- Friedrich Wilhelm Schnitzler
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Friedrich Wilhelm Schnitzler (* 16. Dezember 1928 in Ohnastetten; † 15. Juli 2011 ebenda[1]), bekannt unter dem Namen Fritz Schnitzler war ein deutscher Landwirt, Politiker der CDU und Manager der deutschen Wirtschaft. Gründer und Funktionär des Kreisbauernverbandes Reutlingen und des Landesbauernverband in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Leben
„Fritz“ Schnitzler war von Oktober 1962 bis Dezember 1974 Gemeinderat in der eigenständigen Gemeinde Ohnastetten und stellvertretender Bürgermeister. Während dieser Zeit war er auch als Schöffe am Landgericht Tübingen tätig. Nach der Gemeindereform war Schnitzler von 1975 bis 1996 Ortsvorsteher des St. Johanner Teilortes Ohnastetten und Mitglied des Ortschaftsrats. Der gelernte Landwirtschaftsmeister bewirtschaftete einen landwirtschaftlichen Betrieb im Nebenerwerb und war als Wildschadenschätzer vereidigt. Der Bauernfunktionär und Kommunalpolitiker der CDU wurde im Januar 1962 zum 1. Vorsitzenden des damaligen Bauernverbandes Reutlingen gewählt und vereinigte 1975 die Bauernverbände Reutlingen und Münsingen zum Kreisbauernverband Reutlingen e.V und wurde dadurch zum Gründer des Kreisbauernverbandes Reutlingen. Von 1962 bis 1992 war Schnitzler 1. Vorsitzender (Kreisobmann) des Kreisbauernverbandes Reutlingen, Mitbegründer und erster Lobbyist des Landesbauernverband in Baden-Württemberg im Landtag von Baden-Württemberg unter Lothar Späth in enger Zusammenarbeit mit Ernst Geprägs. Friedrich Wilhelm Schnitzler war der erste politische Vertreter des bäuerlichen Berufsstandes für den gesamten Landkreis Reutlingen. Nach 1992 war Schnitzler bis zu seinem Tode Ehrenvorsitzender des Kreisbauernverbandes Reutlingen und Dozent an der Schwäbischen Bauernschule in Bad Waldsee. Sein besonderes Engagement galt der bäuerlichen Landwirtschaft. Besonders prägte er die Bereiche Milcherzeugung und -verarbeitung, in denen er wesentliche Strukturveränderungen erwirkte, die bundesweit heftige Auseinandersetzungen, auch innerhalb des Berufsstandes und mit der Politik zur Folge hatten. Schnitzler war maßgeblich bei der Gründung des Kreis-Landfrauenverband Reutlingen und des Landfrauenchores beteiligt. Er eröffnete die erste politische Versammlung des Kreisbauernverbandes Reutlingen, die Lichtmesstagung, in St. Johann und brachte somit erstmals die Lichtmess in die Gemeinde. Schnitzler war stellvertretender Geschäftsführer im Milchwerk in Reutlingen und Vorstandsvorsitzender der Bezirksmilchverwertung Reutlingen e.G. (BMV), die seit 1996 als Milcherzeugergenossenschaft (MEG) Reutlingen e.G firmiert und in der er bis zu seinem Tod als Ehrenvorsitzender beratend tätig war. Als Aufsichtsratsvorsitzender und Vorstandsvorsitzender leitete Fritz Schnitzler die Südmilch AG Deutschland mit Hauptsitz in Stuttgart. 1984 wurde ihm durch den Bundespräsident Karl Carstens von Staatssekretär Ventur Schöttle das Bundesverdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.
Schnitzler war verheiratet und hat einen Sohn.
Auszeichnungen / Ehrungen
- 1984 Verleihung des Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland
- 1992 - 2011 Ehrenvorsitzender des Kreisbauernverband Reutlingen
- 1996 - 2011 Ehrenvorsitzender der Milcherzeugergenossenschaft (MEG) Reutlingen e.G
Weblinks
- Fernsehsendung MUM: Suedmilch AG – Campina BV Teil 1/2 (Quelle: SWR Stuttgart) - Video auf YouTube
- Fernsehsendung MUM: Suedmilch AG – Campina BV Teil 2/2 (Quelle: SWR Stuttgart) - Video auf YouTube
- Der bisherige Südmilch-Chef hatte geheimen Zusatzvertrag… F.A.Z. Frankfurter Allgemeine Zeitung 14. September 1993
- Fritz Schnitzler: Ein Kämpfer für den Bauernstand Quelle: Südwest Presse 20. Juli 2011
- Nachruf Kreisbauernverband Reutlingen Metzinger-Uracher Volksblatt/Der Ermstalbote 20. Juli 2011.
- Nachruf Gemeinde St. Johann / Landkreis Reutlingen Reutlinger Nachrichten 20. Juli 2011.
- Landwirt mit Kampfgeist und Beharrlichkeit Nachruf Reutlinger General-Anzeiger 21. Juli 2011
- „Für alle da“ Spitzenmann der Bauern. Mehrere Hundert Trauernde nahmen Abschied. Quelle: Reutlinger General-Anzeiger 22. Juli 2011
Einzelnachweise
- ↑ Todesanzeige in der Schwäbischen Post, abgerufen am 20. Juli 2011
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