- Heinrich Stöckhardt
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Heinrich Stöckhardt (* 14. August 1842 in Sankt Petersburg; † 4. Juni 1920 in Woltersdorfer Schleuse; vollständiger Name: Friedrich Heinrich Stöckhardt) war ein deutscher Architekt und Kunstgewerbler.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Heinrich Stöckhardt war ein Mitglied der Gelehrtenfamilie Stöckhardt. Er wurde 1842 in Sankt Petersburg als Sohn des dortigen Professors für Römisches Recht Robert Stöckhardt aus Bautzen und dessen Frau Emilie geb. Voigt aus Naumburg geboren. Der spätere Vortragende Rat im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten Julius Reinhold Stöckhardt war sein Bruder, die Malerin Clara Henriette Marie Stöckhardt seine Schwester und der Agrarwissenschaftler Ernst Theodor Stöckhardt sein Onkel.
Die Mutter kehrte nach dem frühen Tode des Vaters im Jahre 1848 mit ihren Kindern nach Naumburg zurück. Stöckhardt studierte bei Hermann Nicolai und war bis 1869 in Dresden tätig[1], bevor er eine Reise in verschiedene europäische Länder unternahm. 1871 trat er in das Rathaus-Atelier von Hermann Friedrich Waesemann ein, bei Julius Carl Raschdorff an der Technischen Hochschule Charlottenburg war er Assistent und später Dozent. 1877 gründete er sein eigenes Architekturbüro. Viele seiner Entwürfe befinden sich heute im Architekturmuseum der Technischen Universität Berlin. Nebenbei malte er auch.[2] Im Jahre 1894 baute er in Woltersdorf bei Berlin eine nach ihm benannte Villa, die heute als Rednerschule genutzt wird.[3] 1910 wurde er in Berlin zum Professor ernannt.[4]
Werk
Von Stöckhardt stammt das Aufmaß der Katholischen Hofkirche Dresden. In den Folgejahren schuf er viele Villen und Palaisbauten sowie die Innenarchitektur des ehemaligen Schlosses Putbus. Besonders wurde er für seine Brunnenbauten, den Gänselieselbrunnen in Göttingen, den Angerbrunnen in Erfurt[5] und das Moses Mendelssohn-Brunnendenkmal in Dessau[6] bekannt. Auch den Wettbewerb für die Gestaltung des Mendebrunnens in Leipzig hatte er 1882 gewonnen, blieb dann aber unberücksichtigt.[7]
Schriften
- Die katholische Hofkirche zu Dresden. Gilbers, Dresden 1883.
Literatur
- Hermann Alexander Müller, Hans Wolfgang Singer (Hrsg.): Allgemeines Künstler-Lexicon, Band 6, 2. Nachtrag und Berichtigungen. Rütten & Loening, Frankfurt am Main 1921.
- Stöckhardt, Heinrich. In: Ulrich Thieme, Felix Becker u. a.: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Band 32, E. A. Seemann, Leipzig 1938, S. 84.
Weblinks
Commons: Heinrich Stöckhardt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Nachweise in den Beständen des Architekturmuseums der Technischen Universität Berlin
- Stammtafel der Familie Stöckhardt
Einzelnachweise
- ↑ Dresdner Architektenregister
- ↑ Gartenflora, Zeitschrift für Garten- und Blumenkunde, Jahrgang 1899, S. 66: „Der Architekt H. Stöckhardt-Berlin übersandte uns im Februar 1898 eine grosse farbige, von ihm selbst gemalte Abbildung einer Pflanze.“
- ↑ Thomas Berger: Die Bessersprecher. In: Märkischer Markt vom 20./21. Juni 2007.
- ↑ Berliner Architekturwelt, 13. Jahrgang 1910/1911, Heft 1 (April 1910) (online als PDF-Dokument mit 12 MB), S. 40.
- ↑ www.60plusminus.de, Der Erfurter Angerbrunnen
- ↑ www.dessau-geschichte.de, Alte Denkmäler in Dessau
- ↑ www.hgb-leipzig.de, Leipziger Kunstorte
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