- Carolina Klüft
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Medaillenspiegel
Carolina KlüftSiebenkampf, Weitsprung, Dreisprung Schweden Olympische Spiele Gold 2004 Athen Siebenkampf Weltmeisterschaften Gold 2003 Paris Siebenkampf Gold 2005 Helsinki Siebenkampf Gold 2007 Osaka Siebenkampf Hallenweltmeisterschaften Gold 2003 Birmingham Fünfkampf Bronze 2004 Budapest Weitsprung Europameisterschaften Gold 2002 München Siebenkampf Gold 2006 Göteborg Siebenkampf Halleneuropameisterschaften Bronze 2002 Wien Fünfkampf Gold 2005 Madrid Fünfkampf Gold 2007 Birmingham Fünfkampf Juniorenweltmeisterschaften Gold 2000 Santiago de Chile Siebenkampf Gold 2002 Kingston Siebenkampf Carolina Evelyn Klüft (* 2. Februar 1983 in Sandhult, Gemeinde Borås) ist eine schwedische Leichtathletin und war vor allem im Siebenkampf erfolgreich, wo sie von 2003 bis 2008 zur Weltspitze gehörte und neben einer olympischen Goldmedaille dreimal bei Weltmeisterschaften und zweimal bei Europameisterschaften gewinnen konnte. Sie stellte außerdem den aktuellen Europarekord auf. Seither ist sie vor allem im Weitsprung und Dreisprung aktiv. Auch im Fünfkampf, Hürdenlauf, Staffellauf und Hochsprung war sie schon aktiv, wo sie Erfolge bei nationalen und internationalen Meisterschaften verbuchen konnte.
Inhaltsverzeichnis
Laufbahn und Erfolge
Bereits bei den Junioren-Welt- und Europameisterschaften 2000 bis 2002 sowie bei den Europameisterschaften 2002 in München gewann sie Titel, wobei sie in München den aktuellen Juniorinnen-Weltrekord aufstellte. Für diese Leistung wurde Klüft von den Hörern von Sveriges Radio mit dem Radiosportens Jerringpris ausgezeichnet.
Bei den Weltmeisterschaften 2003 in Paris/Saint-Denis gewann sie mit dem schwedischen Rekord von 7001 Punkten die Goldmedaille. Für diese Leistung wurde sie auch mit der renommierten Svenska-Dagbladet-Goldmedaille geehrt.
Zu den Olympischen Spielen 2004 in Athen reiste sie als große Favoritin, da sie die Weltrangliste mit mehr als 200 Punkten Vorsprung anführte - und sie wurde ihrer Favoritenrolle gerecht. Sie blieb nur 47 Punkte unter ihrer persönlichen Bestleistung und gewann die Goldmedaille. Außerdem belegte sie beim Weitsprung-Wettbewerb den elften Platz.
Wiederum nicht zu schlagen war Carolina Klüft bei den Weltmeisterschaften 2005 in Helsinki, mit 6887 Punkten verwies sie die Französin Eunice Barber und Margaret Simpson aus Ghana auf die Plätze.
Vor heimischen Publikum in Göteborg holte sie mit 6740 Punkten auch bei den Europameisterschaften 2006 Gold. Jedoch verpasste sie dabei den von ihr angestrebten Europarekord von 7007 Punkten der Russin Larissa Turtschinskaja aus dem Jahr 1989 deutlich. Dies lag nicht zuletzt daran, dass Eunice Barber als ihre schärfste Konkurrentin auf den Titel bereits am ersten Wettkampftag verletzungsbedingt aufgeben musste und ihr somit die große kontinentale Konkurrenz fehlte, was auch an ihrem großen Vorsprung von 317 Punkten auf die zweitplatzierte Niederländerin Karin Ruckstuhl zu erkennen ist.
Bei den Weltmeisterschaften 2007 in Ōsaka folgte eine weitere Steigerung. Mit 7032 Punkten lag sie 200 Punkte vor Ljudmyla Blonska auf dem Silber- und über 500 Punkte vor Kelly Sotherton auf dem Bronzerang. Mit ihrem Europarekord belegt sie nun den zweiten Platz in der ewigen Weltrangliste.
Carolina Klüft hat bei einer Größe von 1,78 m ein Wettkampfgewicht von 65 kg. Von den schwedischen Fans wird die Leichtathletin Carro genannt und ist eine der populärsten Sportlerinnen des Landes. Sie studierte Psychologie, Geschichte und Philosophie in Växjö. Inzwischen hat sie das Studium unterbrochen und konzentriert sich auf die Leichtathletik. Sie wohnt derzeit in Karlskrona zusammen mit ihrem Ehemann, dem schwedischen Stabhochspringer Patrik Kristiansson.
