Kirchenbezirk Weinsberg

Kirchenbezirk Weinsberg
Basisdaten
Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg
Prälatur: Heilbronn
Fläche: km²
Gliederung: 23 Kirchengemeinden
Gemeindeglieder: ca. 31.900 (2005)
Adresse des
Dekanatamtes:
Kirchstaffel 6
74189 Weinsberg
Dekan: Georg Ottmar
Karte
Lage des Kirchenbezirks Weinsberg innerhalb der Evang. Landeskirche in Württemberg

Der Evangelische Kirchenbezirk Weinsberg ist einer von 48 Kirchenbezirken bzw. Kirchenkreisen der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Sein Gebiet ist deckungsgleich mit dem Dekanat Weinsberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Der Kirchenbezirk Weinsberg liegt im Norden der württembergischen Landeskirche. Sein Gebiet umfasst das so genannte „Weinsberger Tal“, das von der Sulm durchflossen wird, also den Osten des Landkreises Heilbronn mit den politischen Städten und Gemeinden Eberstadt, Ellhofen, Lehrensteinsfeld, Löwenstein, Obersulm, Untergruppenbach (nur Ortsteil Unterheinriet), Weinsberg und Wüstenrot sowie die Gemeinde Bretzfeld im Westen des Hohenlohekreises.

Nachbarkirchenbezirke

Der Kirchenbezirk Weinsberg grenzt an folgende Kirchenbezirke (im Uhrzeigersinn beginnend im Westen): Heilbronn, Neuenstadt am Kocher, Öhringen, Schwäbisch Hall und Backnang (alle Prälatur Heilbronn) sowie Marbach (Prälatur Stuttgart).

Geschichte

Das Dekanat (damalige Bezeichnung Spezialsuperintendentur) wurde schon kurz nach der Reformation in Württemberg errichtet. Es veränderte seine Grenzen mehrmals bzw. war zwischen 1586 und 1714 nicht existent. Damals gehörte das Gebiet um Weinsberg zum Dekanat Möckmühl, ab 1612 zu Neuenstadt. 1714 wurde in Weinsberg dann aber wieder ein eigenes Dekanat gegründet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts war sein Gebiet identisch mit dem alten württembergischen Oberamt Weinsberg. Auch als dieses aufgelöst wurde, blieb der Kirchenbezirk bestehen. Seit 1823 gehört das Dekanat Weinsberg zum Generalat Heilbronn, aus dem die heutige Prälatur Heilbronn hervorging.

Infolge der Auflösung einiger Kreise bzw. Oberämter in Württemberg 1939 wurden auch die kirchlichen Verwaltungsbezirke teilweise neu gegliedert. So wurde mit Wirkung vom 1. April 1939 die Kirchengemeinde Mainhardt in den Kirchenbezirk Schwäbisch Hall umgegliedert.

Leitung des Kirchenbezirks

Die Leitung des Kirchenbezirks obliegt der Bezirkssynode, dem Kirchenbezirksausschuss (KBA) und dem Dekan. Der Dekan ist zugleich einer der Pfarrer an der Johanneskirche in Weinsberg. Der gegenwärtige Dekan Georg Ottmar wurde am 5. Juni 2008 gewählt[1] und trat sein Amt am 1. September 2008 an.[2]

