- Liste der russischen Herrscher
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Die Liste der russischen Herrscher umfasst alle Herrscher des Russischen Reiches und dessen Vorgängerstaaten von 862 bis zum Jahr 1917, als die Monarchie durch eine Revolution beendet wurde.
Inhaltsverzeichnis
Hauptstadt Nowgorod
Name (Lebensdaten) Regierungszeit Titel Anmerkungen Rurik
(* um 830; † um 879)862–878 Fürst Der warägische Fürst gilt als Begründer der Dynastie der Rurikiden. Ob es sich bei ihm um eine reale Person oder eine Legende handelt ist umstritten. Er soll von 862 bis zum Jahr 879 der Herrscher über Nowgorod gewesen sein. Weliki Nowgorod ist eine der ältesten Städte Russlands (859 gegründet) und wurde von dem warägischen Fürst Rurik, dem Gründer des ersten ostslawischen Reichs, von 862 bis 879 regiert. Nowgorod war bereits im mittelalterlichen Reich der Kiewer Rus eine Großes Zentrum mit mehr als zehntausend Einwohnern. Die soziale Struktur bestand aus drei Schichten: reiche Kaufleute und Bankiers (gleichzeitig Grundbesitzer) standen an der Spitze, gewöhnliche Kaufleute waren Vertreter der mittleren Schicht; Handwerker und Tagelöhner gehörten der unteren Bevölkerungsschicht an. Nowgorod war im Hochmittelalter neben Konstantinopel die einzige Stadt in Europa, in der nicht nur der Adel und der Klerus, sondern auch das einfache Volk lesen und schreiben konnten, was heute unter anderem die über 1000 bei archäologischen Ausgrabungen gefundenen, auf Birkenrinde geschriebenen Briefe (so genannte Birkenrindenurkunden) bezeugen, die vom Alltag in der mittelalterlichen Stadt berichten. In Nowgorod blühte zu der Zeit Handel und Kultur. So wirkten berühmte Ikonenmaler wie Theophanes der Grieche und Andrei Rubljow. Die norwegischen Könige Olav I. Tryggvason, Olav II. Haraldsson, Magnus I., Harald III. suchten in Nowgorod oft Zuflucht, wenn Gefahr drohte. Olav I. Tryggvason und Magnus I. verbrachten hier ihre Kindheit und Jugend und hatten zeitlebens eine enge Verbindung zu der Stadt.
Dynastie der Rurikiden
Großfürsten der Kiewer Rus
Name (Lebensdaten) Regierungszeit Titel Anmerkungen Oleg, „der Prophet“
(† 912 oder 922)879–912 Regent/Fürst Gilt als Begründer des Großfürstentums Kiew. Herrschte als Regent für Ruriks Sohn Igor und zog gegen Konstantinopel im Jahr 907. Wie bei Rurik ist seine tatsächliche Existenz nicht restlos gesichert. Igor I.
(* um 878; † um 945)912–945 Fürst Sohn Ruriks. Erster Fürst, dessen Existenz als gesichert gilt. Olga, „die Heilige“
(* 890; † 11. Juli 969 )945–962 Regentin Frau Igors. Nach dem Tod ihres Mannes übte sie die Regentschaft über das Reich für ihren minderjährigen Sohn Swjatoslaw aus. Sie versuchte die Christianisierung der Kiewer Rus, nachdem sie sich 957 taufen ließ, scheiterte jedoch. Außerdem führte sie mehreren Feldzüge gegen die Drewljanen. Swjatoslaw I., „der Eroberer“
(* um 942; † Frühjahr 972)962–972 Fürst Sohn Igors I. und Olgas. Er zerstörte das Chasarenreich und vergrößerte seinen Machtbereich bis zum Don. Anschließend eroberte er das Ostbulgarische Reich an der Donau, infolgedessen es zum Krieg mit Byzanz kam. Beim Rückzug aus Preslaw, wohin er seine Residenz verlegt hatte, wurde er von den Petschenegen getötet. Jaropolk I.
