- Karl Kothe
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Franz Karl Kothe (* 11. März 1913 in Coswig (Anhalt); † 15. August 1965 in Dessau) war ein deutscher Maler, Bildhauer und Grafiker.[1]
Inhaltsverzeichnis
Leben und Werk
Kothe wurde als Sohn des Tonwarenfabrikanten Franz Kothe und seiner Frau Henriette Luise (geb. Strauchenbruch) geboren. 1916 starb sein Vater im Ersten Weltkrieg.
Von 1920 bis 1929 besuchte Karl Kothe die Grundschule und Realschule in Coswig. Anschließend absolvierte er eine Lehre als Maler beim Malermeister Kühne in Dessau. Sie sollte als Grundlage des von ihm angestrebten künstlerischen Berufs dienen. Anfang der 1930er Jahre begann Karl Kothe eine Hochschulausbildung an der Nordischen Kunsthochschule, spätere Kunsthochschule Bremen. Der Leiter war der Fritz Mackensen, späterer Direktor der Kunsthochschule Weimar.
1934 wurde Kothe wegen antifaschistischer Tätigkeit von der Kunsthochschule Bremen verwiesen. Er akzeptierte unter anderem nicht die Einsetzung des Malers Carl Horn, des Schwiegervaters von Rudolf Heß in die Leitung der Nordischen Kunsthochschule. Er erhielt gemeinsam mit weiteren dreizehn Studierenden, die sich ihm solidarisch erklärten, Studienverbot an allen deutschen Hochschulen. 1939 wurde er zum Kriegsdienst beim Bodenpersonal der Luftwaffe einberufen. Von April 1945 bis Dezember 1945 war er in amerikanischer Kriegsgefangenschaft.
Anfang 1946 trat Karl Kothe in die Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) ein und übte in den folgenden Jahren verschiedene Funktionen vor allem in der Kulturpolitik aus. Er bemühte sich um die Verwirklichung des Sozialistischen Realismus in der Kunst und nahm an verschiedenen Ausstellungen teil, wo er wiederholt verschiedene Kunstpreise erhielt. Um 1955 gründete er gemeinsam mit Manfred Butzlav das Coswiger Keramikmuseum, das heutige Stadtmuseum im Klosterhof in Coswig, und schuf dafür einen Wandfries.
Sein künstlerisches Atelier befand sich in Coswig in der ehemaligen Tonwarenfabrik seiner Eltern in der Berliner Str. 6. 1952 heiratete Karl Kothe die Direktorin einer Coswiger Oberschule Gertrud Masurath (1922–2007). Das Paar hatte fünf Kinder.
1953 schuf Karl Kothe im Auftrag des VEB Mansfeld Kombinat Wilhelm Pieck das Ölgemälde Die Fahne von Kriwoi Rog, welches die Übergabe der Fahne an die Rote Armee thematisierte. [2].
Ende der 1950er Jahre und Anfang der 1960er Jahre bis zu seinem Tod widmete er sich vor allem der Kunst am Bau. 1954 war Kothe Vorsitzender der Jury zur Werkschau der bildenden Künstler im Bezirk Halle in der Staatlichen Galerie Moritzburg, in dem Kothe auch selbst als Künstler auftrat.[3] Kothe war unter anderem mit Entwürfen für ein Wandgemälde für die Zweijahrschule in Eisleben vertreten[4]
Er war Mitglied des Verbandes der Bildenden Künstler der DDR. In diesen Jahren leitete er in Coswig und Piesteritz Malzirkel, an denen u.a. Helmut Rawolle, Joachim Friedrich, Klaus Leupold und Adolf Köstler teilnahmen.[5] 1964 schenkte Karl Kothe seinem „Heimatstädtchen“ Coswig das Keramikwandbild Stadtwappen Coswiger Jungfrau mit Sonnenuhr an der Hauptfassade des Coswiger Rathauses in der Schlossstrasse.
Anfang der 1970er Jahre fand auf Initiative der Witwe Gertrud Kothe eine Ausstellung zum Schaffen ihres verstorbenen Mannes im Klosterhof in Coswig statt.
Ausstellungen
- 1953: Deutsche Kunstausstellung im Dresdner Albertinum.
- Parteiveteran Gustav Schlichtholz
- 1954: Werkschau, Staatliche Galerie Moritzburg, Halle[6]
- Mutter Borowski - Arbeitsprobe für Wandgemälde für die Zweijahresschule Eisleben
- Die Fahne von Kriwoj Rog - Entwurf für Wandgemälde für die Zweijahresschule Eisleben
- Portrait Julius Kühn
- 1957: Mit unserem neuen Leben verbunden - Gastausstellung zum 10. Jahrestag der DDR, Akademie der Künste, Berlin[7]
- Parteiveteran Gustav Schlichtholz
- 1960: Kunst der Gegenwart, Staatliche Galerie Moritzburg, Halle[8]
- Saujagd
- 1969: Architektur und bildende Kunst, Bezirk Halle[9]
- Wandgestaltung in der TH Merseburg - Putzkeramik mit Karlheinz Wenzel
Werkauswahl
- 1949 Gedenkstein anläßlich des 200. Geburtstags von Johann Wolfgang von Goethe in der Wittenberger Straße in Coswig
- 1953 Ölbild Die Fahne von Kriwoi Rog für das Mansfelder-Kombinat[2]
- 195? Wandbild „Wolke schiebt sich vor Sonne“ an beiden Seiten der Friedhofshalle Coswig
- 196? Keramikwandbild in der Käthe-Kollwitz-Schule (?) in Lutherstadt Wittenberg
- 196? Keramikwandbild in der Merseburger Hochschule
- 1962 Keramikplakette zur 775. Jahrfeier der Stadt Coswig
- 1964 Stadtwappen Coswiger Jungfrau mit Sonnenuhr
- 196? Sonnenuhr in Wörlitz
- 1964 Gedenkstein gegen den Faschismus am Eingang Stadtschloss Coswig, heutige Schlossstrasse
Literatur
- Hans Vollmer, Ulrich Thieme: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts: Bd. K-P, Seemann, Leipzig, 1962, S. 103
Einzelnachweise
- ↑ Allgemeines Künstlerlexikon online. 1956. Rubrik: Künstler mit Gemälden in Museen. Vol. 3:103. Doc-Id: _00004990
- ↑ a b Höge, Helmut. 2009. Das Bergbau- und Aufbereitungskombinat Kriwoi Rog. blog.taz.de Hausmeisterblog
- ↑ Ausstellungskatalog des Verbandes Bildender Künstler Deutschlands, Bezirk Halle. 1954.
- ↑ Sabine Meinel: Karl Völker - Leben und Werk. Ph.D. Dissereration, Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg, 2008, S. 220-221.
- ↑ Schmidt, K. Neue Sonderausstellungen im Museum Coswig. 2008. Elbe-Fläming-Kurier. Amtsblatt der Stadt Coswig und weiteren Gemeinden. Nr. 21:11
- ↑ Ausstellungskatalog des Verbandes der bildenden Künstler Deutschlands. 1954.
- ↑ Ausstellungskatalog der Akademie der Künste und des Verbands der bildenden Künstler. 1959.
- ↑ Ausstellungskatalog des Verbandes der bildenden Künstler Deutschlands. 1960.
- ↑ Ausstellungskatalog des Bezirksrates Halle in Zusammenarbeit mit dem Verband der bildenden Künstler Deutschlands und dem Bund Deutscher Architekten. 1969.
Weblinks
Commons: Karl Kothe – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienKategorien:- Grafiker (DDR)
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