- Friedrich Christoph Steinhofer
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Friedrich Christoph Steinhofer (* 16. Januar 1706 in Owen (Teck); † 11. Februar 1761 in Weinsberg) war ein württembergischer Theologe und Pietist.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung
Friedrich Christoph Steinhofer wurde als Sohn des Ludwig Christoph Steinhofer, Stadtpfarrer in Owen (Teck), geboren. Er besuchte die Lateinschule in Kirchheim (Teck), dann die Klosterschulen in Blaubeuren und Bebenhausen. An der Universität Tübingen studierte er als Stiftler von 1725 bis zum Erwerb des Magistergrads 1728 Philosophie und von 1728 bis 1729 Theologie.
Beruf
Nach Abschluss des Studiums wurde Steinhofer 1729 Vikar in Biberach an der Riß. 1731 führte ihn eine wissenschaftliche Reise nach Franken und Sachsen. In Herrnhut lernte er den Grafen Zinzendorf kennen, den er 1733 auf seiner Reise nach Württemberg begleitete. Dem Pietismus schon vorher zugetan, fühlte er sich zu der Herrnhuter Brüdergemeine hingezogen. Zinzendorf sorgte dafür, dass Steinhofer als Hofkaplan seines Schwagers, des Grafen Heinrich XXIX. von Reuß-Plauen zu Ebersdorf, eingestellt wurde.
1746 trat Steinhofer in den Dienst der Brüdergemeine und wurde zum Mitbischof für den lutherischen Tropus der Brüdergemeine ordiniert. 1747 verließ er Ebersdorf und war in verschiedenen herrnhutischen Gemeinden in der Wetterau und der Lausitz tätig. Durch Los wurde ihm 1747 Dorothea Wilhelmine von Molsberg zur Frau bestimmt. Bereits 1748 wandte sich Steinhofer von der Brüdergemeine ab und kehrte nach Württemberg zurück. 1749 (Amtsantritt 1750) wurde er Pfarrer in Dettingen an der Erms, 1753 in Zavelstein und 1756 in Eningen unter Achalm. 1759 schließlich übernahm er als Nachfolger seines Freundes Friedrich Christoph Oetinger das Amt des Weinsberger Stadtpfarrers und Dekans (Spezialsuperintendent) des Kirchenbezirks Weinsberg.
Schriften
Über seine Amtstätigkeit hinaus wirkte Friedrich Christoph Steinhofer vor allem durch seine Schriften mit der Schriftauslegung nach der Weise Bengels, doch mit einem Einschlag herrnhutischer Frömmigkeit. Er wurde dadurch zu einem der Väter des schwäbischen Pietismus. Seine Werke wurden bis ins 20. Jahrhundert hinein gelesen und mehrfach wieder aufgelegt. Auch in Schweden erlangten seine Schriften große Bekanntheit.
Einige seiner wichtigsten Schriften sind hier dargestellt. Viele seiner Schriften und Werke wurden erst nach seinem Tod veröffentlicht.
- Tägliche Nahrung des Glaubens, nach der Epistel an die Ebräer, 1743, 1783 (schwedisch)
- Tägliche Nahrung des Glaubens, nach der Epistel an die Colosser, 1744, 1804 (schwedisch)
- Evangelischer Glaubens-Grund in der heilsamen Erkenntnis Jesu Christi, 1753, 1897 (schwedisch)
- Evangelischer Glaubens-Grund, 23 Predigten aus der Passionsgeschichte,1754
- Der erste Brief Johannis erbaulich erklärt, 1762, 1898 (schwedisch)
- Selige und heilige Gemeinschaft der Gläubigen mit dem dreieinigen Gott, 1762
- Tägliche Nahrung des Glaubens, nach den wichtigsten Schriftstellen aus dem Leben Jesu in 83 Reden, 1764
Literatur
- Paul Tschackert: Maximilian Friedrich Christoph Steinhofer. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 35, Duncker & Humblot, Leipzig 1893, S. 726 f.
- Eberhard Fritz: Pietismus in Dettingen im 18. und frühen 19. Jahrhundert. In: Fritz Kalmbach (Hg.): Dettingen/Erms. Dettingen/Erms 1992. S. 236-256.
- Hermann Ehmer: Steinhofer, Friedrich Christoph. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 10, Herzberg 1995, ISBN 3-88309-062-X, Sp. 1303–1305.
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