- Geoffrey Kiprono Mutai
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Geoffrey Kiprono Mutai (* 7. Oktober 1981) ist ein kenianischer Langstreckenläufer, der sich auf den Marathonlauf spezialisiert hat.
2008 gewann er im März den Monaco-Marathon in einer Zeit von 2:12:40 Stunden. Im Oktober stellte er mit neuer persönlicher Bestleistung von 2:07:50 Stunden einen Streckenrekord beim Eindhoven-Marathon auf.
2009 wurde er Achter beim Daegu-Marathon. Wie im Vorjahr gewann er den 10-Kilometer-Lauf beim Loopfestijn Voorthuizen und stellte dabei mit 27:39 Minuten einen Streckenrekord und eine persönliche Bestleistung auf.[1] Beim Eindhoven-Marathon verbesserte er sowohl seinen persönlichen wie auch den Streckenrekord auf 2:07:01 Stunden. Die letzten 2,195 Kilometer lief er dabei in 6:05 Minuten und war damit schneller als Ronaldo da Costa, Paul Tergat und Haile Gebrselassie bei ihren Weltrekorden.[2]
Zum Auftakt der Saison 2010 gewann Mutai den RAK-Halbmarathon. Beim Rotterdam-Marathon wurde er in hervorragenden 2:04:55 Stunden Zweiter hinter seinem Landsmann Patrick Makau Musyoki. Im 10.000-Meter-Lauf gewann er bei der Leichtathletik-Afrikameisterschaft in Nairobi die Bronzemedaille. Danach erzielte er beim Berlin-Marathon mit 2:05:10 Stunden erneut eine starke Zeit musste sich aber wie schon in Rotterdam Patrick Makau Musyoki knapp geschlagen geben. Im November folgte ein Sieg beim Delhi-Halbmarathon.[3]
Anfang 2011 gewann Mutai in überlegener Manier die kenianischen Ausscheidungswettbewerbe für die Crosslauf-Weltmeisterschaft in Punta Umbría.[4] Seiner Favoritenrolle bei den Welttitelkämpfen konnte er mit dem fünften Platz nicht ganz gerecht werden, half aber mit seiner Leistung den kenianischen Sieg in der Mannschaftswertung zu sichern.
Wenige Wochen später gewann Mutai den Boston-Marathon. Mit seiner Siegerzeit von 2:03:02 Stunden unterbot er Gebreselassies Weltrekord um 57 Sekunden. Allerdings erfüllte die Bostoner Strecke nicht die vom Leichtathletik-Weltverband IAAF geforderten Kriterien für die Anerkennbarkeit von Weltrekorden.[5] Auf dem Punkt-zu-Punkt-Kurs profitierten die Läufer am Wettkampftag von starkem Rückenwind. So blieb auch der Zweitplatzierte Kenianer Moses Cheruiyot Mosop bei seinem Marathondebüt mit 2:03:06 Stunden deutlich unter der offiziellen Weltrekordmarke. Auf den folgenden Plätzen unterboten der Äthiopier Gebregziabher Gebremariam und der US-Amerikaner Ryan Hall ihre jeweiligen persönlichen Bestleistungen und den alten Streckenrekord des Kenianers Robert Kiprono Cheruiyot aus dem Vorjahr (2:05:52 Stunden) deutlich.[6] Konkret verfehlte die Rennstrecke in Boston zwei der in den internationalen Wettkampfregeln genannten Bedingungen. Regel 260, Absatz 28b lässt ein durchschnittliches Gefälle von maximal 0,1% der Distanz zu, hier also 42 Meter. Absatz 28c schreibt vor, dass die Entfernung zwischen Start und Ziel nicht mehr als 50% der Streckenlänge betragen soll. Beim Boston-Marathon beträgt das Nettogefälle etwa 140 Meter, die Entfernung zwischen Start und Ziel entspricht nahezu der vollen Wettkampfdistanz.[7][8] Dennoch kündigte der Veranstalter einen Tag nach dem Rennen an, die Anerkennung von Mutais Zeit als Weltrekord zu beantragen. Mutai selbst argumentierte, die Strecke weise die vorgeschriebene Länge auf und sei mit ihren vielen Hügeln trotz des Nettogefälles sehr anspruchsvoll.[9]
Im Juni kehrte Mutai nach Boston zurück und gewann die Erstauflage des B.A.A. 10K mit großem Vorsprung vor dem Äthiopier Gebregziabher Gebremariam und Moses Mosop. Dabei steigerte er seine Bestleistung im 10-Kilometer-Straßenlauf um 20 Sekunden auf 27:19 Minuten. Ende Juli siegte er beim Bogotá-Halbmarathon in der Streckenrekordzeit von 1:02:20 Stunden. Im November krönte er seine Wettkampfsaison mit einem Sieg beim New-York-City-Marathon. Mit einer Zeit von 2:05:06 Stunden unterbot der den alten Streckenrekord des Äthiopiers Tesfaye Jifar um mehr als zweieinhalb Minuten.[10]
Bestleistungen
- 10.000 m: 27:27,79 min, 26. Juni 2010, Nairobi
- 10-km-Straßenlauf: 27:19 min, 26. Juni 2011, Boston
- Halbmarathon: 59:30 min, 22. November 2009, Valencia
- Marathon: 2:03:02 h, 18. April 2011, Boston[11]
Weblinks
- Athletenporträt von Geoffrey Kiprono Mutai bei der IAAF (englisch)
- Athletenporträt von Geoffrey Kiprono Mutai auf der Website der World Marathon Majors (englisch)
- Athletenporträt von Geoffrey Kiprono Mutai auf marathoninfo.free.fr (französisch)
- IAAF: Focus on Athletes - Geoffrey Kiprono Mutai (englisch)
Fußnoten
- ↑ DeStadNijkerk.nl: Mutai breekt opnieuw parcoursrecord in Voorthuizen (niederländisch), 16. Juli 2009
- ↑ Herbert Steffny: London Marathon 2008: Bericht, Resultate und Analyse
- ↑ IAAF: Mergia recaptures women’s crown, Mutai foils Ethiopian sweep at Delhi Half Marathon (englisch), 21. November 2010
- ↑ IAAF: Mutai and Masai take hard fought wins in Nairobi; reigning World champs Ebuya and Chebet won’t defend (englisch), 19. Februar 2011
- ↑ Handelsblatt: Mutai zischt zum "beinahe" Weltrekord, 18. April 2011
- ↑ LetsRun.com: Tailwind Helps Deliver Breathless Times in 2011 Boston Marathon (englisch), 17. April 2011
- ↑ IAAF: IAAF Competition Rules 2010-2011 (PDF, englisch)
- ↑ Frankfurter Allgemeine Zeitung: Schneller als das Regelwerk erlaubt, 17. April 2011
- ↑ Sports Illustrated: Boston wants Mutai's 2:03:02 to be world record (englisch), 19. April 2011
- ↑ New York Times: Geoffrey Mutai Wins New York Marathon With Course Record (englisch), 6. November 2011
- ↑ Mutais Bestleistung auf einer regelkonformen Strecke beträgt 2:04:55 Stunden, gelaufen am 11. April 2010 in Rotterdam
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