- Owen
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Wappen Deutschlandkarte 48.5883333333339.4513888888889391Koordinaten: 48° 35′ N, 9° 27′ OBasisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Stuttgart Landkreis: Esslingen Höhe: 391 m ü. NN Fläche: 9,7 km² Einwohner: 3.449 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 356 Einwohner je km² Postleitzahl: 73277 Vorwahl: 07021 Kfz-Kennzeichen: ES Gemeindeschlüssel: 08 1 16 054 Adresse der
Stadtverwaltung:Rathausstraße 8
73277 OwenWebpräsenz: Bürgermeisterin: Verena Grötzinger Lage der Stadt Owen im Landkreis Esslingen Owen (Aussprache: [Auen]) ist eine kleine Stadt im Landkreis Esslingen in Baden-Württemberg. Owen ist mit seiner gesamten Gemarkung Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Owen liegt im Lautertal unterhalb der Burg Teck, rund sieben Kilometer südlich von Kirchheim unter Teck. Die Stadt befindet sich im mittleren Vorland der Schwäbischen Alb und erstreckt sich über eine Höhenlage von 362 bis 775 m ü. NN. Owen ist mit seiner gesamten Gemarkung Teil des Biosphärengebiets Schwäbische Alb.
Stadtgliederung
Zu Owen gehören die Stadt Owen und die Burg Teck sowie die abgegangenen Ortschaften Schupenhof und Säubad.[2]
Nachbargemeinden
Angrenzende Gemeinden sind im Norden Dettingen unter Teck, im Osten Bissingen an der Teck, im Süden Lenningen (Ortsteil Brucken) und Erkenbrechtsweiler und im Westen Beuren (alle im Landkreis Esslingen).
Geschichte
Im westlichen Teil der Gemarkung wurden Funde aus der Jungsteinzeit gemacht, es ist jedoch nicht sicher, ob damals schon dort gesiedelt wurde. Der Teckberg wurde in der Bronze- und der Hallstattzeit und im frühen Mittelalter genutzt. Im zweiten Jahrhundert n. Chr. lag ein römischer Gutshof auf Owener Gemarkung.
Wie alt die heutige Siedlung ist, konnte noch nicht sicher geklärt werden.
Da viele Orte in Süddeutschland ähnliche Namen hatten, kann die erste urkundliche Erwähnung erst 1261 sicher auf Owen bezogen werden. Diese Erwähnung handelt von einem Übelritter, der in Diensten der Herren von Teck stand. Die Forschung nimmt an, dass spätestens Mitte des 13. Jahrhunderts oberhalb des alten Dorfs über der Lauter die heutige Stadt gegründet wurde. Reste des Stadtgrabens und der Stadtmauer sind noch vorhanden. Die Kirche des alten Dorfs außerhalb der Stadtmauer, die Marienkirche (1267 schriftlich belegt), war die Grablege der Herzöge von Teck. Das mit der Stadtgründung erbaute Stadtschloss der Herzöge wurde vermutlich 1638/1639 zerstört, an seiner Stelle wurde 1837 das heutige Rathaus gebaut.
1385 kam die Stadt endgültig an Württemberg und gehörte nun zur Vogtei Kirchheim.
Ortsname
Der Name Owen wird Auen ausgesprochen, was auch auf manchen Landkarten in Klammern als Namenszusatz gedruckt ist. Auen bedeutet wasserreiche Talaue. Owen ist die altdeutsche Schreibweise dafür und wird im Ortsnamen bis heute beibehalten. Aufgrund der ungewöhnlichen Aussprache ist der Ort auch im Rechtschreibduden verzeichnet. Merkspruch: „Auen sagen die Schlauen, Owen die Doofen.“
Religionen
Seit der Reformation ist Owen evangelisch geprägt. Die evangelische Kirchengemeinde Owen hat ca. 2.100 Mitglieder (Stand 2005)[3]. Die Gottesdienste finden in der über 600 Jahre alten Marienkirche statt.
Die katholischen Christen gehören zur nächstgelegenen Kirchengemeinde in Lenningen. Owen hat ein katholisches Gemeindezentrum, in welchem wöchentlich eine Heilige Messe gefeiert wird.
Einwohnerentwicklung
Die Einwohnerzahlen sind Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen des Statistischen Landesamtes (nur Hauptwohnsitze).
Jahr Einwohnerzahlen 3. Dezember 1834 ¹ 1.546 3. Dezember 1861 ¹ 1.557 1. Dezember 1900 ¹ 1.629 17. Mai 1939 ¹ 1.582 29. Oktober 1946 ¹ 1.945 13. September 1950 ¹ 2.139 6. Juni 1961 ¹ 2.432 27. Mai 1970 ¹ 2.685 Jahr Einwohnerzahlen 25. Mai 1987 ¹ 2.925 31. Dezember 1990 3.089 31. Dezember 1995 3.272 31. Dezember 2000 3.485 31. Dezember 2005 3.495 31. Dezember 2010 3.449 Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Owen hat 14 Mitglieder. Die Wahlbeteiligung bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 lag bei 66,98 % und ergab folgende Sitzverteilung:
Unabhängige Wählervereinigung 35,9 % 5 Sitze Bürgerliche Wählervereinigung 32,7 % 5 Sitze Freie Frauenliste 31,4 % 4 Sitze Der Gemeinderat besteht aus den gewählten ehrenamtlichen Gemeinderäten und der Bürgermeisterin als Vorsitzende. Die Bürgermeisterin ist im Gemeinderat stimmberechtigt.