Dekane des Kirchenbezirks Weinsberg

noch nicht komplett

  • ? Johann Dieterich (?)
  • 155?–1572 Wilhelm Binß (?)
  • 1573–1586 David Bab (?)
  • 1586–1710 gab es keinen Kirchenbezirk Weinsberg
  • 1710–1714 Johann David Hermann (1667–1714)
  • 1714–1727 Joseph Malblanc (1654–1727)
  • 1727–1742 Friedrich Wilhelm Schmid (?–1742)
  • 1742–1752 Philipp Gottfried Faber (?)
  • 1752–1759 Friedrich Christoph Oetinger (1702–1782)
  • 1759–1761 Friedrich Christoph Steinhofer (1706–1761)
  • 1761–1770 Sixt Jacob Kapff (1714–1770)
  • 1770–1795 Johann Albrecht Klüpffel (1727–1795)
  • 1795–1799 Philipp Christoph Gratianus (1742–1799)
  • 1799–1812 Franz Christian Neuffer (1755–1835)
  • 1812–1836 Friedrich August von Heyd (1749–1840)
  • 1836–1857 Ferdinand Ludwig Immanuel Dillenius (1791–1871)
  • 1857–1864 Carl Gottlieb Fr. Hegelmaier (1804–?)
  • 1864–1872 Hermann Bauer
  • 1872–1881 Otto Schmoller (1826–1894)
  • 1881–1896 Johann Wilhelm Philipp Ammon (1829–1897)
  • 1897–1913 D. Johann August Friedrich Baur
  • 1914–1920 Johann Georg Horn (1858–1936)
  • 1921–1926 Theophil Laissle
  • 1927–1939 Hermann Konrad Zeller (1883–1953)
  • 1939–1952 Erich Weismann (1885–1970)
  • 1953–1959 Otto Mörike (1897–1978)
  • 1959–1968 Christoph Duncker (1914–1998)
  • 1968–1983 Paul Veith (1918–2007)
  • 1984–1997 Christoph Planck (* 1932)
  • 1998–2008 Otto K. Friedrich (* 1952)
  • Seit 2008 Georg Ottmar (* 1957)

Kirchengemeinden

Im Kirchenbezirk Weinsberg gibt es insgesamt 23 Kirchengemeinden. Davon haben sich vier Kirchengemeinden zu insgesamt zwei Gesamtkirchengemeinden zusammengeschlossen, bleiben aber weiterhin selbständige Körperschaften des öffentlichen Rechts. Die jeweils in Klammern hinter dem Namen der Kirchengemeinde angegebenen Gemeindegliederzahlen beziehen sich auf das Jahr 2005 und sind gerundet.

Das Gebiet des Kirchenbezirks Weinsberg gehörte überwiegend zu Württemberg, durch welche ab 1534 die Reformation eingeführt wurde. Daher ist das Gebiet überwiegend evangelisch geprägt. Es gibt daher fast in jedem Dorf eine evangelische Kirchengemeinde und eine meist alte Kirche. In allen Orten zogen Katholiken überwiegend erst nach dem Zweiten Weltkrieg zu und errichteten dort zum Teil eigene Kirchengemeinden und Kirchen.

Kirchengemeinde Affaltrach

Evang. Johanneskirche Obersulm-Affaltrach

Die Kirchengemeinde Affaltrach (ca. 2.100) umfasst den Ortsteil Affaltrach der Gemeinde Obersulm. Mittelpunkt der Gemeinde ist die Johanneskirche Affaltrach, die wohl aus dem 15. Jahrhundert stammt. Um 1755 wurde ein neuer Chor erbaut und der Turm verlängert. 1900 wurde das Querschiff vergrößert. Zwischen 1700 und 1900 wurde die Kirche simultan, das heißt von Protestanten und Katholiken genutzt. In der Kirche gibt es Grabplatten des Komturs des hier ansässigen Johanniterordens Gottfried von Heppenheim von 1592 und das Wappen des Komturs Grisset am Altarbogen. Das Gemälde „Christus als Weltenherrscher“ stammt von dem Wiener Maler Friedrich Heinrich Füger und wurde 1812 geschaffen.

Von alters her gehörten auch die evangelischen Bewohner aus dem Ortsteil Eichelberg zur Kirchengemeinde Affaltrach. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 28. August 1984 wurden diese jedoch der Kirchengemeinde Weiler zugeordnet. Beide Kirchengemeinden (Affaltrach und Weiler) bildeten bis 1989 die Gesamtkirchengemeinde Affaltrach. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 20. März 1989 wurde die Gesamtkirchengemeinde Affaltrach jedoch aufgehoben.

