- Friedrich Karl August Zinn
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Friedrich Karl August Zinn (* 20. August 1825 in Ilbesheim; † 17. November 1897 in Eberswalde) war Mediziner und Mitglied des Deutschen Reichstags.
Leben
Zinn besuchte die Schulen in Kaiserslautern, Zweibrücken und Aschaffenburg und studierte Medizin an der Universität Zürich und besuchte später die Universitäten München, Berlin, Wien und die Spitäler und Irrenanstalten der Schweiz und Deutschlands. Er wurde 1853 Assistenzarzt am Zürcher Kantonsspital und der Irrenanstalt und war von 1858 bis 1864 praktischer Arzt in Thalwil bei Zürich. Von 1864 bis 1872 war er Direktor und erster Arzt der St. Gallischen Irrenheilanstalt St. Pirminsberg. In der Folge erhielt er 1867 "in Anerkennung seiner Leistungen auf dem Gebiete der Psychiatrie und der öffentlichen Gesundheitspflege" das Ehrenbürgerrecht der Stadt und des Kantons St. Gallen. Seit 1872 war er Mitglied des Vorstandes des Vereins der Deutschen Irrenärzte. Zinn wurde 1872 Direktor und Chefarzt der Landesirrenanstalt in Eberswalde. Aus der Anstalt ging das Martin Gropius Krankenhaus hervor, an dem die Straße „Dr.-Zinn-Weg“ an den Mediziner erinnert.
Von 1874 bis 1881 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Pfalz 6 (Kaiserslautern, Kirchheimbolanden) und gehörte wechselnden Fraktionen an.
Literatur
- Melchior Josef Bandorf: Zinn, August. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 45, Duncker & Humblot, Leipzig 1900, S. 334–336.
- Anton Bettelheim (Hrsg.): Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog. Band 2, 1898, und Band 4, 1900, Reimer, Berlin
- Julius Pagel: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Urban & Schwarzenberg, Berlin [u. a.] 1901, Sp. 1904–1906 (mit Bild, Digitalisat)
- Hermann Kalkoff (Hrsg.): Nationalliberale Parlamentarier 1867–1917 des Reichstages und der Einzellandtage. Schriftenvertriebsstelle der nationalliberalen Partei Deutschlands, Berlin 1917
- Theodor Kirchhoff (Hrsg.): Deutsche Irrenärzte. Einzelbilder ihres Lebens und Wirkens. Band 2, Springer, Berlin 1924 (mit Bild)
- August Hirsch (Begründer); W. Haberling, F. Hübotter, H. Vierordt: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte aller Zeiten und Völker. 2. Auflage, Band 5, Urban & Schwarzenberg, Berlin [et al.] 1934
- Viktor Carl: Lexikon der Pfälzer Persönlichkeiten. 2. Auflage, Hennig, Edenkoben 1998
- Alma Kreuter: Deutschsprachige Neurologe und Psychiater. Band 3, 1996
- Walther Killy und Rudolf Vierhaus (Hrsg.): Deutsche Biographische Enzyklopädie. Band 10, Saur, München [u. a.] 1999.
Weblinks
- Friedrich Karl August Zinn in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten
- Biografie von Friedrich Karl August Zinn. In: Heinrich Best: Datenbank der Abgeordneten der Reichstage des Kaiserreichs 1867/71 bis 1918 (Biorab – Kaiserreich) (der genaue Datensatz muss mit der Suchfunktion ermittelt werden)
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