Friedrich Specht (Arzt)

Friedrich Specht (Arzt)

Friedrich Specht (* 3. Dezember 1924 in Emden; † 27. Januar 2010 in Göttingen) war ein deutscher Psychiater und Psychotherapeut.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach Wehrdienst, amerikanischer Kriegsgefangenschaft und Medizinstudium promovierte er im Jahr 1950. Im Jahr 1955 folgte die Habilitation. Seit dem gleichen Jahr befasster er sich mit dem Aufbau eines Bereichs für Kinder- und Jugendpsychiatrie an der Universitäts-Nervenklinik Göttingen. Im Jahr 1958 war Specht Mitbegründer eines Vereins zur Förderung des Psychagogischen Kinderheims Schloss Rittmarshausen. Von 1970 bis 1994 war er Professor für Psychiatrie an der Universität Göttingen. Seit 1995 war er Lehrbeauftragter an der Universität Osnabrück. Seit 1972 war er zudem Fachberater des Niedersächsischen Justizministeriums in Angelegenheiten der sozialtherapeutischen Einrichtungen im Justizvollzug. Er engagierte sich langjährig ehrenamtlich im Niedersächsischen Psychiatrie-Ausschuß für die Versorgung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Störungen. Specht war Mitglied der Sachverständigenkommission der Psychiatrie-Enquête, der Bundeskonferenz für Erziehungsberatung und des Vorstandes seiner Fachgesellschaft.[1]

Ein weiterer Schwerpunkt seiner Arbeit war die Förderung sozialer Organisationen, wie dem Christophorushaus Göttingen. Außerdem fungierte er als Berater an der IGS Göttingen.

Einer breiteren Öffentlichkeit bekannt wurde Friedrich Specht, als er im Strafverfahren gegen Peter-Jürgen Boock vor dem Oberlandesgericht Stuttgart von der Verteidigung als Sachverständiger benannt und geladen wurde. Gericht und Bundesanwaltschaft behandelten ihn feindselig und verdächtigten ihn als Sympathisanten des Angeklagten. So wurde er in einer schriftlichen Stellungnahme der Bundesanwaltschaft als „Professor Schlecht“ bezeichnet. Gerhard Mauz sprach von einer „beispiellosen Erniedrigung“.[2]

Ehrungen

Specht erhielt 1985 für seine Verdienste um die Versorgung psychisch kranker und behinderter Kinder und Jugendlicher sowie seine Bemühungen für die Sozialtherapie das Bundesverdienstkreuz am Bande.[1]

Einzelnachweise

  1. a b Aribert Rothenberger. Friedrich Specht †. Streiter für die Kinder- und Jugendpsychiatrie. In: Deutsches Ärzteblatt. 107(10), 2010, A 449 (online)
  2. Gerhard Mauz: Um einer Legendenbildung vorzubeugen. In: Der Spiegel. Nr. 20, 14. Mai 1984, S. 78ff.

Weblinks


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