- Fritz Bringmann
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Fritz Bringmann (* 9. Februar 1918 in Lübeck; † 31. März 2011 in Aukrug) war ein deutscher kommunistischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Der ehemalige KZ-Häftling war von 1970 bis 1995 Generalsekretär der Internationalen Lagergemeinschaft des KZ Neuengamme und bis zu seinem Tod ihr Ehrenpräsident.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Fritz Bringmann wurde 1918 in Lübeck als sechstes von acht Kindern einer sozialistischen Arbeiterfamilie geboren. Sein Großvater gehörte 1892 zu den Gründungsmitgliedern der SPD in Stockelsdorf. Sein Vater war ebenfalls Sozialdemokrat und seine älteren Brüder waren Mitglieder in der Sozialistischen Arbeiterjugend und später im Kommunistischen Jugendverband Deutschlands aktiv.
1933 begann Fritz Bringmann eine Lehre als Klempner und Installateur. 1935 wurde er das erste Mal von der Gestapo verhaftet und gefoltert, weil er mit seinem Bruder auf ein Dach die Parole Nieder mit Hitler gemalt hatte. Im September 1936 wurde Fritz Bringmann zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt. Danach war er ab Anfang September 1936 zunächst im KZ Sachsenhausen und ab Ende September 1940 im KZ Neuengamme inhaftiert. 1942 wurde er Stubenältester und damit Funktionshäftling. Bringmann, dem es im Frühjahr 1944 gelang, aus dem KZ zu fliehen, wurde nach sieben Wochen aufgegriffen und wieder nach Neuengamme verbracht. Zuletzt war er im Zuchthaus in Bremen-Oslebshausen inhaftiert. Nach der Befreiung vom Nationalsozialismus kehrte er im Juni 1945 nach Lübeck zurück.
Nach Kriegsende beteiligte sich Fritz Bringmann am Aufbau der FDJ in Lübeck. Später engagierte er sich bei der KPD. Bei der VVN war er Landessekretär und Landesvorsitzender in Schleswig-Holstein. Von 1970 bis 1995 war er Generalsekretär der Amicale Internationale Neuengamme.[1]
Fritz Bringmann, seit 1947 verheiratet, lebte seit 1966 mit seiner Frau Alice in Aukrug bei Neumünster. Am 7. April 2011 wurde er auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg beerdigt.
Ehrungen
Im Jahr 2000 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse.
Schriften
- KZ Neuengamme. Berichte, Erinnerungen, Dokumente. Röderberg Verlag, Frankfurt a.M. 1981
- Fritz Bringmann / Herbert Diercks: Die Freiheit lebt! Antifaschistischer Widerstand und Naziterror in Elmshorn und Umgebung. 702 Jahre Haft für Antifaschisten. Röderberg Verlag, Frankfurt a.M. 1983
- Fritz Bringmann / Hartmut Roder: Neuengamme verdrängt, vergessen, bewältigt? Die "zweite" Geschichte des Konzentrationslagers Neuengamme 1945 bis 1985. VSA-Verlag, Hamburg 1987
- Erinnerungen eines Antifaschisten 1924–2004. Konkret, Hamburg 2004, ISBN 3-89458-231-6.
- Kindermord am Bullenhuserdamm: SS-Verbrechen in Hamburg 1945. Menschenversuche an Kindern. 3. Auflage. Hrsg. von der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme für die BRD e. V. Hamburg. Röderberg, Frankfurt am Main 1980, ISBN 3-87682-591-1.
Nachrufe
- Andreas Speit: Nachruf: Fritz Bringmann. Leben im Widerstand. In: TAZ, Bremen vom 6. April 2011
- Fritz Bringmann gestorben. In: Junge Welt, Berlin Nr. 82 vom 7. April 2011
- Trauer um Fritz Bringmann, Antifainfo Neumünster, 8. April 2011
Weblinks
- Literatur von und über Fritz Bringmann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biografie von Fritz Bringmann auf der Website der Arbeitsgemeinschaft Neuengamme
- Detlef Garbe: Ansprache zur Trauerfeier Fritz Bringmann am 7. April 2011
Einzelnachweise
- ↑ Fritz Bringmann: Erinnerungen eines Antifaschisten 1924–2004. In: Kunst und Kultur im Wendland. Kulturverein schwarzer Hahn.
Kategorien:- KPD-Mitglied
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