- Ferdinand Joseph Laaf
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Ferdinand Joseph Laaf (* 15. März 1852 in Ellen, Kreis Düren; † 21. Januar 1919 in Aachen) war ein deutscher Arzt und Apotheker.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Wirken
Ferdinand Joseph Laaf war der Sohn von Gerhard Laaf (* 21. Januar 1821 in Ellen, Kreis Düren, † 6. November 1906 ebenda) und Gertrud Laaf, geb. Schäfer (* 6. Juni 1825 in Morschenich, † 28. April 1919 in Langerwehe). Gerhard Laaf war Polizei Sergeant in Ellen. Das Ehepaar Gerhard Laaf hatte vier Kinder. Die zwei Söhne Joseph und Heinrich sowie die beiden Töchter Anna Katharina († 27. März 1891) und Anna Maria († 26. Dezember 1927). Mit seinem jüngeren Bruder Heinrich Laaf († 4. März 1945), dieser wurde Apotheker in Berlin, legte Ferdinand Joseph Laaf jeden Tag 9 km von Ellen nach Düren zur Schule hin- und zurück.
1872 war er bei der Kavallerie. Sein Medizinstudium schloss Ferdinand Josef Laaf 1879 mit der Promotion an der „Königlich Rheinisch-Westphälisch Polytechnischen Schule zu Aachen“ ab. Darüber hinaus war er ausgebildeter Apotheker. Seit 1880 führte er seine Arztpraxis in Burtscheid: „Laaf Dr. F. J. pract. Arzt, Neustr. 33, Burtscheid. Sprechstunde 8–9, 11–1 Uhr.“ Laaf hatte seine Praxis in der Neustraße, die rückwärtig an die Häuser des Krugenofens stößt.
Ferdinand Joseph Laaf ließ sich von den Aachener Photographen August Classens und Ernst Seeles aufnehmen. Laaf war 2,04 m groß. Samstag, den 7. Juli 1883 heiratete er Maria Lambertz (10. Januar 1861 in Aachen – 7. Oktober 1914 in Burtscheid), das einzige Kind des Aachener Printen-Fabrikanten Henry Joseph Napoléon Lambertz. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor:
- Paula (1884 – 13. Juni 1924) unverheiratet, kinderlos
- Heino (3. Dezember 1890 – von Nazis ermordet am 4. Juli. 1944) Apotheker, unverheiratet, kinderlos
- Maria Josefine alias: Marita (7. Januar 1896 – 23. Februar 1973) verheiratet, zwei Töchter (Katharina unverh., kinderlos; Maria Veronika verh. Peter Schrouff, eine Tochter: Rosa-Marita Schrouff alias: RMS-Scriptorin)
- Ferdinand Joseph Adam alias: Ferdy (10. Februar 1897 – 29. April 1979) Kaufmann, verheiratet, kinderlos
- Katharina (12. Februar 1899 – 9. April 1944) unverheiratet, kinderlos
Als Hochzeitsgeschenk ließ Henry Lambertz ein dreiachsiges viergeschossiges Wohnhaus in der Kasinostraße 63 für seine Tochter erbauen. Die vierte Etage ist ein Mezzanin. Im Erdgeschoss hatte Laaf seine Praxis. Seine Sprechstunde hielt er von acht bis neun und von 12 bis 13 Uhr. Zu dem Laaf’schen Stadthaus erwarb Laaf 1905 den Landsitz Villa Flora, die ehemalige Villa de Montrevel.
Zuerst ging es mit Pferd und Wagen auf Visite. Doch schon bald zählte Laaf zu den ersten Bürgern Burtscheids, die ein Automobil besaßen, einen Landaulet. Dieses Modell war dem Kutschbau nachempfunden. Das Charakteristische war sein Cabrioverdeck.
Laaf war politisch und sozial engagiert. Er zählte zu den Mitgliedern des Burtscheider Bürgervereins. Bei dem 50jährigen Vereins-Jubiläum wurde darauf hingewiesen: „Vorstandsmitglied Dr. med.Joseph Laaf († 1919), der außer einer ebenso reichen Zahl von Vorträgen (50) fast in jeder Sitzung längere Zeit redete, so daß die Vereinsberichte wiederholt Sitzungen, in denen er nicht anwesend war, als „stilllebenartig“ bezeichnen.“
Im Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918 war Laaf als Lazarettarzt in Malmedy tätig. Bei Kriegsende und nach dem Ersten Weltkrieg war er im Einsatz. Die Lazarette auf französischem Gebiet mussten geräumt werden. Daher brachte Laaf aus dem Lazarett in Lunéville, Frankreich, die Verwundeten nach Deutschland. Noch an seinem Sterbetag holte er die letzten Soldaten in die Heimat herüber. In der Nacht erlitt er einen Gehirnschlag.
Der Nachruf auf seinem Totenzettel lautet: „Eiserne Gesundheit, klarer Verstand, feine Beobachtungsgabe zeichneten ihn aus … Als Arzt war er bei Arm und Reich gesucht und beliebt. Mit klarem Blick erkannte er stets was Not tat, so daß er sich das Vertrauen der Kranken in seltenem Maße erwarb. … Seit den ersten Tagen des Weltkriegs zur Leitung des Kriegslazarettes in Malmedy berufen. … An seinem Grabe trauern seine fünf Kinder, seine Mutter und Geschwister.“
Seine Beisetzung fand auf dem Burtscheider Heißbergfriedhof statt. Das Grabmal FAMILIE DR. MED. LAAF[1] hatte er nach dem Tod seiner Frau 1914 von dem Aachener Bildhauer Erich von den Driesch als Gruft erbauen lassen. Die Galvano-Plastiken nach von den Drieschs Modellen stammen aus der Werkstatt der Württembergischen Metallwarenfabrik (WMF) in Geislingen an der Steige.
Literatur
- Rosa-Marita Schrouff: Das Porträt von Henry Lambertz. Gründer der Aachener Printen-Fabrik. Meine Familien-Chronik in Bildern. epubli, Berlin 2011, ISBN 978-3-86931-533-1.
Einzelnachweise
- ↑ Heißberg-Friedhof, Burtscheid. Flur 10, Parzelle 46, 47, 48 in den Maßen: 2,80 x 2,10 x 1,30 m.
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