Kirchengemeinde Bitzfeld

Die Kirchengemeinde Bitzfeld (ca. 1.450) umfasst den gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Bretzfeld sowie den Stadtteil Verrenberg der Stadt Öhringen. Die Pfarrkirche St. Laurentius hat ein Turmuntergeschoss aus dem Mittelalter, das Obergeschoss und das Schiff wurden 1624 von Frieschlin neu erbaut. Bis 1993 bildete die Kirchengemeinde Bitzfeld mit der Kirchengemeinde Bretzfeld die Gesamtkirchengemeinde Bitzfeld. Mit Wirkung vom 1. Juli 1993 wurde die Kirchengemeinde Bretzfeld aus der Gesamtkirchengemeinde Bitzfeld gelöst und bildet seither mit der Kirchengemeinde Rappach die Gesamtkirchengemeinde Bretzfeld-Rappach. Die Gesamtkirchengemeinde Bitzfeld wurde zum gleichen Zeitpunkt aufgelöst.

Gesamtkirchengemeinde Bretzfeld-Rappach

Evang. Kirche Bretzfeld
Evang. Kirche Bretzfeld-Rappach

Die Gesamtkirchengemeinde Bretzfeld-Rappach (ca. 1.800) umfasst den Kernort sowie den Ortsteil Rappach der Gemeinde Bretzfeld. Sie wurde am 1. Juli 1993 aus den beiden selbständigen Kirchengemeinden Bretzfeld und Rappach gebildet. Beide Kirchengemeinden haben ein gemeinsames Pfarramt in Bretzfeld. Bis 1993 gehörte Rappach zur Gesamtkirchengemeinde Waldbach (heute Waldbach-Dimbach) und Bretzfeld war Teil der Gesamtkirchengemeinde Bitzfeld.

Kirchengemeinde Bretzfeld

Bretzfeld gehörte kirchlich ursprünglich zu Bitzfeld, hat aber eine Filialkirche St. Johannes, die bereits 1357 erstmals genannt wird. Die heutige Kirche wurde 1723 unter Verwendung gotischer Reste erbaut. Das Pfarramt in Bretzfeld betreut auch die Nachbarkirchengemeinde Rappach. Bis 1993 war die Kirchengemeinde Bretzfeld Teil der Gesamtkirchengemeinde Bitzfeld, die mit Wirkung vom 1. Juli 1993 aufgelöst wurde.

Kirchengemeinde Rappach

Rappach war kirchlich ursprünglich eine Filiale von Waldbach, hat aber mit der Kirche zu Unserer Lieben Frau eine sehr alte Kirche, die wohl aus dem 12. Jahrhundert stammt. Von 1343 bis 1444 war sie Odenheimer Propsteikirche. Die Kirchengemeinde Rappach wird vom Pfarramt in Bretzfeld betreut.

Kirchengemeinde Eberstadt

Die Kirchengemeinde Eberstadt (ca. 1.800) umfasst die gleichnamige Gemeinde Eberstadt mit dem Ortsteil Hölzern. Eine Kirche St. Ulrich (lange fälschlicherweise als St. Lukas bezeichnet) wurde erstmals 1247 erwähnt. Die heutige Kirche ist eine Chorturmkirche der Hochgotik mit Kreuzrippengewölbe im Chor. Das Schiff wurde 1586 erneuert. 1892 und 1964/65 wurde die Kirche renoviert.

Im Ortsteil Hölzern gibt es die Johanneskirche, von der jedoch nur der Chorturm erhalten ist. Von dem romanischen Kirchlein wurde der Chor im 19. Jahrhundert abgebrochen. Dabei fand man im Altar Reliquien des Heiligen Johannes, des Apostels Bartholomäus und des Hl. Stephanus sowie die Jahreszahl 1208. Anstelle der abgebrochenen Kirche wurde 1842 ein Schulhaus angebaut, das 1978/79 durch ein Mehrzweckhaus ersetzt wurde. Hölzern war bis 1931 eine selbständige Filialkirchengemeinde, die mit der Muttergemeinde Eberstadt die Gesamtkirchengemeinde Eberstadt bildete. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 22. April 1930 wurde die Filialkirchengemeinde Hölzern aufgelöst und mit der Muttergemeinde Eberstadt vereinigt. Damit erlosch auch die Gesamtkirchengemeinde Eberstadt.

