- Mägdesprung (Harzgerode)
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Mägdesprung (Harzgerode) Gemeinde HarzgerodeKoordinaten: 51° 40′ N, 11° 8′ O51.66936111111111.130180555556295Koordinaten: 51° 40′ 10″ N, 11° 7′ 49″ O Höhe: 295 m Postleitzahl: 06493 Vorwahl: 039484 Mägdesprung ist ein Ortsteil der Stadt Harzgerode im Landkreis Harz. Die Ortschaft im Harz liegt 295 m hoch.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Bis zum Dreißigjährigen Krieg befand sich unter der Mägdetrappe eine Mühle. 1646 wurde auf Initiative von Friedrich von Anhalt-Harzgerode eine Eisenhütte errichtet, die zunächst wenig erfolgreich arbeitete, 1769 jedoch beträchtlich erweitert wurde. Bis in die 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts war das Werk auf dem Gebiet Kunstguss recht erfolgreich. Der Hochofen wurde dann 1876 stillgelegt. Am 7. August 1887 wurde die Strecke Gernrode–Mägdesprung der Gernrode-Harzgeroder Eisenbahn-Gesellschaft (GHE) (heute: Harzer Schmalspurbahnen GmbH (HSB)) eröffnet. Das Modellhaus des Werkes fiel am 18. April 1945 den Kriegshandlungen zu Ende des Zweiten Weltkrieges zum Opfer. Ab 1972 wurde die Eisenhütte dann zum VEB Gas- und Heizgerätewerk Mägdesprung, in dem überwiegend Gas- und Heizgeräte hergestellt worden. Mit den wirtschaftlichen Änderungen der Deutschen Wiedervereinigung (1990) konnte in den folgenden Jahren nur noch eine bescheidene Herstellung von Gaskochern aufrechterhalten werden. Die sehr klein gewordene Firma wurde daraufhin zur Mägdesprunger Eisenhüttenwerk GmbH.
Persönlichkeiten
- Johann Ludwig Carl Zincken (1791-1862)
Lage
Mägdesprung liegt nördlich von Harzgerode im Selketal direkt am Fluss Selke. Der Harzgeröder Ortsteil beinhaltet die Siedlungen Drahtzug und Stahlhammer sowie die Friedrichshämmer I - IV. Der Ortsteil erstreckt sich entlang der Selke durch das Selketal.
Name
Der Ortsname rührt von einer Sprungsage her. Die Sage vom „Mägdesprung“ über das Selketal wurde u.a. von den Brüdern Grimm und Ludwig Bechstein aufgezeichnet.
Ortsteile
Vor allem an den Standorten ehemaliger Hammerwerke existieren heute kleine Siedlungen.
- Erster Hammer / I. Friedrichhammer
- Zweiter Hammer / II. Friedrichhammer
- Dritter Hammer / III. Friedrichhammer
- Forsthaus Scheerenstieg (Wüstung Schibeck)
- Vierter Hammer / IV. Friedrichhammer
- Schneidemühle
- Meiseberg
- Selkemühle
Sehenswertes
Neben der Lage im Selketal und dem Anschluss an ein Wanderwegenetz, auch der Selkestieg führt hier entlang, ist das Hüttenmuseum Carlswerk sehenswert. Die sanierte Pilgerkapelle auf dem Friedhof am III. Friedrichshammer, die Hirschplastiken, der Obelisk und die Mägdetrappe mit einem fantastischen Blick in das Selketal und zur Viktorshöhe sind weitere Ausflugstipps.
Regelmäßige Veranstaltungen
- letztes Juliwochenende: Hüttentag
- letztes Augustwochenende: Ostharzer Motorradtreffen (der Start des Bergzeitfahrens befindet sich in Mägdesprung)
Verkehrsanbindung
Der Ortsteil liegt an der Bundesstraße 185 und besitzt einen Busanschluss an das Liniennetz der Q-Bus Nahverkehrsgesellschaft sowie einen Bahnhof an der Strecke der Selketalbahn zwischen Gernrode und Alexisbad.
Literatur
- Berent Schwineköper (Hrsg.): Provinz Sachsen Anhalt. In: Handbuch der Historischen Stätten Deutschlands. Band 11. Alfred Kröner Verlag, Stuttgart 1987, ISBN 3520314029
Weblinks
- Museum Carlswerk mit Gründungsurkunde des ersten Eisenhammers in Mägdesprung
- Die Sage vom Mägdesprung über das Selketal. Text und Illustrationen
- Eisenhüttenverein Mägdesprung Carl Bischof e.V. mit Informationen zur Eisenhütte in Mägdesprung
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