(* 945; † 980)972–980 Fürst Sohn Swjatoslaws I. Nach dem Tod des Vaters wurde das Reich unter den Brüdern aufgeteilt und es kam zum Streit unter den Brüdern. Er nahm die Christianisierung wieder auf. Der Angriffe seines Bruders Oleg konnte er sich erwehren, jedoch verlor er seine Macht schließlich 980 an Bruder Wladimir. Wladimir I., „der Große“
(* 960, † 15. Juli 1015)980–1015 Fürst/ Großfürst Sohn Swjatoslaws I. Er eroberte Nowgorod und erlangte, nachdem er seinen Halbbruder Jaropolk I. umbringen ließ, die Herrschaft über Kiew. Im Jahr 987 selbst getauft, trieb er die Christianierung weiter voran. Diesem Umstand verdankt er auch seinen Beinamen der Heilige. Kurz vor seinem Tod kam es zum Zerwürfnis mit seinem Sohn Jaroslaw. Zum Feldzug gegen seinen Sohn kam es aber nicht mehr. Swjatopolk I., „der Verfluchte“
(* 978 oder 979; † 1019)1015–1019 Großfürst Sohn Wladimirs I. Nach dem Tod des Vaters setzte sich Swjatopolk in Kiew durch, während sein Halbbruder sich weiterhin in Nowgorod behauptete. 1016 standen sich die Heere der Brüder gegenüber. Swjatopolk unterlag und floh nach Polen. Er kehrte 1018 nochmal kurzzeitig als Herrscher zurück ehe Jaroslaw ihn endgültig besiegte. Jaroslaw I., „der Weise“
(* 979 oder 986; † 1054)1019–1054 Großfürst Sohn Wladimirs I. Er bekam die Stadt Nowgorod zugesprochen, über die er auch nach dem Tod Wladimirs weiterhin herrschte. Es kam zu Streitigkeiten mit seinem Vater und dessen Nachfolger Swjatopolk I. Die Entscheidungsschlacht gewann er und setzte sich 1019 endgültig als Herrscher über Kiew durch. Er erließ die erste russische Gesetzessammlung und führte mehrere Kriege gegen die Polen. Außerdem etablierte er das Senioratsprinzip. Isjaslaw I.
(* 1024; † 3. Oktober 1078)1054–1073 und 1076–1078 Großfürst Sohn Jaroslaws I. Swjatoslaw II.
(* 1027; † 27. Dezember 1076)1073–1076 Großfürst Sohn Jaroslaws I. Wsewolod I.
(* 1030; † 13. April 1093)1078–1093 Großfürst Sohn Jaroslaws I. Swjatopolk II.
(* 1050; † 1113)1093–1113 Großfürst Sohn Isjaslaws I. Wladimir II. Monomach
(* 1053; † 19. Mai 1125)1113–1125 Großfürst Sohn Wsewolods I. Mstislaw I., „der Große“
(* Juni 1076; † April 1132)1125–1132 Großfürst Sohn Wladimirs II. Jaropolk II.
(* 1082; † 1139)1132–1139 Großfürst Sohn Wladimirs II. Wsewolod II.
(* 1104; † 1146)1139–1146 Großfürst Enkel Swjatoslaws II. Igor II.
(† 19. September 1147)1146 Großfürst Bruder Wsewolods II. Isjaslaw II.
(* 1096; † 1154)um 1146/1147-1154 Großfürst Sohn Mstislaws I. Juri Dolgoruki
(* 1090; † 15. Mai 1157)1149-1151 und 1154–1157 Großfürst Sohn Wladimirs II. Isjaslaw III.
(* ? † 1162)1157–1159 Großfürst Rostislaw
(* um 1110 ; † 1167)1159–1167 Großfürst Sohn Mstislaws I. Mstislaw II.
(* ? ; † 1170)1167–1169 Großfürst Sohn Isjaslaws II. Großfürsten von Wladimir-Susdal
Name (Lebensdaten) Regierungszeit Titel Anmerkungen Andrei Bogoljubski
(* 1111; † 1174)1168–1174 Großfürst Sohn Juri Dolgorukis Michail Jurjewitsch
(* unbekannt; † 20. Juni 1176)1174–1176 Großfürst Sohn Juri Dolgorukis Wsewolod III., das große Nest
(* 1154, † 1212)1176–1212 Großfürst Sohn Juri Dolgorukis Konstantin
(* 1185; † 2. Februar 1218)1212–1218 Großfürst Sohn Wsewolods III. Juri II.
