- Freiburg (Breisgau) Güterbahnhof
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Freiburg (Breisgau) Güterbahnhof Freiburger Güterbahnhof Daten Betriebsart Güterbahnhof Eröffnung 1905 Lage Ort Freiburg im Breisgau Land Baden-Württemberg Staat Deutschland Koordinaten 48° 0′ 39″ N, 7° 50′ 54,4″ O48.0108277.848444Koordinaten: 48° 0′ 39″ N, 7° 50′ 54,4″ O Eisenbahnstrecken Bahnhöfe in Baden-Württemberg Der Bahnhof Freiburg (Breisgau) Güterbahnhof ist ein Güterbahnhof in Freiburg im Breisgau. Er wurde zwischen 1901 und 1905 erbaut,[1] um den Güterverkehr des Freiburger Hauptbahnhofs abzutrennen, da dieser nicht mehr dem drastisch angestiegenen Umschlag gewachsen war.[2]
Inhaltsverzeichnis
Lage und Anbindung
Ans Schienennetz angebunden wurde der Bahnhof über die zweispurige[3] 11 Kilometer lange Güterumgehungsbahn zwischen Gundelfingen und Leutersberg.[4] Sie läuft parallel zu den Gleisen des Hauptbahnhofs bzw. denen der Rheintalbahn.
Die Bahnstrecke nach Breisach wird über die Abzweigstelle Heidenhof erreicht, über deren Wendegleis auch die Höllentalbahn befahren werden kann.[3] Als sich die Höllentalbahn zwischen 1955 und 1960 im 50-Hertz-Versuchs-Betrieb befand, wurden Güterzüge für diese Strecke durchgehend mit Dampflokomotiven bespannt, um am Hauptbahnhof nicht auf 50-Hertz-Lokomotiven umspannen zu müssen.[5]
Der Güterbahnhof wird separat durch FRN und FRF, zwei elektromechanische Stellwerke der Bauform E43, bedient. Die Rangieraufgaben übernimmt die Baureihe 294
Die unter Denkmalschutz stehende Lokhalle gehört der Bahntochter Aurelis, ist teilweise als Büroraum vermietet und wird für mittelgroße Veranstaltungen genutzt. Das Bestehen der Halle ist trotz des Denkmalschutzes nicht gesichert, da die Finanzierung der millionenteuren Sanierung nicht geklärt ist.[6]
Geschichte
Ursprünglich hätte der Güterbahnhof im Stühlinger südlich des Hauptbahnhofs errichtet werden sollen. Ausgelöst durch massive Proteste in der Bevölkerung wurde er später in einem unerschlossenen Gebiet errichtet, aus dem später der Stadtteil Brühl werden sollte.
Die Bezeichnung Freiburg (Breisgau) Güterbahnhof entstand 1977 durch die Vereinigung von Güterabfertigung und Rangierbahnhof.[3]
Im Zweiten Weltkrieg war neben dem Hauptbahnhof ebenso der Rangierbahnhof Ziel von Angriffen: [7]
- 27. November 1944: mehrere Hauptgleise getroffen sowie Strecken nach Freiburg-Süd und Abzweigung Heidenhof gesperrt nach Bombenangriff
- 22. Dezember 1944: mehrere Gleise sowie Ein- und Ausfahrten durch Bombenabwurf beschädigt, Rangierlokomotive ausgefallen
- 30. Dezember 1944: durch mehrere Bombenabwürfe Muntionszug explodiert, Fahrbetriebsleitungsgebäude zerstört und Fernmeldeleitungen unterbrochen
- 15. Januar 1945: Streckenabschnitte rund um Güterbahnlinie nach Bombenangriffen gesperrt
- 8. Februar 1945: größere Gleisschäden, Lichtleitungen zerstört, weitere kleinere Schäden durch Jagdbomber-Angriff
- 13. Februar 1945: ein Gleis beschädigt und 15 Wagen zerstört bzw. beschädigt durch kombinierten Angriff mit Bomben und Bordwaffen
Bei den Angriffen im Ersten Weltkrieg hingegen, wurden keine wesentlichen Schäden angerichtet.[8] Der Güterumschlag durch die Bahn hat sich in den letzten Jahrzehnten stark reduziert, sodass er fast ausschließlich als Umsetzpunkt für die Rollende Landstraße dient. Bis zu elfmal pro Tag verlassen bzw. erreichen den Güterbahnhof Züge aus und nach Novara in Italien[9] Dafür wird das Gelände verstärkt als Standort für mittelständische Unternehmen und als Austragungsort für kulturelle Veranstaltungen genutzt.[10]
Literatur
- Georg Schmidt-Abels: Nordstadtbilder. Entdeckungen auf dem Güterbahnhof. In: Freiburger Almanach 58 (2007), S. 121-126
- Gerhard Greß: Verkehrsknoten Freiburg und seine Umgebung in den fünfziger und sechziger Jahren. EK-Verlag, Freiburg 1997, ISBN 3-88255-263-8, S. 101 f.
Weblinks
Commons: Güterbahnhof Freiburg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Der Umbau des Freiburger Personenbahnhofs. In: Zweites Abendblatt der Freiburger Zeitung vom 20. Juli 1927
- ↑ Eberhard Hübsch: Die Staatseisenbahnen. in: Freiburg im Breisgau. Die Stadt und ihre Bauten, H. M. Poppen & Sohn, Freiburg 1898.
- ↑ a b c Kameradschaftswerk Lokpersonal beim Betriebswerk Freiburg: 140 Jahre Eisenbahn in Freiburg – Rheintalbahn, Freiburg im Breisgau 1985, S. 75
- ↑ Albert Kuntzemüller: Die badischen Eisenbahnen 1840−1940, Selbstverlag der Geographischen Institute der Universitäten Freiburg i. Br. und Heidelberg, Freiburg im Breisgau 1940, S. 120
- ↑ Hans-Wolfgang Scharf, Burkhard Wollny: Die Höllentalbahn. Von Freiburg in den Schwarzwald. Eisenbahn-Kurier-Verlag, Freiburg im Breisgau 1987, ISBN 3-88255-780-X., Scharf/Wollny S. 144-146
- ↑ Beate Beul: Das Flair der Halle ist einmalig, Badische Zeitung vom 4. Januar 2010
- ↑ Hans-Wolfgang Scharf, Burkhard Wollny: Die Höllentalbahn. Von Freiburg in den Schwarzwald. Eisenbahn-Kurier-Verlag, Freiburg im Breisgau 1987, ISBN 3-88255-780-X., Scharf/Wollny S. 128-129
- ↑ Roger Chickering: The Great War and Urban Life in Germany: Freiburg, 1914−1918. Cambridge, UK: Cambridge University Press, 2007, ISBN 978-0-521-85256-2, S. 99
- ↑ RAlpin AG: Mit der Rollenden Autobahn durch die Schweiz, Fahrplan ab 1. Januar 2010, Zugriff am 10. Januar 2010
- ↑ Badische Seiten: Güterbahnhof Freiburg, letzter Zugriff am 14. November 2009
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