Galluswarte (Platz)

Galluswarte (Platz)
Galluswarte
Wappen Frankfurt am Main.svg
Platz in Frankfurt am Main
Galluswarte
Blick aus der Kleyerstraße auf die Galluswarte mit Wartturm und Eisenbahnbrücke
Basisdaten
Ort Frankfurt am Main
Ortsteil Gallus
Einmündende Straßen Mainzer Landstraße, Hufnagelstraße, Camberger Straße, Weilburger Straße, Kleyerstraße
Bauwerke gleichnamiger Wartturm, S-Bahnhof, nahegelegen: ehem. Adlerwerke
Blick von Osten auf Wartturm und Platz
Blick nach Westen in Kleyerstraße (Adlerwerke) und Mainzer Landstraße

Die Galluswarte ist ein Stadtplatz in der westlichen Innenstadt von Frankfurt am Main. Sie bildet den Mittelpunkt des Stadtteils Gallus. Ähnlich wie an der Bockenheimer Warte, der Hauptwache oder der Konstablerwache geht der Name des Platzes auf das wichtigste örtliche Gebäude zurück, die 1414 errichtete Galluswarte, einen der vier erhaltenen Warttürme der Frankfurter Landwehr.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die Galluswarte liegt zentral im Gallusviertel und bildet dessen Stadtteilzentrum. Sie ist neben dem Platz der Republik und dem Güterplatz der wichtigste Stadtplatz auf dem innerstädtischen Abschnitt der Mainzer Landstraße. Deren Straßenverlauf macht hier einen erkennbaren Knick nach Norden. Die Achse des Innenstadtabschnitts der Mainzer Landstraße setzt sich ab hier in der Kleyerstraße fort. Um stadtauswärts auf der Mainzer Landstraße zu bleiben, muss eine leichte Rechtskurve gefahren werden. Zwischen Kleyerstraße und Mainzer Landstraße, also auf der Westseite des Platzes, liegt ein sehr spitzwinkliges Eckgrundstück.

In industrieller Zeit bildete die Galluswarte den Hauptzugang zu den 1889 errichteten Adlerwerken, die dort u.a. Fahrräder, Schreibmaschinen und Autos produzierten und deren erhaltene Fabrikgebäude auch heute noch von der Galluswarte aus einen beeindruckenden Anblick bieten. Die Kleyerstraße, früher Höchster Straße, trägt heute den Namen des Gründers der Adlerwerke, Heinrich Kleyer.[1]

Von Norden münden die Hufnagelstraße und die Günderrodestraße in den Platz. Im Zuge der Frankfurter Straßenkämpfen der 1970er und 1980er Jahre wurde am 28. September 1985 während einer Demonstration gegen eine NPD-Versammlung der Demonstrant Günther Sare von einem Polizei-Wasserwerfer an der Ecke Hufnagelstraße/Frankenallee überrollt und getötet.[2]

Auch von Süden münden zwei Straßen in die Galluswarte, die an die Südseite der ehemaligen Adlerwerke führende Weilburger Straße sowie, zwischen zwei Bahnbrücken, die Camberger Straße. Diese führt auf die Camberger Brücke, die das Gleisvorfeld des Hauptbahnhofs überquert und das Gallus mit dem südlich benachbarten Gutleutviertel verbindet.

Mitten auf dem Platz, zwischen den Fahrspuren der hier sechsspurigen Mainzer Landstraße und ihrer Querstraßen, steht die eigentliche Galluswarte, der Wartturm aus dem 15. Jahrhundert, Wahrzeichen des Gallusviertels. Turm und Platz sind derzeit Gegenstand einer geplanten, kleineren Umgestaltung (siehe Artikel zum Turm).

Bahnhof

Die östliche Begrenzung des Platzes bildet die hier siebengleisig in Hochlage geführte Trasse der Main-Weser- und Homburger Bahn, die an dieser Stelle auf drei parallelen Viadukten seit 1888 als neuer Anschluss an den damals eröffneten Centralbahnhof die Mainzer Landstraße überquert. Nördlich der Mainzer Landstraße, parallel zur Günderrodestraße bis hin zur Frankenallee, liegt der S-Bahnhof Galluswarte, der mit der Einführung der S-Bahn 1978 hier eröffnet wurde und von den Linien S3 bis S6 bedient wird. Er erschließt das zentrale Gallusviertel sowohl für die Bewohner als auch für die zahlreichen Arbeitsplätze in der näheren Umgebung.

Straßenbahn

Entlang der Mainzer Landstraße verkehren die Straßenbahnlinien 11 und 21. Während der Hauptverkehrszeit fahren einige Züge über die hier abzweigende Nebenstrecke durch die Kleyerstraße und Rebstöcker Straße, die weiter westlich, kurz vor der Eisenbahnbrücke der Taunusbahn, wieder auf die Mainzer Landstraße mündet. An der Galluswarte kann auf sehr kurzem Wege vom S-Bahnhof zur unmittelbar darunter liegenden Straßenbahnhaltestelle umgestiegen werden.

Einzelnachweise

  1. Website Triumph-Adler: Adlerwerke 1880 - 1914
  2. Frankfurter Rundschau online: Günter Sares Tod ist bis heute ungeklärt
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