Gerhard Strate

Gerhard Strate

Gerhard Strate (* 24. Februar 1950 in Thüringen) ist ein prominenter Rechtsanwalt und Strafverteidiger. In den Medien wird er vielfach als Staranwalt bezeichnet.[1][2]

Er befasst sich mit der Verteidigung in Strafsachen sowie mit Verfassungsbeschwerden unterschiedlicher Themen.

Strate studierte Anfang der 1970er Jahre an der Universität Hamburg und war Mitglied des Kommunistischen Studentenverbandes(KSV). Er war von 1987 bis 2001 Mitglied im Strafrechtsausschuß des Deutschen Anwaltvereins. Seit 1989 ist er Mitglied im Vorstand der Hanseatischen Rechtsanwaltskammer und hatte dort von 1999 bis 2002 das Amt des Vizepräsidenten inne. 2007 folgte er einer Berufung in den Verfassungsrechtsausschuss der Bundesrechtsanwaltskammer. Im Jahr 2003 verlieh im die Juristische Fakultät der Universität Rostock die Ehrendoktorwürde für seine wissenschaftlichen Leistungen und sein didaktisches Engagement.[3]

Strate versteht sich als '68er' und als Verteidiger eines liberalen Rechtsstaats.[4]

Bekannte Mandanten Strates waren Monika Böttcher, die Hamburger Kiez-Größe Burim Osmani, der Terrorist Mounir al-Motassadeq[4] und der Unternehmer Alexander Falk.[5]

Strate hat drei Wiederaufnahmeverfahren von Schwurgerichtsfällen betrieben, von insgesamt acht seit Bestehen der Bundesrepublik(Stand ca. 2001).[6]

In jüngster Zeit engagiert sich Strate gegen Verantwortliche der Finanzkrise, indem er zumeist ohne Auftrag, aufwändig Strafanträge gegen führende Bankmanager erarbeitet und einreicht, z.B. gegen den Ex-Vorstand der HSH Nordbank, Nonnenmacher.

Insgesamt sind ungefähr 80 Personen bundesweit von seinen Strafanzeigen betroffen.[4][1]

Im Mai 2011 diskutierte er bei Maybrit Illner mit anderen das Thema 'Der Fall Kachelmann - Schon jetzt ein Justizskandal?'[7] und ebenfalls bei Maybritt Illner am 7. Juli 2011 "Sex und mächtige Männer".

Literatur

  • Frankfurter Allgemeine Magazin vom 21. Februar 1997: Gerhard Strate "Kein Mann für alle Fälle" : Text auf strate.net

Werke

  • Asylverfahrensgesetz. Kommentar erläutert von Reinhard Marx; Gerhard Strate und Victor Pfaff. 2., erw. Aufl. Metzner, Frankfurt am Main : Metzner, 1987 ISBN 3-7875-5342-8
  • Der einundzwanzigste Tag des Mariotti-Prozesses. Zum Gedenken an Generalstaatsanwalt Ernst Buchholz. In: Recht und Juristen in Hamburg. Hrsg. von Jan Albers u.a. Bd. 1, Köln 1994, S. 153-160 ISBN 3-452-23025-2 : Text auf strate.net
  • Christoph Sowada / Gerhard Strate: Praxis der Strafverteidigung: "Der Mord ohne Leiche". Seminar im Wintersemester 2003/2004 an der Universität Rostock. Inst. für Anwaltsrecht, Rostock-Warnemünde 2004
  • Zur deutschen Haftpraxis gegenüber Unionsbürgern. In: Strafverteidigung im Rechtsstaat, 2009, S. 1048-1052

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Interview radiohamburg
  2. strate.net: Anwalt der Stars und Star der Anwälte
  3. strate.net: Profil
  4. a b c strate.net: Wie Juristen die Finanzkrise aufarbeiten
  5. heise: Justiz wegen Verfahren gegen Alexander Falk in der Kritik
  6. S. Rückert: Quälgeister der Justiz
  7. maybritillner.zdf.de

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Strate — steht für Gerhard Strate, Anwalt Privat Brauerei Strate Detmold Diese Seite ist eine Begriffsklärung zur Unterscheidung mehrerer mit demselben Wort bezeichneter Begriffe …   Deutsch Wikipedia

  • Mariotti-Prozesse — Das Strafjustizgebäude in Hamburg, in dem dreimal zwischen 1963 und 1965 gegen Eva Mariotti verhandelt wurde. Die Mariotti Prozesse waren drei Strafprozesse vor dem Landgericht Hamburg in den Jahren von 1963 bis 1965. Angeklagt war bei jedem der… …   Deutsch Wikipedia

  • Fall Weimar — Monika Böttcher (* 13. April 1958) wurde wegen der Ermordung ihrer beiden Kinder Melanie und Karola Weimar nach einem Indizienprozess im Jahre 1988 zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Fall sorgte bis Ende der 1990er Jahre für großes… …   Deutsch Wikipedia

  • Familie Weimar — Monika Böttcher (* 13. April 1958) wurde wegen der Ermordung ihrer beiden Kinder Melanie und Karola Weimar nach einem Indizienprozess im Jahre 1988 zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Fall sorgte bis Ende der 1990er Jahre für großes… …   Deutsch Wikipedia

  • Karola Weimar — Monika Böttcher (* 13. April 1958) wurde wegen der Ermordung ihrer beiden Kinder Melanie und Karola Weimar nach einem Indizienprozess im Jahre 1988 zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Fall sorgte bis Ende der 1990er Jahre für großes… …   Deutsch Wikipedia

  • Melanie Weimar — Monika Böttcher (* 13. April 1958) wurde wegen der Ermordung ihrer beiden Kinder Melanie und Karola Weimar nach einem Indizienprozess im Jahre 1988 zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Fall sorgte bis Ende der 1990er Jahre für großes… …   Deutsch Wikipedia

  • Monika Weimar — Monika Böttcher (* 13. April 1958) wurde wegen der Ermordung ihrer beiden Kinder Melanie und Karola Weimar nach einem Indizienprozess im Jahre 1988 zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Fall sorgte bis Ende der 1990er Jahre für großes… …   Deutsch Wikipedia

  • Monika Böttcher — (* 13. April 1958, geschiedene Weimar, von Boulevardzeitungen „Mutter Weimar“ genannt) wurde wegen der Ermordung ihrer beiden Kinder Melanie und Karola Weimar nach einem Indizienprozess im Jahre 1988 zu lebenslanger Haft verurteilt. Der Fall… …   Deutsch Wikipedia

  • Wiederaufgreifen des Verfahrens — Unter Wiederaufnahme des Verfahrens ist eine Wiederholung oder das neuerliche Aufrollen eines gerichtlichen oder behördlichen Verfahrens zu verstehen, das zuvor bereits mit einer rechtskräftigen Entscheidung beendet wurde. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

  • Wiederaufnahmeverfahren — Unter Wiederaufnahme des Verfahrens ist eine Wiederholung oder das neuerliche Aufrollen eines gerichtlichen oder behördlichen Verfahrens zu verstehen, das zuvor bereits mit einer rechtskräftigen Entscheidung beendet wurde. Inhaltsverzeichnis 1… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”