Frauenhain (Röderaue)

Frauenhain (Röderaue)
Frauenhain
Gemeinde Röderaue
Koordinaten: 51° 23′ N, 13° 28′ O51.3913.47Koordinaten: 51° 23′ 24″ N, 13° 28′ 12″ O
Einwohner: 1.200 (2010)
Eingemeindung: 1. Jan. 1994
Postleitzahl: 01609
Vorwahl: 035263

Frauenhain ist ein Ortsteil der Gemeinde Röderaue im nordsächsischen Landkreis Meißen. Mit seinen etwa 1.200 Einwohnern ist es der Verwaltungssitz der Gemeinde.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Frauenhain ist der der größte Ortsteil Röderaues und Sitz der Gemeindeverwaltung. Der Ort ist von vielen Teichen wie dem Mittelteich, dem Schlossteich und dem Schäferteich umgeben und wird von der Großen Röder durchflossen. Durch Frauenhain führen die Staatsstraße 90 von Gröditz an die Bundesstraße 101 und die Kreisstraße 8582. Frauenhain hat einen Haltepunkt an der Bahnstrecke Berlin–Dresden.

Geschichte

Ortsgeschichte

Frauenhain wurde erstmals 1228 als villa und 1350 als castrum erwähnt. Das Straßenangerdorf auf Gewannflur war hatte einen Ortsteil Lautendorf und war 1548 zum Amt Großenhain gehörig. Im Ort gab es ein Rittergut sowie eine Pfarrkirche. Das altschriftsässige Rittergut wurde 1551 genannt. Die Herrschaft übte Erb- und Obergerichtsbarkeit aus. Das Rittergut Frauenhain war das Stammhaus der Familie von Pflugk, die 1395 damit belehnt wurde und bis ins 18. Jahrhundert Frauenhain besaß. Im Jahr 1780 erwarb es der Königlich Sächsische Kammerherr von Weissenbach. Um 1860 war es im Besitz der Familie von Globig. Zwischen 1856 und 1875 gehörte Frauenhain zum Gerichtsamt Großenhain, danach zur Amtshauptmannschaft Großenhain. Die Gemarkungsgröße betrug 1900 mit dem Ortsteil Lautendorf zusammen 1651 Hektar. Die Bevölkerung Frauenhains teilte sich 1925 unter anderem in 1168 evangelisch-lutherische Bürger und drei Katholiken auf. 1952 wurde Frauenhain als eigenständige Gemeinde Teil des aus der Amtshauptmannschaft gebildeten Kreises Riesa, der 1994 in den Landkreis Riesa-Großenhain überging. Anfang des selben Jahres schlossen sich die vier Gemeinden Frauenhain, Raden, Koselitz und Pulsen zur neuen Landgemeinde Röderaue zusammen.[1]
siehe auch Burg Frauenhain (Wasserschloss Frauenhain)

Ortsname

Im Laufe der Jahrhunderte gab es eine Reihe verschiedener Schreibweisen des Ortsnamen: 1228 „Frowenhain“, 1284 „Vrowenhain“, 1350 „Vrowenhain“, 1406 „Vrauwenhain“, 1410 „Frouwenhain“, 1495 „Frauen Hayn“, 1791 „Frauenhayn“.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl [1]
1551 36 besessene Mann
1764 29 besessene Mann, 7 Gärtner, 26 Häusler, 15¼ Hufen
1834 641
1871 870
Jahr Einwohnerzahl
1890 929
1910 1129
1925 1180
1939 1472
Jahr Einwohnerzahl
1946 1786
1950 1818
1964 1585
1990 1326

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Bauwerke

  • Waldfriedhof, der alte Schlossfriedhof befindet sich in der Nähe des 1945 abgerissenen Rittergutes von Frauenhain.
  • 1375 erbaute gotische Dorfkirche mit einem Flügelaltar aus der Zeit um 1510 und mit der ältesten Kirchturmglocke Sachsens.[2]

Regelmäßige Veranstaltungen

  • März/April: Frauenhainer Katzengebirgslauf
  • 30. April: Maifeuer auf der Insel zu Frauenhain
  • Juni: Inselfest Frauenhain
  • Juli: Saxstock Festival
  • September: Naturmarkt „Flora et Herba“ auf der Insel zu Frauenhain

Persönlichkeiten

  • Paul Pohle (1869-1943), Pädagoge[3]

Siehe auch

Weblinks

Fußnoten und Einzelnachweise

  1. a b Frauenhain im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  2. http://www.sz-online.de/nachrichten/base.asp?ausgabe=310&etag=14.06.2008
  3. Sächsische Biografie

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