Bürgermeister/in
- bis 1972 Otto Heinz
- 1972–2008 Siegfried Roser
- seit 2008 Verena Grötzinger
Wappen
Blasonierung: „In Silber der schwarze lateinische Großbuchstabe O.“
Der wohl von einem Fleckenzeichen herkommende, die Initiale des Ortsnamens bedeutende Großbuchstabe erscheint in Siegeln seit dem 15. Jahrhundert. Als Wappen ist er seit 1535 nachweisbar. Vom späten 17. bis zum 20. Jahrhundert lag über ihm die Württemberger Hirschstange. Im 19. Jahrhundert trat vorübergehend ein gevierter Schild auf: In Feld 2 und 3 die Rauten der Teck, in Feld 1 ein Spaten, in Feld 4 eine Ähre. 1931 kehrte man mit amtlicher Billigung jedoch wieder zu der Vorlage von 1535 zurück und ließ die Hirschstange weg.[4]
Flagge
Schwarz-Weiß (bestätigt 1956)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Owen ist durch die Teckbahn (Wendlingen–Oberlenningen) an das überregionale Schienennetz angeschlossen. Die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen erbauten das Bahnhofsgebäude 1899 als Einheitsbahnhof vom Typ IIIa.[5] Zudem gibt es Busverbindungen in die Nachbargemeinden.
Durch Owen führt die B 465 von Kirchheim unter Teck nach Blaubeuren. Die Autobahn A 8 ist über die drei Kilometer entfernte Anschlussstelle Kirchheim unter Teck-Ost erreichbar.
Ansässige Unternehmen
In Owen hat die Leuze Gruppe große wirtschaftliche Bedeutung. Die Unternehmensgruppe hat weltweit Produktionsstandorte. Ihre Tochtergesellschaft Leuze electronic stellt Sensortechnik her.
Die Destillerien von Christian Gruel und Thomas Rabel sind neben einer Brennerei in Köngen und Tübingen die einzigen Produktionsstätten von Grain Whisky in Deutschland.
Mack & Schühle ist ein bedeutendes Weinhandelsunternehmen.
Bildungseinrichtungen
Owen verfügt mit der Sibylle-von-der-Teck-Schule über eine eigene Grundschule. Außerdem gibt es zwei Kindergärten in der Stadt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Die Burg Teck auf dem Teckberg war im 12. Jahrhundert der Stammsitz der Zähringer, später der Herzöge von Teck und kam im 14. Jahrhundert an Württemberg. Die Burg wurde 1525 im Bauernkrieg zerstört. Da sich die Burg ab dem späten 19. Jahrhundert zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelte, entstand dort bis in die 1950er Jahre ein großes Wanderheim.
- Die gotische Marienkirche war die Grablege der Herzöge von Teck und wurde in ihrer heutigen Gestalt im Wesentlichen im späten 14. Jahrhundert errichtet. Sie wurde im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt und bis 1952 wiederaufgebaut.
- Bernhardskapelle, inzwischen genutzt für bürgerliche Veranstaltungen.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Der Owener Maientag findet traditionell am letzten Dienstag im Mai statt.
- Von 1988 bis 2006 fand jährlich die Owener Rocknacht in der Teckhalle statt.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Friedrich Christoph Steinhofer (1706–1761), Theologe, einer der Väter des schwäbischen Pietismus
- Ferdinand Friedrich Freiherr von Biedenfeld (1764−1834), badischer Generalmajor
- Karl Friedrich Strobel (1836–1897), württembergischer Oberamtmann
- Hermann Kling (1880−1957), Landtagsabgeordneter, Reichstagsabgeordneter
Personen, die in Owen gelebt und gewirkt haben
Eduard Mörike (1804–1875), deutscher Lyriker, war evangelischer Pfarrer in Owen
Literatur
- Hans Schwenkel: Heimatbuch des Kreises Nürtingen. Band 2. Würzburg 1953, S. 1006–1039.
- Der Landkreis Esslingen - Hrsg. vom Landesarchiv Baden-Württemberg i.V. mit dem Landkreis Esslingen, Jan Thorbecke Verlag, Ostfildern 2009, ISBN 978-3-7995-0842-1, Band 2, Seite 361
Weblinks
Commons: Owen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Bevölkerungsentwicklung in den Gemeinden Baden-Württembergs 2010 (Hilfe dazu)
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band III: Regierungsbezirk Stuttgart, Regionalverband Mittlerer Neckar. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004758-2. S. 204–206
- ↑ Wikipedia: Kirchenbezirk Kirchheim unter Teck
- ↑ Klemens Stadler: Deutsche Wappen. Band VIII: Baden-Württemberg Seite 84. Mit Zeichnungen von Max Reinhart. Angelsachsen-Verlag Bremen, 1971.
- ↑ Rainer Stein: Der württembergische Einheitsbahnhof auf Nebenbahnen. In: Eisenbahn-Journal Württemberg-Report. Band 1, Nr. V/96, Merker, Fürstenfeldbruck 1996, ISBN 3-922404-96-0, S. 80–83.
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