- Ferdinand Schimon
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Ferdinand Schimon (* 6. April 1794 in Buda; † 29. August 1852 in München) war ein deutscher Sänger der Stimmlage Tenor und Maler. Historische Bedeutung hat er vor allem als Porträtmaler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Schimon wurde in Buda geboren, kam aber früh nach Wien, wo er sich als Schüler von Johann Baptist Lampi d. J. zum Maler ausbilden ließ. 1818 malte er die Burgschauspieler Joseph Koberwein und Maximilian Korn, außerdem porträtierte er Adlige. Mit dem Komponisten Franz Schubert war er befreundet; dieser ermutigte ihn, Sänger zu werden. Noch in Wien trat er 1820 bei der Uraufführung Schuberts Die Zauberharfe als Palmerin auf.
1821 wechselte er nach München und wirkte im selben Jahr in Ludwig van Beethovens Oper Fidelio an der Münchner Hofoper mit. Als Sänger der Hofoper übernahm er meist Nebenrollen, etwa in Die Hochzeit des Figaro als Basilio oder in Die Stumme von Portici als Lorenzo. 1840 wurde er als Sänger pensioniert. Er malte weiterhin, etwa den Musiker, Komponisten und Dirigenten Louis Spohr. Außerdem war er an der Ausmalung der Loggien der Neuen Pinakothek unter Clemens von Zimmermann beteiligt.[1] Zu seinen bekanntesten Werken gehört ein Porträt Carl Maria von Webers aus dem Jahr 1825. Die Porträts Webers und Beethovens (1819) werden als die den Komponisten ähnlichsten bezeugt.
Familie
Sein Bruder Maximilian Schimon (1805–1859) war ebenfalls Maler. Schimons Sohn Adolf Schimon (1820–1887) war Pianist, Gesangslehrer und Komponist, dessen Frau Anna Schimon-Regan (1841–1902) war Sängerin und lehrte am Leipziger Konservatorium und an der Königlichen Akademie der Tonkunst in München.
Schimons Beethoven-Porträt
Anton Schindler, ein Freund Ludwig van Beethovens, will Schimon vorgeschlagen haben, Beethoven zu porträtieren. Der Komponist zögerte wohl zunächst, saß Schimon dann aber doch in seiner Wohnung Modell. Nach Schindlers Darstellung konnte der Maler das Werk zunächst nicht vollenden, Beethoven soll Schimon später die Gelegenheit gegeben haben, das Gemälde fertig zu stellen, wobei der Maler vor allem die Augenpartie überarbeitete.[2]
Das 59 mal 46 Zentimeter große ovale Ölgemälde auf Leinwand von 1819 stellt Beethoven en face dar. Er trägt einen dunkelblauen Mantel und richtet den Blick zum Himmel. Den Hintergrund bildet eine Bergkulisse. Das Gemälde befand sich im Besitz Anton Schindlers. Es ist heute im Besitz der Staatsbibliothek zu Berlin und befindet sich als deren Leihgabe im Beethoven-Haus in Bonn.[3]
An Schimons Porträt Beethovens lehnten sich andere Künstler an, so Carl Mittag bei seiner Zeichnung, Friedrich Eduard Eichens bei einem Kupferstich, Paul Rohrbach bei einer Lithografie sowie Fritz Lomens bei einer Federzeichnung von 1934.[4]
Literatur
- Hubert Reitterer: Schimon Ferdinand. In: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815–1950 (ÖBL). Band 10, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 1994, ISBN 3-7001-2186-5, S. 142.
- Hyacinth Holland: Schimon, Ferdinand. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 31, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 272 f.
Weblinks
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Commons: Ferdinand Schimon – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Ferdinand Schimon, Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
- Ferdinand Schimon bei Allmusic
Einzelnachweise
- ↑ Kurzbiografie Ferdinand Schimons, Carl-Maria-von-Weber-Gesamtausgabe
- ↑ Beethoven-Haus (englisch)
- ↑ Katalog Beethoven-Haus
- ↑ katalog.beethoven-haus-bonn.de
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