(* 1189; † 1238)1218–1238 Großfürst Sohn Wsewolods III. Jaroslaw II.
(* 1190; † 30. September 1246)1238–1246 Großfürst Sohn Wsewolods III. Swjatoslaw III.
(* 1196; † 1252)1246–1249 Großfürst Sohn Wsewolods III. Andrej I.
(* unbekannt; † 1264)1249–1252 Großfürst Sohn Jaroslaws II. Alexander Newski
(* um 1220; † 14. November 1263)1252–1263 Großfürst Sohn Jaroslaws II. Jaroslaw III.
(* 1230; † 1272)1264–1271 Großfürst Sohn Jaroslaws II. Wassili
(* 1241; † 1276)1272–1277 Großfürst Sohn Jaroslaws II. Dimitri I.
(* um 1250; † 1294)1277–1281 und 1283–1293 Großfürst Sohn Alexander Newskis Andrei II.
(* um 1255; † 27. Juli 1304)1281–1283 und 1293–1303 Großfürst Sohn Alexander Newskis Michail
(* 1271; † 1318)1303-1318 Großfürst Sohn Jaroslaws III. Juri I.
(* unbekannt; 21. November 1325)1318-1322 Großfürst Sohn Daniil Aleksandrovichs; Enkel Alexander Newskis Dimitri II.
(* 1298, † 15. September 1326)1322-1325 Großfürst Sohn Michails Alexander
(* 1300; † 29. Oktober 1339)1326-1328 Großfürst Sohn Michails Großfürsten von Moskau und Zaren von Russland
Name (Lebensdaten) Regierungszeit Titel Anmerkungen Iwan I., „der Geldsack“
(* 1288; † 1341)1328–1341 Großfürst Sohn Daniil Aleksandrovichs; Enkel Alexander Newskis Simeon, „der Stolze“
(* 7. November 1316; † 27. April 1353)1341–1353 Großfürst Sohn Iwans I. Simeon erhielt bei der Teilung des Reichs durch Iwan I. das Fürstentum Moskau. Moskau blieb die entscheidende Machtzentrale des Reich. Er konnte ein Aufkeimen der früheren Konflikte mit Twer verhindern, nicht zuletzt durch die Hochzeit mit Maria von Twer. Er starb an der Pestepidemie von 1353. Iwan II., „der Schöne“
(* 30. März 1326; † 13. November 1359)1353–1359 Großfürst Sohn Iwans I. Er bestieg unerwartet nach dem Tod seines Bruders und dessen Söhnen den Thron. Er annektierte die Gebiete um Wereja südlich von Moskau. Nach kurzer Herrschaft starb Iwan und sein minderjähriger Sohn Dmitri Donskoi wurde Großfürst. Dmitri I. Donskoi
(* 12. Oktober 1350; † 19. Mai 1389)1359–1389 Großfürst Sohn Iwans II. Wassili I.
(* 1371; † Februar 1425)1389–1425 Großfürst Sohn Dimitris I. Wassili II., „der Blinde“
(* 10. März 1415; † März 1462)1425–1462 Großfürst Sohn Wassilis I. Iwan III., „der Große“
(* 22. Januar 1440; † 27. Oktober 1505)1462–1505 Großfürst Sohn Wassilis II. Gebrauchte als erster Großfürst den Titel Zar von Russland Wassili III.
(* 1479; † 1533)1505–1533 Großfürst Sohn Iwans III. Iwan IV., „der Schreckliche“
(* 25. August 1530; † 28. März 1584)1533–1584 Zar Sohn Wassilis III. Er war der erste gekrönte russische Zar Fjodor I.
