Burim Osmani

Burim Osmani

Burim Osmani (* 1964 in Jugoslawien, heute Kosovo) ist ein kosovo-albanischer Investmentunternehmer, der in Deutschland lebt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Osmani studierte Ökonomie und kam Ende der 1970er Jahre mit seiner Familie, zu der auch seine Brüder Bashkim, Bekim und Quazim gehören, aus dem Kosovo [1] nach Hamburg. Erstes Geld gewann sein Bruder Quazim − nach eigenen Angaben − beim Glücksspiel. 1985 arbeitete Burim Osmani zunächst in Hamburg bei seinem Bruder Quazim als Kellner. [2] Das später auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzte Vermögen wurde nach eigenen Angaben in der Gastronomie und mit Immobilieninvestitionen erwirtschaftet. Burim Osmani kaufte mehrere Lokale in der Hamburger Innenstadt, Nachtklubs auf St. Pauli („Heiße Ecke“, „Bayerisch Zell“, "Pupasch", Landungsbrücken, geschlossen im Dezember 2007[3]) und Wohnhäuser. Zudem ist er Gesellschafter von drei Immobilienfirmen, die mindestens 20 Immobilienobjekte im Wert von über 40 Millionen Euro in ihrem Portfolio haben.[4]

Bundesnachrichtendienstliche Beobachtung

Der Bundesnachrichtendienst beobachtet Burim Osmani und weitere Familienangehörige wegen des Verdachts der organisierten Kriminalität, da das Beziehungs- und Wirtschaftsgeflecht um den Familienclan mafiöse Strukturen aufzuweisen scheint. Für die Region Hamburg wird eine Art „Statthalterfunktion“ der Familienoberhäupter angenommen. Vermutet wird ebenfalls, dass Hamburger Politiker sowie eine Lauenburger Bank den wirtschaftlichen Aufstieg von Burim Osmani und weiterer Familienmitglieder begünstigten.

In einem Bericht des Bundesnachrichtendienstes heißt es nach Informationen der Hamburger Morgenpost, die "Osmani-Brüder" setzten Beträge in Millionenhöhe um, wobei sie sich in der operativen Arbeit betont im Hintergrund hielten und andere für sich arbeiten ließen. Eine weitere Form des Immobilienerwerbs erfolge über „Finanzhilfen“ an Personen in finanziellen Schwierigkeiten; könne die Schuld nicht getilgt werden, übernehme eine dritte Person, die nicht in kriminelle Aktivitäten verwickelt sei, für Osmani das Objekt. [5]

Hehlerei und Anstiftung zur Untreue

Burim Osmani wurde 1999 zu einer Geldstrafe von 90 Tagessätzen wegen Hehlerei verurteilt: er hatte gestohlene TÜV- und ASU-Plaketten gekauft. [2][6] 2004 wurde er vom Landgericht Lübeck zu 14 Monaten Haft auf Bewährung wegen Steuerhinterziehung verurteilt.

Osmani betreibt seit Januar 2004 ein Asylbewerberheim, für das die Stadt Hamburg jeden Monat 39.000 € bezahlt. [7]

Seit Mai 2006 sitzt er wegen des Vorwurfs des schweren Betrugs in Nürnberg in Untersuchungshaft. Ihm wird vorgeworfen, durch einen Scheinvertrag mit einem Bauherren über den Kauf von Wohnungen diesem einen 10-Millionen-Kredit erschlichen zu haben. Als Provision soll er 346.000 € erhalten haben. [8] Der Prozess, in dem Burim Osmani der Beihilfe zum Betrug beschuldigt wird, begann am 10. April vor dem Landgericht Würzburg. Burim Osmani bestreitet die Vorwürfe und hat einen Einbürgerungsantrag gestellt.[9]

Im Januar 2007 wurde durch die Hamburger Staatsanwaltschaft eine weitere Anklage erhoben wegen Untreue und Konkursverschleppung. [10] Mit Hilfe seiner Rechtsanwälte und des Persönlichkeitsrechts gelang es Burim Osmani bis zu seiner Verhaftung, der deutschen Presse das Zitieren aus Berichten des Bundesnachrichtendienstes oder die Nennung seines Namens zu verbieten. [11]

Am Dienstag, dem 4. März 2008 begann der Prozess vor dem Hamburger Landgericht gegen die Geschäftsleute Burim und Bashkim Osmani wegen Anstiftung und Beihilfe zur Untreue in besonders schwerem Fall.

Im Mai 2008: das Mobile Einsatzkommando nahm die 36 und 39 Jahre alten Osmani-Brüder in Hamburg fest. [12] Burim und sein Bruder Bashkim Osmani wurden am 16. Oktober 2008 für erschlichene Millionenkredite, in einem der größten Wirtschaftsstrafverfahren der Nachkriegszeit vor dem Landgericht Hamburg zu langen Haftstrafen verurteilt. Am gleichen Tag setzte das Landgericht Hamburg die Haftbefehle gegen eine hohe Kaution von rund einer Million Euro sowie strenge Meldeauflagen außer Vollzug.[13]

Einzelnachweise

  1. Sie kamen aus dem Dorf Djakovica - das sind die vier Osmani-Brüder, Hamburger Abendblatt, 12. Juni 2007
  2. a b Prozess: Burim Osmani beteuert seine Unschuld, Hamburger Abendblatt, 8. Mai 2007
  3. http://www.abendblatt.de/hamburg/article504819/Osmani-Kneipe-Pupasch-schliesst-Ende-des-Jahres.html
  4. Hamburger Abendblatt: Burim Osmanis geheime Verkaufsliste 16. Juni 2007
  5. Hamburger Morgenpost: Ein Millionär wird abgeführt. 10. Mai 2006
  6. Warum Bashkim Osmani im Billardsaal in die Decke schoss, Hamburger Abendblatt, 11. Juni 2007
  7. Hamburger Abendblatt: Hamburg zahlt jeden Monat 39 000 Euro an Osmani. 12. November 2006
  8. Der unendliche Prozess, Die Welt, 17. Juni 2007
  9. FAZ: Die Osmanis vor Gericht 4. März 2008
  10. Burim Osmani erneut angeklagt, Hamburger Abendblatt, 13. Januar 2007
  11. Maulkorb für Journalisten in der Osmani-Affäre, NDR-Medienmagazin ZAPP, 16. August 2006
  12. Das Drogenkartell der Osmanis, Hamburger Abendblatt, 12. Februar 2008
  13. Die Welt: Osmani-Brüder verurteilt, aber auf freiem Fuß 16. Oktober 2008

Weblinks


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