Vom Europäischen Leichtathletikverband wurde sie zur Leichtathletin des Jahres 2006 gewählt. Zur Bekämpfung von Doping machte sie 2007 einen aufsehenerregenden Vorschlag: Von allen Athleten sollte durch einen implantierten Chip oder einen ständig zu tragenden GPS-Sender ständig der Aufenthaltsort bestimmbar sein. Außerdem sollten alle Dopingtests für die Allgemeinheit zugänglich im Internet publiziert werden.[1]
Sie galt als Favoritin für die Olympischen Spiele 2008 in Peking, gab aber am 18. März 2008 bekannt, nicht im Siebenkampf antreten zu wollen.[2] Sie habe Lust auf etwas neues, gab sie als Begründung an. Sie erhoffe sich auch weniger Erschöpfung und weniger Mediendruck. Sie wolle sich stattdessen künftig auf die Disziplinen Weit– und Dreisprung konzentrieren. Später äußerte sie, dass sie keine Alternative gehabt habe. Sie sei ausgebrannt gewesen und habe keine Motivation mehr für den Siebenkampf gehabt. Die Entscheidung wurde von der schwedischen Öffentlichkeit kritisiert.[3]
Sie qualifizierte sich in den beiden Disziplinen für die Spiele. Im Dreisprung schied sie allerdings schon vor dem Finale aus, und im Weitsprung erreichte sie im Finale einen neunten Platz, was für sie sehr enttäuschend war.
Im Jahr 2009 setzte sie wegen einer Stressfraktur, die sie sich im Jahr davor zugezogen hatte, im Dreisprung aus und konzentrierte sich auf den Weitsprung.[4] Bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften 2011 in Daegu erreichte sie im Finale den fünften Platz.
Persönliche Bestleistungen
Siebenkampf
- 7032 Punkte, 26. August 2007, Ōsaka
Disziplin Ergebnis Punkte 100 m Hürden 13,15 s 1102 Hochsprung 1,95 m 1171 Kugelstoßen 14,81 m 848 200 m 23,38 s 1041 Weitsprung 6,85 m 1122 Speerwurf 47,98 m 821 800 m 2:12,56 min 927 Sonstige Disziplinen
- Fünfkampf (Halle): 4948 Punkte, 4. März 2005, Madrid
- Weitsprung: 6,97 m, 4. Juli 2004, Tallinn
- Dreisprung: 14,29 m, 8. Juni 2008, Växjö
Literatur
- Zurgams (Herausgeber): Zeitsprünge. 35 Jahre Mehrkampf-Meeting Götzis. Bucher Verlag, Hohenems 2009, ISBN 978-3-902679-23-9.
Weblinks
- Athletenporträt von Carolina Klüft bei der IAAF (englisch)
- Carolina Klüft in der Datenbank von Sports-Reference.com (englisch)
- Carolina Klüft auf sporting-heroes.net (englisch)
- Siebenkämpferin Klüft: Schöner, schneller, weiter, Fotostrecke auf Spiegel Online, 6. August 2005
- „Man muss sich manchmal ändern“, aufgezeichnet von Sonja Niemann für Die Zeit, 31. Juli 2008
Einzelnachweise
- ↑ die tageszeitung: Kampf gegen Doping: Chip im Körper soll Schummeln verhindern, 20. Dezember 2007
- ↑ Die Welt: Leichtathletik: Carolina Klüft verliert den Spaß am Siebenkampf, 19. März 2008
- ↑ http://www.aftonbladet.se/sportbladet/os2008/article3157791.ab
- ↑ http://svt.se/2.21059/1.1530308/kluft_ger_upp_trestegssatsningen?lid=puff_1530313&lpos=rubrik
Olympiasiegerinnen im Fünfkampf (bis 1980) und im Siebenkampf1964: Irina Press | 1968: Ingrid Becker | 1972: Mary Peters | 1976: Sigrun Siegl | 1980: Nadeschda Tkatschenko | 1984: Glynis Nunn | 1988: Jackie Joyner-Kersee | 1992: Jackie Joyner-Kersee | 1996: Ghada Shouaa | 2000: Denise Lewis | 2004: Carolina Klüft | 2008: Natalja Dobrynska
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