(* 31. Mai 1557; † 17. Januar 1598)1584–1598 Zar Sohn Iwans IV. Letzter Zar aus der Dynastie der Rurikiden. Fjodor war geistig zurückgeblieben und als Herrscher völlig unbedeutend. Für ihn regierte ein Regentschaftsrat, dem auch Boris Godunow angehörte. Zeit der Wirren (verschiedene Dynastien)
Name (Lebensdaten) Regierungszeit Titel Anmerkungen Boris Godunow
(* 1552; † 23. April 1605)1598–1605 Zar Er war der erste Herrscher nach dem Ende der Dynastie der Rurikiden. Durch die Wahl des Semski Sobor gelangte er an die Macht und wurde am 21. Februar zum Zaren ausgerufen. Im Jahr 1601 kam es zu tiefen sozialen und politischen Krisen. Gleichzeitig tauchte der erste falsche Dimitri auf, der den Zarenthron beanspruchte. Boris Godunow verstarb unerwartet am 13. April 1605. Fjodor II.
(* 1589; † 20. Juni 1605)1605 Zar Sohn Boris Godunows. Er folgte seinem Vater kurzfristig auf den Thron nach, ehe er von Anhängern des falschen Dimitris gestürzt und ermordet wurde. Dimitri II., „der Falsche“
(* unbekannt; † 27. Mai 1606)1605–1606 Zar Er behauptete, der jüngste Sohn Iwans des Schrecklichen, zu sein. Mit Hilfe des Polenkönigs Sigismund III. Wasa erlangte er die Zarenwürde, trat zum Katholizismus über und heiratete die Polin Marina. Durch seine Politik verlor er die Unterstützung des Adels. Bei einer von seinem Nachfolger Wassili heraufbeschworenen Revolte wurde er ermordet. Wassili IV.
(* 22. September 1552; † 12. September 1612)1606–1610 Zar Wassili Schuiski wurde nach dem Tod des falschen Dimitri zum Zaren gewählt. Unter seiner Herrschaft kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Adelsgeschlechtern. Ein zweiter falscher Dimitri tauchte auf und fand Unterstützung beim Adel. Mit schwedischer Hilfe hielt er sich bis 1610, gelangte dann in polnische Gefangenschaft, in der er 1612 starb. Władysław IV. Wasa
(* 9. Juni 1595; † 20. Mai 1648)1610–1613 – In der Herrscherlosen Zeit von 1610 bis 1613 war er designierter Zar. Nachdem die Polen in Moskau einmarschiert waren, sollte Władysław die Zarenwürde übernehmen. Sein Vater Sigismund beanspruchte den Thron für sich und schließlich übernahm keiner von beiden den russischen Thron. Dynastie der Romanows
Zaren von Russland
Name (Lebensdaten) Regierungszeit Titel Anmerkungen Michael I.
(* 22. Juli 1596; † 23. Juli 1645)1613–1645 Zar Sohn Philarets. Erster Zar aus dem Haus Romanow, der 1613 zum Zaren gewählt und gekrönt wurde. Zu Beginn musste er sich heftiger Angriffe der Polen erwehren, die ihn als Zaren nicht anerkannten. Alexei I., „der Sanftmütigste“
(* 29. März 1629; † 8. Februar 1676)1645–1676 Zar Sohn Michaels I. Während seiner Regierungszeit herrschte eine starke Unterdrückung der Bauern. Die zusätzliche hohe Steuerlast führte ab 1648 immer wieder zu Aufständen. 1649 wurde die Leibeigenschaft per Gesetz festgelegt. Alexei führte seit 1654 einen Krieg mit Polen, in den auch Schweden 1656 eintrat und gegen Russland kämpften. Erst der Friede von Andrussowo 1667 beendete die Kriegshandlungen und Smolensk, Kiew und die Ostukraine wurden Teil Russlands. Fjodor III.
(* 9. Juni 1661; † 7. Mai 1682)1676–1682 Zar Sohn Alexeis I. Er befand sich fast die ganze Zeit seiner Herrschaft mit dem Osmanischen Reich im Krieg. Fjodor hatte viele Reformen angestoßen, aber die meisten davon brachte er nicht zu Ende. Wichtig war die Abschaffung der Rangplatzordnung beim Militär. Sofia Alexejewna
(* 27. September 1657; † 14. Juli 1704)1682–1689 Regentin Tochter Alexeis I. Nach Fjodors Tod stellte sich die Frage der Thronfolge. Nach blutigen Aufständen der Strelitzen wurde sie zur Regentin für die beiden unmündigen Zaren Ivan V. und Peter I. erklärt. Die erfolglosen Feldzüge gegen die Krimtataren führten zu ihrem Sturz im August 1689. Peter I. ließ sie zur Nonne scheren. Iwan V.