Kirchengemeinde Ellhofen

Die Kirchengemeinde Ellhofen (ca. 1.700) umfasst die gleichnamige Gemeinde Ellhofen. Eine Kapelle wird bereits 1303 erstmals erwähnt. Sie wurde später eine Wallfahrtskapelle, die zur Pfarrei Sülzbach gehörte. 1592 wurde eine Filialpfarrei errichtet, die später von Weinsberg aus betreut wurde. Ellhofen bildete jedoch eine eigene Filialkirchengemeinde, die durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 13. Oktober 1955 von der Muttergemeinde Weinsberg losgelöst und zur selbständigen Kirchengemeinde erhoben wurde. Die Kirche zum Heiligen Kreuz, Sankt Peter und Genovefa aus dem 14. Jahrhundert hat einen kreuzgewölbten Ostturm, in dem 1960 Wandmalereien freigelegt wurden. Im Innern ist eine Schreinaltar mit geschnitzten Flügeln um 1520 sehenswert.

Kirchengemeinde Eschenau

Die Kirchengemeinde Eschenau (ca. 1.400) umfasst den gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Obersulm. Die Wendelinskirche aus dem Jahr 1755 wurde in spätbarockem Stil anstelle einer älteren wohl 1570 bis 1590 erbauten Kirche erbaut. Bis 1573 war Eschenau eine Filiale von Affaltrach.

Kirchengemeinde Gellmersbach

Die Kirchengemeinde Gellmersbach (ca. 580) umfasst den gleichnamigen Weinsberger Stadtteil Gellmersbach. Bis 1843 war Gellmersbach eine Filiale von Eberstadt, dann erhielt der Ort einen eigenen Pfarrer. Eine Kirche gibt es jedoch schon seit der Spätgotik. Die ehemals dem Hl. Leonhard geweihte Gellmersbacher Leonhardskirche wurde 1544 erneuert sowie 1667 und 1749 erweitert. Dem Ostturm wurde eine netzgewölbte Chornische angefügt.

Kirchengemeinde Lehrensteinsfeld

Die Kirchengemeinde Lehrensteinsfeld (ca. 1.200) umfasst die gleichnamige Gemeinde Lehrensteinsfeld. Der ehemals zu Sülzbach gehörige Ort erhielt 1466 eine eigene Pfarrkirche St. Laurentius. Die heutige Christuskirche wurde 1903 im neoromanischen Stil umgebaut, das Schiff jedoch 1969 abgebrochen. Es gibt noch Grabdenkmäler aus dem 17. und 18. Jahrhundert.

Kirchengemeinde Löwenstein

Die Kirchengemeinde Löwenstein (ca. 1.900) umfasst die gleichnamige Stadt Löwenstein mit ihren zugehörigen Stadtteilen. Eine Kirche wird in Löwenstein bereits 1345 als Filiale von Sülzbach erwähnt. Damals wurde sie zur Pfarrkirche Hl. Nikolaus und Maria erhoben. 1762 wurde die Kirche neu erbaut. Nach vollständiger Zerstörung 1945 wurde von 1946 bis 1953 die heutige Stadtkirche durch Architekt Prof. Mayer neu erbaut.

Im zugehörigen Weiler Lichtenstern bestehen noch Reste des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters. Von der Klosterkirche Hl. Maria, Benedikt und Bernhard sind der gotische Chor und Teile des Kreuzgangs erhalten. Ferner gibt es noch eine Kapelle.

Eine weitere Predigtstelle der Kirchengemeinde Löwenstein ist die Kapelle in der Klinik Löwenstein. Ferner gibt es auch in der Evangelischen Tagungsstätte Löwenstein eine Kapelle, die jedoch nicht zur Kirchengemeinde gehört.

Evang. Pfarrkirche Wüstenrot-Maienfels

Kirchengemeinde Maienfels

Die Kirchengemeinde Maienfels (ca. 680) umfasst den gleichnamigen Ortsteil Maienfels der Gemeinde Wüstenrot. 1433 wurde eine Burgkapelle St. Maria, Georg, Nikolaus und Adelheid gestiftet, die nach der Reformation zur Pfarrkirche erhoben wurde. Die Kirche wurde 1613 baulich erweitert.

