Gottfried Kühn

Gottfried Kühn

Gottfried Kühn (* 28. Mai 1912 in Berlin; † 8. Juli 2002 in Niefern-Öschelbronn bei Pforzheim) war ein bedeutender Kölner Garten- und Landschaftsarchitekt, der als ein bedeutender Gestalter von über 3000 Objekten im privaten und öffentlichen Raum Westdeutschlands gilt.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kühn wuchs als Sohn eines Landwirts auf dem Klostergut Steineck in der Neumark auf. Besuch des Gymnasiums in Bad Freienwalde 1930/31 Schüler von Karl Foerster in dessen Staudengärtnerei in Potsdam-Bornim, dem heutigen Karl-Foerster-Garten. Nach der Ausbildung zum Garten- und Landschaftsgestalter an der Lehr- und Forschungsanstalt für Gartenbau in Berlin-Dahlem war er im Berliner Raum und in Ostpreußen tätig, dort ab 1936 in einem Filialbetrieb von Karl Foerster in Königsberg. Von 1939 bis 1945 war er Soldat, zuletzt als Kommandeur einer Panzerdivision und mehrfach schwer verwundet. Trotz Kriegsversehrung konnte er seine berufliche Laufbahn weiterführen. 1949 arbeitete er im Bonner Büro des Foersterschülers Hermann Mattern an der Grüngestaltung der Regierungsbauten mit. 1951 eröffnete er sein eigenes Büro in Köln-Hahnwald, das er noch bis 1984 leitete. Er war auch Mitglied im Deutschen Werkbund. 1979 zog er sich auf die Landscheider Mühle bei Wittlich zurück.

Werk

Kühns Interesse galt der Anlage von Hausgärten. Er ist vor allem bekannt durch seine Arbeiten für die Bundesgartenschauen. Außer 1961 war er von 1957 bis 1975 auf allen Schauen vertreten. So gestaltete er 1957 für die Bundesgartenschau 1957 in Köln drei Hausgärten, die er dort für die Bundesgartenschau 1971 wieder herrichtete. Ansonsten war er bei der 71er Schau für die Gesamtgestaltung der Kölner Rheinaue zuständig. Dort gestaltete er für das Zeitgemäße Wohnen im Garten einige Reihenhausgärten, dazu Staudengärten und die Blumenwiese. Für die Universität zu Köln war er verantwortlich für die Gesamtgrünplanung beim Ausbau der Hochschule. Auch für die Einbettung des Studentendorfes Efferen des Kölner Studentenwerks auf dem Gelände einer ehemaligen Ziegelei war er verantwortlich.

Kugelbrunnen, Köln-Porz, Entwurf Kühn 1974

Auch den Garten seines Atelierhauses in Hahnwald legte er an. In Köln-Zündorf plante er die Groov zu einer beliebten Freizeitanlage um (1974−78).

Sein Nachlass wird auf seinen ausdrücklichen Wunsch hin in seiner Geburts- und Ausbildungsstadt Berlin von der Universität der Künste betreut. Von dort sind auch Publikationen zu erwarten.

Preise

Kühn wurde von manchen Verbänden und Vereinigungen geehrt. Hervorzuheben sind der Staatspreis der Freien und Hansestadt Hamburg (l963), der Hugo-Häring-Preis des Landes Baden-Württemberg (1970) und der der Karl-Foerster-Ring (1974). 1975 bekam er als erster Gartenarchitekt den Kölner Architekturpreis. Eine seiner letzten Arbeiten war der Ausbau seines Altersruhesitzes in der Eifel, für den er 1987 den Preis für vorbildliches Bauen des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten, Landesgruppe Rheinland-Pfalz bekam.

Posthume Ehrungen

Der Landesverband Rheinland-Pfalz/Saarland des BDLA verleiht seit 2004 den Gottfried Kühn-Preis als Landschaftsarchitekturpreis in drei Kategorien: Freiflächen im öffentlichen Raum, Objekte in der freien/offenen Landschaft und Private Freiflächen. Die Preise werden alle 5 Jahre vergeben.

Veröffentlichungen

  • Kleine Gärten groß gemacht, Gartenschönheit, 46. Jg, Heft 4, Aachen 1965
  • Geplante Wildnis

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем написать курсовую

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Kühn (Familienname) — Kühn (= tapfer, auch ohne Umlaut in der Schreibung Kuehn) ist ein im deutschen Sprachraum (vor allem in Deutschland und Österreich) verbreiteter Familienname. Bekannte Namensträger Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S …   Deutsch Wikipedia

  • Gottfried von Strassburg — Gottfried von Straßburg († um 1215) war einer der bedeutendsten deutschen Dichter des Mittelalters, lebte Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts, war Zeitgenosse von Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach und Walther von der Vogelweide.… …   Deutsch Wikipedia

  • Gottfried von Neuffen — Gottfried von Neifen in der Darstellung des Codex Manesse (um 1300) Gottfried von Neifen war ein deutschsprachiger Minnesänger, der bei Urach geboren wurde und in Urkunden aus dem Zeitraum von 1230 bis etwa 1255 erwähnt wird. Sein Stammsitz war… …   Deutsch Wikipedia

  • Gottfried von Nifen — Gottfried von Neifen in der Darstellung des Codex Manesse (um 1300) Gottfried von Neifen war ein deutschsprachiger Minnesänger, der bei Urach geboren wurde und in Urkunden aus dem Zeitraum von 1230 bis etwa 1255 erwähnt wird. Sein Stammsitz war… …   Deutsch Wikipedia

  • Gottfried von Strassburg — (died c. 1210) is the author of the Middle High German courtly romance Tristan , which is regarded, alongside Wolfram von Eschenbach s Parzival and the Nibelungenlied , as one of the great narrative masterpieces of the German Middle Ages. He is… …   Wikipedia

  • Gottfried von Straßburg — († um 1215) war einer der bedeutendsten deutschsprachigen Dichter des Mittelalters. Er lebte Ende des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts und war Zeitgenosse von Hartmann von Aue, Wolfram von Eschenbach und Walther von der Vogelweide. Meister… …   Deutsch Wikipedia

  • Gottfried von Neifen — in der Darstellung des Codex Manesse (um 1300) Gottfried von Neifen war ein deutschsprachiger Minnesänger, der bei Urach geboren wurde und in Urkunden aus dem Zeitraum von 1230 bis etwa 1255 erwähnt wird. Sein Stammsitz war die Burg Hohenneuffen …   Deutsch Wikipedia

  • Gottfried Keller — Keller im Alter von 40 Jahren, Fotografie von Adolf Grimminger, Zürich 1860 …   Deutsch Wikipedia

  • Volker Kühn (Regisseur) — Volker Kühn (* 4. November 1933 in Osnabrück) ist ein Autor, Fernseh und Theaterregisseur sowie Filmproduzent mit dem Schwerpunkt Satire und Kabarett. Darüber hinaus ist er auch literarischer Nachlassverwalter für das Werk von Wolfgang Neuss und… …   Deutsch Wikipedia

  • Siegfried Kühn (Regisseur) — Siegfried Kühn (* 14. März 1935 in Breslau) ist ein deutscher Regisseur und Drehbuchautor. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 3 Literatur 4 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”