(* 6. September 1666; † 8. Februar 1696)1682–1696 Zar Sohn Alexeis I. Er wurde zusammen mit Peter zum Zaren gekrönt. Politisch spielte Iwan auf Grund seiner Gesundheit nie eine Rolle. In den ersten Jahren lag die Regierung bei seiner Schwester Sofia, die zur Regentin eingesetzt worden war. Nach deren Entmachtung herrschte sein Bruder Peter. Peter I., „der Große“
(* 9. Juni 1672; † 8. Februar 1725)1682–1725 Zar Sohn Alexeis I. Kaiser von Russland
Name (Lebensdaten) Regierungszeit Titel Anmerkungen Peter I., „der Große“
(* 9. Juni 1672; † 8. Februar 1725)1682–1725 Kaiser Sohn Alexeis I. 1721 nahm Peter den Kaisertitel an. 1724 macht er seine zweite Frau zur Mitregentin. Er reformierte das russische Reich nach westlichen Vorbild. Katharina I.
(* 15. April 1684; † 17. Mai 1727)1725–1727 Kaiserin Frau Peters I. Erste Kaiserin Russlands. Peter der Große ernannte sie bereits 1724 zur Mitregentin. Nach dessen Tod verhilft Alexander Danilowitsch Menschikow ihr zum Thron. Sie übergibt ihm die Regierungsgeschäfte, stirbt aber schon 2 Jahre später. Peter II.
(* 23. Oktober 1715; † 29. Januar 1730)1727–1730 Kaiser Enkel Peters I., letzter männlicher Romanow auf dem Thron. Der junge Zar wird stark beeinflusst, zuerst versucht Menschikow seine Macht auszuweiten, wird jedoch von Dolguriki gestürzt. Er verlegt den Hof wieder nach Moskau. 1730 bekommt Peter die Pocken und stirbt. Anna
(* 7. Februar 1693; † 28. Oktober 1740)1730–1740 Kaiserin Tochter Iwans V. Die Regierungsgeschäfte kümmerten sie wenig. Unter ihrer Regentschaft begann die Ausbreitung in Richtung Zentralasien. Russland beteiligte sich am Polnischen Thronfolgekrieg und am Russisch-Österreichischen Türkenkrieg. Ihre Regentschaft wird auch Dunkle Epoche genannt. Iwan VI.
(* 23. August 1740; † 16. Juli 1764)1740–1741 Kaiser Urenkel Iwans V. Kaiserin Anna ernannte den Enkel ihrer Schwester zum Thronfolger. Als Säugling bestieg er unter der Regentschaft Anna Leopoldownas den Thron Russlands. Elisabeth Petrowna stürzte den jungen Zaren bereits im Jahr darauf. Iwan wurde inhaftiert und 1764 ermordet. Elisabeth
(* 29. Dezember 1709; † 5. Januar 1762)1741–1762 Kaiserin Tochter Peters I. und Katharinas I. Letzte der ursprünglichen Romanows auf dem Thron. Innenpolitisch konnte Elisabeth das Reich stabilisieren. Sie führte eine strenge Religionspolitik, wodurch Juden und Anderesgläubige unter Repressalien zu leiden hatten. Im Siebenjährigen Krieg kämpfte Russland auf der Seite Österreichs gegen Preußen. Peter III.
