden/Hermans/Verreydt/Van Cauter | 1973
Mytnik/Lis/Szozda/Szurkowski 1974
Filipsson/Johansson/Fagerlund/Nilsson | 1975
Szozda/Nowicki/Szurkowski/Mytnik | 1977
Pikkuus/Schaljapin/Kaminski/Schukanow | 1978
Oosterbosch/Houwelingen/Bierings/Est | 1979
Drogan/Hartnick/Boden/Petermann | 1981
Drogan/Boden/Kummer/Ludwig | 1982
Bindsbergen/Ducrot/Solleveld/Schipper | 1983
Kaschirin/Petrowitsch/Nawolokin/Zinowijew | 1985
Zinowijew/Sumnikow/Klimow/Schdanow | 1986
Harmeling/Talen/Cordes/Vries | 1987
Fortunato/Poli/Scirea/Vanzella | 1989
Boden/Landsmann/Kummer/Schur | 1990
Galkin/Patenko/Zotow/Markowitsch | 1991
Anastasia/Colombo/Contri/Peron | 1993
Contri/Salvato/Fina/Brasi | 1994
Contri/Colombo/Salvato/Andriotti
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