- Goldaugenspringspinne
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Goldaugenspringspinne Goldaugenspringspinne (Philaeus chrysops), Männchen
Systematik Klasse: Spinnentiere (Arachnida) Ordnung: Webspinnen (Araneae) Unterordnung: Echte Webspinnen (Araneomorphae) Familie: Springspinnen (Salticidae) Gattung: Philaeus Art: Goldaugenspringspinne Wissenschaftlicher Name Philaeus chrysops (Poda, 1761) Die Goldaugenspringspinne (Philaeus chrysops) ist eine Webspinne aus der Familie der Springspinnen (Salticidae).
Inhaltsverzeichnis
Merkmale
Weibchen und Männchen werden bis zu 12 Millimeter lang. Die Art zeigt wie viele Springspinnen einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus bezüglich Farbe und Zeichnung: Das Männchen ist auffällig gefärbt, sein Hinterleib (Opisthosoma) ist leuchtend ziegelrot mit einem schwarzen Spitzenfleck, der Vorderkörper (Prosoma) ist schwarz. Die beiden vorderen Beinpaare sind zum Teil orange, die beiden hinteren Beinpaare sind grau. Das Weibchen ist graubraun gefärbt.[1]
Verbreitung und Lebensraum
Die Art ist über weite Teile der südlichen Paläarktis verbreitet. Von West nach Ost verläuft das Verbreitungsgebiet von Spanien und Frankreich bis nach Nordchina (östlich bis in die Provinzen Shanxi und Hebei).[2] Sie kommt auch vereinzelt in Südchina vor.[3] Sie fehlt im Norden, so ist sie beispielsweise in Polen nur in acht kleineren Arealen im Süden des Landes zu finden.[4] Sie ist jedoch auch in Südrussland inklusive Südsibirien bis zum 53. Breitengrad beheimatet.
Ein zusammenhängendes Verbreitungsgebiet, in dem die Goldaugenspringspinne an manchen Stellen recht häufig auftritt, bilden Süd- und Südosteuropa sowie der gesamte Mittelmeerraum.
Nördlich des Alpenhauptkamms ist sie hingegen nur in wenigen, voneinander isolierten Arealen zu finden, in denen die einzelnen Populationen nur wenige Individuen aufweisen. In Deutschland gibt es solche trocken-warme Standorte hauptsächlich in der Oberrheinischen Tiefebene, beispielsweise am Kaiserstuhl. Weitere Stellen in Süddeutschland sind sonnige Hänge auf der Fränkischen Alb.[5] In Österreich wurden Funde aus dem Oberinntal und dem Ötztal gemeldet, ebenso aus Oberösterreich (Kreuzmauer bei Ternberg) weitere vom Alpenostrand am Übergang zum Wiener Becken, beispielsweise Hohe Wand, sowie aus der Mur-Mürz-Furche und dem Grazer Bergland.[6]
Die Goldaugenspringspinne bewohnt vorwiegend trockene, vegetationsarme Gebiete. Sie ist auf sandigen, steinigen oder felsigen Flächen zu finden, sie klettert aber auch auf Büsche und Bäume.
Lebensweise
Die Art ist sehr wärmeliebend und tagaktiv, sie frisst Insekten, die sie aktiv fängt.
Bei der Paarung tragen die Männchen gelegentlich untereinander auffallende Scheinkämpfe aus. Das Männchen paart sich, wenn es ein vor der letzten Häutung stehendes Weibchen trifft. Vorher wird das Weibchen mit Balztänzen umworben, dabei richtet sich das Männchen hoch, streckt die Vorderbeine aus und winkt mit dem ersten Beinpaar, dabei bewegt es sich hin und her. Wenn das Weibchen die Werbung annimmt, bleibt es still stehen und wird vom Männchen begattet. Das Weibchen baut unter Steinen einen Gespinstsack für den Eikokon und bewacht die Eier. Nach dem Schlüpfen sind die Jungtiere noch blind, erst nach der zweiten Häutung haben sie voll entwickelte Augen.
Gefährdung
Die von der Goldaugenspringspinne bevorzugten trocken-warmen (xerothermen) Standorte, wie z. B. felsige, sonnige Magerrasen oder Kalkhänge mit Gebüsch, sind in Mitteleuropa im Schwinden, da die Landschaft nicht mehr offen gehalten wird. Viele Einzelfunde der vergangenen Jahrzehnte könnten von Populationen stammen, die mittlerweile erloschen sind. Die Art wird daher in der Roten Liste in Deutschland als „vom Aussterben bedroht“ (Kategorie 1) eingestuft. Sie zählt in Deutschland zu den nach Anlage 1 zur Bundesartenschutzverordnung streng geschützten Spinnentieren.
Literatur
- Barbara Baehr und Martin Baehr: Welche Spinne ist das? Die bekanntesten Arten Mitteleuropas. Mit Sonderteil: Exotische und giftige Spinnen der Welt. 2. Auflage, Kosmos Naturführer, Franck Kosmos, 2002, Seite 54 ISBN 3-440-09210-0
- Heiko Bellmann: Kosmos Atlas Spinnentiere Europas. 3. Auflage, Franckh-Kosmos, Stuttgart 2006, S. 200–239 ISBN 3-440-10746-9
- K. Gauckler: Goldäugige Springspinne und Zinnoberrote Röhrenspinne in Nordbayern. Mitteilungen der naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg, 6, S. 51–55, 1971
Einzelnachweise
- ↑ Beschreibung bei worldwide database of jumping spiders (Arachnida, Araneae, Salticidae) von Heiko Metzner (deutsch)
- ↑ J. M. Marusik, D. V. Logunow, S. Koponen: Spiders of Tuva, South Siberia. Russian Academy of Sciences, Far East Branch, North-East Scientific Center, Magadan 2000, S. 100 Volltext (PDF, engl.)
- ↑ Frances Murphy und John Murphy: An Introduction to the Spiders of South East Asia. Malaysian Nature Society, Kuala Lumpur 2000, S. 279
- ↑ Philaeus chrysops Polska Czerwona Księga Zwierząt (Rote Liste Polens) (englisch)
- ↑ Barbara Baehr und Martin Baehr: Welche Spinne ist das? Die bekanntesten Arten Mitteleuropas. Mit Sonderteil: Exotische und giftige Spinnen der Welt. 2. Auflage, Kosmos Naturführer, Franck Kosmos, 2002, S. 54
- ↑ G. Deschka: Die Springspinne Philaeus chrysops in Oberösterreich. (Arachnida: Salticidae). Beiträge zur Naturkunde Oberösterreichs, 9, S. 187–190, 2000. Volltext (PDF, deutsch)
Weblinks
Commons: Goldaugenspringspinne – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien- Philaeus chrysops bei Fauna Europaea
- Philaeus chrysops auf der Nachweiskarte der Spinnentiere Deutschlands der Arachnologischen Gesellschaft e. V.
- Goldaugenspringspinne auf natureview.ch (mit Bildern)
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