Kirchengemeinde Neuhütten

Die Kirchengemeinde Neuhütten (ca. 1.300) umfasst die Ortsteile Neuhütten und Finsterrot der Gemeinde Wüstenrot. Beide Orte gehörten kirchlich bis 1851 zu Maienfels. Dann wurde in Finsterrot eine eigene Pfarrverweserei errichtet, die 1857 nach Neuhütten verlegt wurde. Nachdem in Finsterrot das ehemalige Schul- und Rathaus zur Kirche umgebaut worden war, wurde 1862 die Pfarrverweserei Neuhütten zur Pfarrei erhoben.

Kirchengemeinde Neulautern

Evang. Kirche Wüstenrot-Neulautern

Die Kirchengemeinde Neulautern (ca. 400) umfasst den gleichnamigen Ortsteil Neulautern der Gemeinde Wüstenrot sowie den kleinen Weiler Stocksberg der Stadt Beilstein. Der Ort gehörte kirchlich bis 1852 zu Löwenstein, wurde dann eine eigene Pfarrei. Die heutige Martin-Luther-Kirche wurde 1865 erbaut. In Stocksberg gibt es die Auferstehungskapelle.

Kirchengemeinde Schwabbach

Die Kirchengemeinde Schwabbach (ca. 900) umfasst die Ortsteile Schwabbach und Siebeneich der Gemeinde Bretzfeld. Kirchlich war Schwabbach bis 1481 eine Filiale von Sülzbach. Die Pfarrkirche St. Sebastian wurde 1481 erbaut und 1655 sowie 1804 vergrößert. 1850 wurde der Turm aufgestockt. 1955 erfolgte eine grundlegende Renovierung. Im zugehörigen Ort Siebeneich bildete sich eine Kaplanei, die zunächst zu Waldbach gehörte. 1481 wurde sie der neu errichteten Pfarrei Schwabbach zugeteilt. Gelegentlich wurden in der Kapelle St. Urban Gottesdienste abgehalten, doch wurde diese 1839 abgebrochen.

Kirchengemeinde Sülzbach

Die Kirchengemeinde Sülzbach (ca. 1.700) umfasst den gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Obersulm sowie die Stadtteile Grantschen und Wimmental der Stadt Weinsberg. Die Kilianskirche in Sülzbach war wohl die Mutterkirche des gesamten Weinsberger Tals. Sie wurde bereits 1243 erstmals erwähnt. Das Langhaus in seiner heutigen Form wurde 1619 erbaut.

Der heutige Filialort Grantschen der Kirchengemeinde Sülzbach war bis 1933 eine selbständige Filialkirchengemeinde, die mit der Kirchengemeinde Sülzbach die Gesamtkirchengemeinde Sülzbach bildete. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 15. September 1933 wurde die Filialkirchengemeinde Grantschen mit der Muttergemeinde Sülzbach zu einer einfachen Kirchengemeinde vereinigt und dadurch die bisherige Gesamtkirchengemeinde Sülzbach aufgehoben. 1964/65 wurde in Grantschen eine eigene Kirche erbaut, die Friedenskirche.

Kirchengemeinde Unterheimbach

Die Kirchengemeinde Unterheimbach (ca. 880) umfasst die Ortsteile Unterheimbach und Geddelsbach der Gemeinde Bretzfeld. Die gotische Pfarrkirche St. Georg und Nikolaus erhielt 1653 einen höheren Turm. Das Schiff wurde 1757 erneuert. Bis 1613 gehörte auch Adolzfurt zum Kirchspiel. Dieser Ort bildet heute zusammen mit Scheppach die Kirchengemeinde Adolzfurt-Scheppach im Kirchenbezirk Öhringen.

Kirchengemeinde Unterheinriet

Evang. Kirche Untergruppenbach-Unterheinriet

Die Kirchengemeinde Unterheinriet (ca. 1.450) umfasst den gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Untergruppenbach, während der Kernort selbst zum Kirchenbezirk Heilbronn gehört. Die Pfarrkirche St. Nikolaus wurde erstmals 1359 erwähnt. Die heutige Kirche wurde 1722 baulich erweitert und verändert. 1961 bis 1968 erfolgte eine grundlegende Renovierung.

