Friedrich-Wilhelm Siebeke

Friedrich-Wilhelm Siebeke

Friedrich-Wilhelm Siebeke (* 1922) ist ein deutscher Rechtsanwalt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Siebeke nahm im Zweiten Weltkrieg am Krieg gegen die Sowjetunion teil. Anschließend studierte er Philosophie in Halle an der Saale und Rechtswissenschaften in Bonn. Er ist Senior einer Düsseldorfer Anwaltskanzlei. 1987 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.[1]

Er ist mit der CDU-Politikerin Ingrid Siebeke verheiratet, die von 1975 bis 1994 Bürgermeisterin von Mettmann war. Das Paar hat sechs Kinder.[2]

Aktivitäten in der CDU

Von 1968 bis 2004 war er Bundesparteirichter[1] und langjähriger stellvertretender Vorsitzender des Bundesparteigerichtes der CDU. Als solcher war er auch mit dem Parteiausschlussverfahren gegen Martin Hohmann im Zuge der so genannten Hohmann-Affäre befasst. Hohmann hatte gegen seinen durch das Landesparteigericht ausgesprochenen Parteiausschluss Beschwerde beim Bundesparteigericht eingelegt, welche von diesem mit Beschluss vom 4. November 2004 zurückgewiesen wurde. Hierbei sprach sich Siebeke in einem Sondervotum[3] gegen den CDU-Ausschluss Hohmanns aus, weil erstens schon Strafverbrauch und zweitens kein schwerer Schaden für die Partei eingetreten sei. Im Jahr 2010 veröffentlichte er zusammen mit Fritz Schenk ein Buch zu diesem Thema.

Aktion Linkstrend stoppen

Im Jahr 2010 war Siebeke Initiator der Aktion Linkstrend stoppen, Herausgeber des „Manifest gegen den Linkstrend“[4] vom 15. Februar 2010, das sich gegen die Aufgabe von christlich-konservativen und marktwirtschaftlichen Positionen in Form der Berliner Erklärung der CDU-Parteiführung vom 15. Januar 2010[5] wandte und von mehreren aktiven sowie ehemaligen Bundes- und Landtagsabgeordneten unterzeichnet wurde.[6]

Die Aktion wurde von fast der gesamten Parteispitze sowie dem gesamten Spektrum politischer Tageszeitungen kommentiert.[7][8][9][10][11][12] Der CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe hielt den von Siebeke behaupteten Linkstrend der Partei für absurd[10][13], nahm jedoch nach Angaben der Aktion trotzdem den persönlichen Kontakt zu Siebeke auf.[14] Das Neue Deutschland kommentierte, die Aktion sei möglicherweise die Geburtsstunde einer neuen Partei[12], was Siebeke jedoch sofort dementierte.[8]

Schriften

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Herbig-Verlag: Werbebroschüre des Verlages aus dem Dezember 2009, S.9 (Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/5p1srkNf2).
  2. Christoph Zacharias: Mettmann. Ingrid Siebeke wird 85 Jahre. In: Rheinische Post vom 4. Mai 2009.
  3. Sondervotum zur Hohmann-Affäre vom 6. November 2004.
  4. Aktion Linktrend stoppen: Manifest gegen den Linkstrend vom 15. Februar 2010 als PDF.
  5. Bundesvorstand der CDU: Berliner Erklärung - Unsere Perspektiven 2010–2013, vom 15. Januar 2010.
  6. Meldung in der "Thüringer Allgemeinen" vom 15. Februar 2010
  7. Gerd Langguth in Spiegel Online: Störfeuer in der Union - Fundi-Katholiken wollen Merkel weiter ärgern vom 27. Februar 2010, gesehen 24. Februar 2010.
  8. a b Robin Alexander in Die Welt vom 23. März 2010: Merkel: "Wir können das wuppen" - Kleiner Parteitag der CDU - Gröhe als Generalsekretär gewählt.
  9. Marcus Schmidt in Junge Freiheit vom 4. März 2010: „Viele Konservative fühlen sich heimatlos“, gesehen 24. März 2010.
  10. a b Die Süddeutsche Zeitung vom 2. März 2010: Gröhe gegen rechte CDU, gesehen 24. März 2010.
  11. epd in Evangelisch.de (Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik): Schavan kritisiert "Arbeitskreis Engagierter Katholiken", vom 26. Februar 2010, gesehen 24. März 2010.
  12. a b Fabian Lambeck in Neues Deutschland: Trendsetter -René Stadtkewitz / Der Berliner Abgeordnete will den »Linkstrend« der CDU stoppen, vom 16. Februar 2010, gesehen 25. März 2010.
  13. Robin Alexander in Die Welt: Einig nur gegen Merkel vom 16. Februar 2010.
  14. Aktion Linkstrend stoppen: Pressemeldung vom 4. März 2010, gesehen 14. April 2010 (Archived by WebCite® at http://www.webcitation.org/5oyiecQtv).

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