- Friedrich Bokelmann
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Friedrich Bokelmann (* 1868 in Herford; † 1941 in Herford) war ein deutscher Elektrotechniker und Unternehmer. Bekanntheit erlangte Bokelmann durch die Entwicklung des elektrischen Glockenläutwerks.
Leben
Nach Erreichen des Reifezeugnisses in Herford studierte Bokelmann an der TH-Charlottenburg das neue Fach Elektrotechnik. Im Jahre 1892 [1] eröffnete er in der Elisabethstraße seinen Betrieb F. Bokelmann, Ingenieur, Herford und stellte in der Druckerei Tidgemeyer am Neuen Markt eine von ihm entworfene und gebaute Dynamomaschine (65 Volt, 6 Ampere) auf, die von einem 1-PS-Gasmotor angetrieben wurde. Mit der so gewonnenen Elektrizität wurden 8 Glühbirnen zur Beleuchtung von Werkstatt, Laden und Schaufenster versorgt. Nach Geschäftsschluss wurde mit derselben Maschine der Strom für die Bogenlampe eines benachbarten Restaurants erzeugt. Diese erste öffentliche Beleuchtung legte den Grundstein für den Bau eines eigenen Elektrizitätswerkes, das bereits 1902 etwa 200 Anschlüsse für Licht und 100 in eigener Fabrik gebaute Motoren versorgt. Wenig später versorgte Bokelmann viele Orte der näheren Umgebung Herfords mit elektrischer Energie.
Der große Durchbruch gelang Bokelmann schließlich mit seiner bekanntesten Erfindung, einen Elektromotor über Kette und Seilrad mit einer Kirchenglocke zu verbinden. Innerhalb weniger Jahre wuchs das Unternehmen „Herforder Elektrizitätswerke, Bokelmann und Kuhlo“ zu beträchtlicher Größe. 15000 Glocken in aller Welt wurden mit Herforder Läutemaschinen bewegt. Für seine Erfindung wurde Bokelmann 1929 vom Papst geehrt und zum Ritter des Ordens von St. Sylvester ernannt. Das höchste Domkapitel in Köln verlieh ihm ein Diplom für die Läutbarmachung der Großen Deutschen Glocke am Rhein. Auch der Berliner Dom, die Thomaskirche in Leipzig und die Kreuzkirche in Dresden wurden von Bokelmann mit einem Läutwerk versehen.
Quellen
- Herford.net (nicht mehr online, Internet Archive)
- Herforder Kreisblatt: 23 April 1938 Autorkürzel:ob
Einzelnachweise
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