- Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn-Gesellschaft
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Die Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn-Gesellschaft (GHE) war eine private Eisenbahngesellschaft in Deutschland, welche die Selketalbahn (Bahnstrecke Gernrode–Hasselfelde, Alexisbad–Harzgerode und Stiege–Eisfelder Talmühle) betrieb. Im Bahnhof Eisfelder Talmühle bestand Anschluss an das Netz der Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 10. Mai 1886 wurde die Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn-Gesellschaft gegründet, mit dem Ziel mittels einer Eisenbahnstrecke kleinere Betriebe im Ostharz an das Eisenbahnnetz anzuschließen. Nach den Erfahrungen mit der Feldabahn in Thüringen entschied man sich aus Kostengründen in der Konzession vom März 1887 für die Meterspur und eine Bahnstrecke von Gernrode nach Harzgerode und Silberhütte. Gernrode besaß seit 1885 Eisenbahnanschluss.
Schon am 7. August 1887 wurde die erste Teilstrecke Gernrode–Mägdesprung eröffnet. Nach und nach wurde das Netz immer weiter ausgebaut, bis am 15. Juli 1905 der Bahnhof Eisfelder Talmühle und somit die größte Ausdehnung erreicht wurde. Dem zunehmenden Kraftverkehr in den 1930er Jahren trat die GHE mit einem neuen Dieseltriebwagen (GHE T 1) und eigenen Omnibuslinien entgegen.
Von April bis Mai 1945 ruhte der Verkehr auf den Strecken der GHE. Im April 1946 wurden mit Ausnahme der Strecke Eisfelder Talmühle–Stiege–Hasselfelde und Straßberg–Flussspatschacht alle Gleise als Reparationsleistung an die Sowjetunion demontiert. Die Gesellschaft mit den verbliebenen Anlagen und Gebäuden wurde am 30. Juni 1946 verstaatlicht.
Ab Oktober 1946 begann man mit dem Wiederaufbau der Strecke von Gernrode nach Harzgerode und Straßberg. Die Fertigstellung im Juli 1949 erlebte die GHE nicht mehr, seit 1. April unterstand die Strecke und die Anlagen der Verwaltung der Deutschen Reichsbahn.
Omnibusverkehr
Omnibusse bildeten ab den 1920er Jahren eine Konkurrenz zur Eisenbahn, sodass viele Bahnverwaltungen eigene Omnibuslinien betrieben. Die GHE eröffnete zunächst unter Beteiligung der "Ostharzbahnen GmbH" am 24. Februar 1925 ihre ersten eigenen Omnibuslinien. Da sich der Verkehr auf den Linien vorteilhaft entwickelte, unter anderem weil die Fahrpläne von Omnibus und Eisenbahn aufeinander abgestimmt waren, beschaffte die GHE in den 1930er Jahren weitere Omnibusse und übernahm 1933 die Konzession der Ostharzbahnen GmbH für weitere Omnibuslinien.
Während des Zweiten Weltkriegs musste die GHE mehrere Omnibusse und Lastkraftwagen, die zum Transport von Expressgut beschafft worden waren, abgegen, sodass der Kraftverkehr fast vollständig eingestellt werden musste. Nach dem Kriegsende 1945 erhielt man einige der abgegebenen Fahrzeuge zurück. 1946 wurde der Eisenbahnbetrieb und der Kraftverkehr getrennt, letzterer existierte als eigenständiges Unternehmen weiter.
Triebfahrzeuge
Bezeichnung DR-Nummer erhalten Baujahr Anmerkung GHE – Selke bis Hasselfelde (6 Stück) 99 5811 – 1887–1900 1946 fünf Stück Reparation GHE – Anhalt bis Preußen (3 Stück) – – 1905 1914 an Heeresfeldbahn GHE 20 – – 1910 1914 von RLK, 1946 Reparation GHE 21 und 22 – – 1928 1946 Reparation GHE T 1 VT 137 522 187 001 1933 Triebwagen NWE Nr. 1 99 5804 – 1896 Mietlok 1946 Siehe auch
Literatur
- Hans Röper, Gerhard Zieglgänsberger: Die Selketalbahn. Transpress (Lizenzausgabe BRD: Alba), Berlin 1980, ISBN 3-87094-531-1. (Lizenzausgabe)
- Manfred Bornemann: Die Anhaltische Harzbahn. H. Greinert, Clausthal-Zellerfeld 1981.
Weblinks
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