Gesamtkirchengemeinde Waldbach-Dimbach

Die Gesamtkirchengemeinde Waldbach-Dimbach umfasst die Ortsteile Waldbach und Dimbach der Gemeinde Bretzfeld. Sie wurde 1994 aus den beiden Kirchengemeinden Waldbach und Dimbach neu gebildet. Bis 1993 gehörte auch die Kirchengemeinde Rappach zur Gesamtkirchengemeinde Waldbach. Mir Wirkung vom 1. Juli 1993 wurde diese ausgegliedert und bildet seither mit der Kirchengemeinde Bretzfeld die Gesamtkirchengemeinde Bretzfeld-Rappach. Darüber hinaus war auch Scheppach bis 1951 Teil der Gesamtkirchengemeinde Waldbach. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 10. Januar 1951 wurde die Kirchengemeinde Scheppach jedoch von der Gesamtkirchengemeinde Waldbach gelöst und dem Pfarramt Adolzfurt und damit dem Kirchenbezirk Öhringen zugeordnet.

Kirchengemeinde Waldbach

Die Kirchengemeinde Waldbach (ca. 1.300 ?) umfasst den gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Bretzfeld. Die Pfarrkirche St. Kilian und Nikolaus wurde bereits 1264 als Kirche des Dekanats Weinsberg genannt. Sie war Mutterkirche für die Orte Dimbach, Rappach, Scheppach, Schwabbach und Siebeneich. Der Chor der Kirche ist gotisch, das Schiff wurde 1616/18 neu erbaut. 1748 wurde es erhöht. Bis heute betreut das Pfarramt Waldbach noch die Nachbarkirchengemeinde Dimbach. Die früher zugehörigen Orte sind inzwischen meist selbständige Pfarreien bzw. Kirchengemeinden, wobei z. B. Scheppach seit 1951 zur Pfarrei Adolzfurt und damit zum Kirchenbezirk Öhringen gehört.

Kirchengemeinde Dimbach

Die Kirchengemeinde Dimbach umfasst den gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Bretzfeld. Die Gemeinde war stets Filiale von Waldbach, von wo sie bis heute pfarramtlich betreut wird. Eine kleine Kapelle wurde bereits 1562 genannt. Sie war dem Hl. Sebastian geweiht. 1839 wurde sie jedoch bis auf den Turm abgebrochen und profaniert.

Kirchengemeinde Weiler

Die Kirche von Weiler

Die Kirchengemeinde Weiler (ca. 900) umfasst die Ortsteile Weiler und Eichelberg der Gemeinde Obersulm. Der bis 1480 kirchlich zu Sülzbach gehörige Ort Weiler besitzt eine alte Kirche „Unserer lieben Frau zu Weiler“, die wohl 1399 als Chorturmanlage erbaut und 1758 erweitert wurde. Sie enthält Grabdenkmäler der Herren von Weiler. In der Friedhofskapelle, einer ehemaligen Wallfahrtskapelle, befindet sich die Gruft der Herren von Weiler.

Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 28. August 1984 wurden die evangelischen Bewohner des Ortsteils Eichelberg von der Kirchengemeinde Affaltrach, zu der sie seit alters her gehörten, der Kirchengemeinde Weiler zugeordnet. Beide Kirchengemeinden (Affaltrach und Weiler) bildeten bis 1989 die Gesamtkirchengemeinde Affaltrach. Durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 20. März 1989 wurde die Gesamtkirchengemeinde Affaltrach jedoch aufgehoben.

Kirchengemeinde Weinsberg

Die Kirchengemeinde Weinsberg (ca. 4.500) umfasst die Kernstadt von Weinsberg. Der Stadtteil Gellmersbach bildet eine eigene Kirchengemeinde, und die Stadtteile Grantschen und Wimmental gehören zur Kirchengemeinde Sülzbach. Zur Kirchengemeinde Weinsberg gehörte früher auch Ellhofen als Filialkirchengemeinde, bis diese durch Bekanntmachung des Oberkirchenrats vom 13. Oktober 1955 von der Muttergemeinde Weinsberg losgelöst und zur selbständigen Kirchengemeinde erhoben wurde.

