- Heinrich Kleyer
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Heinrich Ludwig Kleyer (* 13. Dezember 1853 in Darmstadt; † 9. Mai 1932 in Frankfurt am Main) war ein deutscher Konstrukteur, Maschinenbauer und Fabrikant.
Datei:Adler 7 - ohne Deckel 2006-07-26.jpgAls fünftes Kind eines Mechanikers wuchs er in Darmstadt auf und studierte an der dortigen Technischen Hochschule. Hier schloss er sich dem Corps Rhenania an.[1] 1875 ging er nach Hamburg, um in dem Maschinen-Importhaus Biernatzki & Co. zu arbeiten, bevor er nach rund einjährigem Aufenthalt in den USA am 1. März 1880 eine Maschinen- und Fahrradhandlung gründete, aus der 1885/86 die erste deutsche Fahrradfabrik entstand, die Heinrich Kleyer GmbH. Kleyers Begeisterung für das Fahrrad wurde beim Besuch eines Hochradrennens in den Vereinigten Staaten geweckt. In Deutschland fuhr er selbst erfolgreich Radrennen und baute in Frankfurt ein Velodrom sowie eine Schul- und Schauradfahrbahn. 1881 gründete er den „Frankfurter Bicycle Club“.
1886 brachte Kleyer unter dem Markennamen „Adler“ sein erstes Fahrrad auf den Markt – ein Niederrad (im Gegensatz zu den damals noch gebräuchlichen Hochrädern). Als Erster in Deutschland stattete Kleyer Fahrräder mit Luftreifen aus und war 1893 Mitbegründer der in Hanau ansässigen Dunlop Pneumatic Tyre Comp. GmbH. Ab 1898 beschäftigte er sich mit der Entwicklung von Motorrädern und Automobilen; die Herstellung von Autos begann 1900.
Neben den Fahrzeugen hatte Heinrich Kleyer sehr früh die wirtschaftliche Bedeutung der Schreibmaschine für das sich industriell entwickelnde Deutschland erkannt. Bereits in den Jahren 1898 bis 1900 produzierten die „Adler Fahrradwerke vorm. Heinrich Kleyer“ die erste Schreibmaschine auf der Grundlage der kanadischen „Empire“ von Wellington Parker Kidder (einer so genannten Stoßstangenmaschine), die jedoch innerhalb kurzer Zeit qualitativ verbessert wurde und später als „Adler“ Mod. No. 7 großen Absatz fand.
1895/96 wurde das Unternehmen zur Aktiengesellschaft und firmierte unter dem Namen „Adlerwerke vorm. Heinrich Kleyer AG“. Nach Heinrich Kleyer wurde sein Sohn Erwin Kleyer einer der Direktoren der Adler-Werke sowie Rennfahrer und Kunstmäzen. Er war mit Bertel Kleyer verheiratet, die Kinderbücher entwarf und als Künstlerfreundin bekannt wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg führten Erwin Kleyer und Willy Hof von den Adlerwerken Verhandlungen mit der amerikanischen Besatzungsmacht zur Errichtung des Hochhausdreiecks am Baseler Platz auf ehemaligem Firmengelände.[2]
1967 wurde in Frankfurt am Main die „Heinrich-Kleyer-Schule“ eröffnet, ein Berufliches Gymnasium und eine Berufsschule für Maschinenbau, Metallbau, Feinwerktechnik, Kraftfahrzeugwesen und Bahnbetrieb.
Literatur
- Heinrich Kleyer: Die Geschichte des Fahrrades. Berlin: Verlag der Rad-Welt, 1917. 30 Seiten Umfang.
Weblinks
Belege
- ↑ 100 Jahre Weinheimer Senioren-Convent, S. 143. Bochum, 1963
- ↑ Sigrid Meyer zu Knolle: Die gebändigte Vertikale. Materialien zum frühen Hochhausbau in Frankfurt. Diss. Marburg 1998, S.192.
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