- Gerard Braunthal
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Gerard Braunthal (* 1923 in Gera als Gerhard Braunthal) ist ein deutsch-amerikanischer Politologe und Hochschullehrer.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Braunthal wurde als Sohn des Sozialwissenschaftlers Alfred Braunthal geboren.[1] Die Familie floh zu Beginn der NS-Gewaltherrschaft vor der Judenverfolgung über Belgien in die USA. Im Zweiten Weltkrieg diente Braunthal im US-Nachrichtendienst.[2] 1947 erwarb er einen Bachelorgrad am Queens College,[2] 1948 einen Mastergrad an der University of Michigan[2]. Dann arbeitete er als Interviewer für den Nachrichtendienst der US-Luftstreitkräfte[2] und studierte zudem an der Columbia University[2]. Nach der Promotion dort im Jahr 1953[2] folgte eine Anstellung als Forschungsassistent am National Bureau of Economic Research[3]. Im Folgejahr wechselte er als Dozent an die University of Massachusetts und wurde dort 1957 zum Professor und 1967 zum Lehrstuhlinhaber berufen,[2] Gastprofessuren führten in u.a. zurück an die Columbia University (1968)[2] und die Universität Freiburg (1970)[2], 1988 emeritierte er[2].
Braunthal publizierte intensiv über die politische Landschaft Deutschlands und gilt als SPD-Experte.[2] Er engagierte sich selbst in der amerikanischen Friedens- und Anti-Atom-Bewegung.[2] Die Bundesrepublik verlieh ihm das Bundesverdienstkreuz.[2]
Veröffentlichungen in Auswahl
- Cases in Comparative Politics, 1965;
- The West German Legislative Process: A Case Study of Two Transportation Bills, 1972;
- Socialist Labor and Politics in Weimar Germany: The General Federation of German Trade Unions, 1978;
- The West German Social Democrats 1969-82:
- Profile of a Party in Power, 1983;
- The German Social Democrats since 1969: A Party in Power and Opposition,
- The Odyssey of Rationality, 1989;
- Political Loyalty and Public Service in West Germany: The 1972 Decree against Radicals and Its Consequences, 1990;
- Parties and Politics in Modern Germany, 1996;
- Right-Wing Extremism in Contemporary Germany, 2009.
Zudem zahlreiche Beiträge in Zeitschriften und anderen Publikationen
Einzelnachweise
- ↑ Werner Simsohn, Juden in Gera: ein geschichtlicher Überblick, Band 1, Hartung-Gorre Verlag, Konstanz 1997, ISBN 3-89649-112-1, Seite 218
- ↑ a b c d e f g h i j k l m Kurzbiografie im Internetauftritt der University of Massachusetts Amherst Libraries, eingesehen am 17. August 2011
- ↑ Journal of Central European Affairs, Januar 1956, Band XV, Seite 336
Weblinks
Kategorien:- Hochschullehrer (Massachusetts)
- Hochschullehrer (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg)
- Hochschullehrer (Columbia University)
- Autor
- Deutscher
- US-Amerikaner
- Geboren 1923
- Mann
- Träger des Bundesverdienstkreuzes (Ausprägung unbekannt)
- Deutschsprachiger Emigrant zur Zeit des Nationalsozialismus
- Militärperson (United States Air Force)
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