(* 21. Februar 1728; † 17. Juli 1762)1762 Kaiser Enkel Peters I. und Katharinas I. Begründer der Linie Romanow-Holstein-Gottorp. Schloss mit Preußen Frieden und wechselte auf dessen Seite im Siebenjährigen Krieg. Er wurde durch ein Komplott, das seine Frau Katharina auf den Thron hob, entmachtet. Parteigänger der Zarin ermordeten ihn im Juli 1762. Katharina II., „die Große“
(* 2. Mai 1729; † 17. November 1796)1762–1796 Kaiserin Frau Peters III. Entmachtete ihren Mann und ließ sich zur Kaiserin ausrufen. Sie fördert die Ansiedlung von Ausländern in Russland. Russlands Machtbereich konnte sie soweit ausbauen, dass nach zwei Kriegen gegen die Türken Russland über einen Zugang zum Schwarzen Meer verfügte. Außerdem wirkte sie an den drei Teilungen Polens entschieden mit und führte 1788 Krieg gegen die Schweden. Paul
(* 1. Oktober 1754; † 24. März 1801)1796–1801 Kaiser Sohn Peters III. und Katharinas II. Er schloss ein Bündnis mit Frankreich, dem Feind seiner bisherigen Verbündeten. Verschwörer wollten ihn zur Abdankung zwingen. Paul weigerte sich und wurde ermordet. Alexander I.
(* 23. Dezember 1777; † 1. Dezember 1825)1801–1825 Kaiser Sohn Pauls I. Kämpfte im Bund gegen Napoleon und vermittelte den Frieden von Tilsit. Beteiligte sich an den Befreiungskriegen, die mit dem Sturz Napoleons endeten. Ebenfalls hatte er Anteil am Wiener Kongress bei der Neuordnung Europas Nikolaus I.
(* 6. Juli 1796; † 2. März 1855)1825–1855 Kaiser Sohn Pauls I. Innenpolitisch setzten ihm die Dekabristen zu. Ebenfalls sah er sich dem Novemberaufstand der Polen gegenüber. Aussenpolitisch führte er unter anderem Krieg gegen Persien und die Türkei. Nikolaus wollte 1853 erneut die Türkei erobern und löste damit den Krimkrieg aus, dessen Ende er nicht mehr erlebte. Alexander II., „der Befreier“
(* 29. April 1818; † 13. März 1881)1855–1881 Kaiser Sohn Nikolaus’ I. Er stimmte 1856 dem Pariser Frieden zu und beendete damit den Krimkrieg. Die Abschaffung der Leibeigenschaft bracht ihm den Namen Befreier-Zar ein. 1877 erklärte Russland dem Osmanischen Reich aufgrund des bulgarischen Aprilaufstands den Krieg. Er begann viele Reformen, ließ aber Regimegegner überwachen und verfolgen. Er starb durch ein Sprengstoffattentat. Alexander III., „der Friedensstifter“
(* 10. März 1845; † 1. November 1894)1881–1894 Kaiser Sohn Alexanders II. Nach seiner Machtübernahme hob er viele Liberalisierungen seines ermordeten Vaters wieder auf. Er stärkte die Autokratie in Russland und gründete die Geheimpolizei Ochrana. In seiner Regierungszeit führte Russland keine Kriege, weshalb er den Beinamen "der Friedensstifter" bekam. Nikolaus II.
(* 18. Mai 1868; † 17. Juli 1918)1894–1917 Kaiser Sohn Alexanders III. Letzter gekrönter Kaiser Russlands. Die Niederlage im Krieg gegen Japan löste 1905 - nach der Niederschlagung einer friedlichen Demonstration am Petersburger Blutsonntag - die Russische Revolution 1905 aus. Der Kaiser musste die Bildung einer Duma hinnehmen. 1914-18 kämpfte Russland im ersten Weltkrieg. Nikolaus dankte 1917 in Folge der Februarrevolution ab und wurde samt Familie im Sommer 1918 von den Bolschewiki ermordet. Seit 2000 wird er von der Russisch-Orthodoxen Kirche als Heiliger verehrt. Siehe auch
- Geschichte Russlands
- Liste der Krönungen der russischen Zaren und Kaiser
- Präsidenten Russland
- Liste der russischen Ministerpräsidenten
Literatur
- Hans-Joachim Torke (Hrsg.): Die russischen Zaren 1547–1917. Verlag C.H. Beck, München 1995, ISBN 3-406-42105-9
Kategorien:- Liste (Herrscher)
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