Die Johanneskirche (St. Johann Baptist) wurde 1264 erstmals erwähnt, ist aber wohl wesentlich älter. Es handelt sich um eine spätromanische dreischiffige flachgedeckte Basilika mit Westportal. Der gotische Ostchor stammt aus dem 14. Jahrhundert. Im Innern wurde später eine Empore eingebaut.

Auf dem Weißenhof gibt es eine Kirche am nördlichen Rand des Klinikums Weißenhof. Sie wurde 1915 als so genannte Simultankirche erbaut.

Kirchengemeinde Willsbach

Die Kirchengemeinde Willsbach (ca. 2.000) umfasst den gleichnamigen Ortsteil der Gemeinde Obersulm. Die St. Georgskirche geht auf eine spätgotische Kapelle mit Chor aus dem Jahr 1486 zurück, die später verändert und 1860 sowie 1963/64 erneuert wurde. Vor 1571 gehörte Willsbach zur Pfarrei Sülzbach.

Kirchengemeinde Wüstenrot

Die Kirchengemeinde Wüstenrot (ca. 1.950) umfasst den Kernort der gleichnamigen Gemeinde Wüstenrot. Die Pfarrkirche St. Kilian wurde bereits 1247 erwähnt. Die Kirche aus dem 13. Jahrhundert mit Ostturm wurde 1732 erweitert und 1967 renoviert.

Einzelnachweise

  1. Joachim Kinzinger: Klare Mehrheit für neuen Dekan. In: Heilbronner Stimme vom 7. Juni 2008.
  2. Margit Stöhr-Michalsky: „Herzensheiterkeit des Glaubens teilen“. Georg Ottmar als neuer Dekan im Evangelischen Kirchenbezirk eingeführt. In: Heilbronner Stimme vom 9. September 2008.

Literatur

  • Das Evangelische Württemberg – Seine Kirchenstellen und Geistlichen von der Reformation bis auf die Gegenwart gesammelt und bearbeitet von Christian Sigel, Pfarrer in Gebersheim, 1910.
  • Das Land Baden-Württemberg – Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden (in acht Bänden); Hrsg. von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg; Band IV: Regierungsbezirk Stuttgart – Regionalverbände Franken und Ostwürttemberg, Stuttgart 1980, ISBN 3-17-005708-1.
  • Ausblick von der Weibertreu – Kirchen im Bezirk Weinsberg, Verlag Wilhelm Röck, Weinsberg.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужен реферат?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kirchenbezirk Neuenstadt — Basisdaten Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg Prälatur: Heilbronn Fläche: km² Gliederung …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenbezirk Schwäbisch Hall — Basisdaten Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg Prälatur: Heilbronn Fläche: 396 km² Gliederung: 39 Kirche …   Deutsch Wikipedia

  • Weinsberg — Wappen Deutschlandkarte …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenbezirk Öhringen — Basisdaten Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg Prälatur: Heilbronn Fläche: 181 km² Gliederung: 21 Kirchen …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenbezirk Backnang — Basisdaten Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg Prälatur: Heilbronn Fläche: 341 km² Gliederung: 22 Kirchen …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenbezirk Heilbronn — Basisdaten Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg Prälatur: Heilbronn Fläche: 230 km² Gliederung: 26 Kirchen …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenbezirk Neuenstadt am Kocher — Basisdaten Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg Prälatur: Heilbronn Fläche: km² Gliederung: 24 Kirchengeme …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenbezirk Weikersheim — Basisdaten Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg Prälatur: Heilbronn Fläche: 452 km² Gliederung: 36 Kirchen …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenbezirk Brackenheim — Basisdaten Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg Prälatur: Heilbronn Fläche: 195 km² Gliederung: 24 Kirchen …   Deutsch Wikipedia

  • Kirchenbezirk Blaufelden — Basisdaten Landeskirche: Evangelische Landeskirche in Württemberg Prälatur: Heilbronn Fläche: 443 km² Gliederung: 38 Kirchen …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”