Großsteingrab Liepen 8

Großsteingrab Liepen 8

Das Großsteingrab Liepen 8 ist ein Nordwest-Südost-orientiertes, 1965 von Ewald Schuldt ausgegrabenes und rekonstruiertes Ganggrab in einem kleinen, quadratischen Hünenbett mit teilweise erhaltenen Randsteinen, mit der Sprockhoff-Nr. 355.

Gangrab Nr. 8 bei Liepen

Es liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Thelkow im Landkreis Rostock in Mecklenburg-Vorpommern. Es entstand zwischen 3500 und 2800 v. Chr. als Megalithanlage der Trichterbecherkultur. Etwa 1,1 km nordöstlich von Liepen zweigt unweit der Recknitz von einem Feldweg aus ein ausgeschilderter Waldweg zu den Gräbern Liepen 7 und Liepen 8 ab, in einer auffälligen Baumgruppe rechts des Feldweges befindet sich das Liepen 10 im Feld.

Von der etwa sechs Meter langen, 1,6 m hohen und 1,8 m breiten Kammer des Großsteingrabes sind 14 Trag- und drei der ursprünglich vier Decksteine erhalten. Von dem nach Südwesten weisenden, etwa 3,5 m langen Gang sind es zwei von drei. Die Anlage hat vier Quartiere. Die Diele besteht aus Rotsandsteinplatten und rot geglühtem Lehmestrich. Die archäologische Untersuchung ergab, dass die Anlage durch die Träger der Elb-Havel-Gruppe und der Kugelamphorenkultur nachgenutzt worden ist. Neben Holzkohle, menschlichen Knochen (darunter vier Schädel) und 79 Scherben fanden sich 52 Klingen, 40 Querschneider, sechs Bernsteinperlen (davon drei doppelaxtförmige) fünf Klingenkratzer, fünf Schaber, vier Schlagsteine, drei Schmalmeißel, drei doppelkonische Gefaße, zwei Schultergefäße, zwei weitmündige Gefäße, zwei Bohrer, eine Sandsteinscheibe, ein Flachbeil, ein Hohlmeißel, eine Trichterschale sowie ein tonnenförmiges Gefäß.

Siehe auch

Literatur

  • Ewald Schuldt: „Die mecklenburgischen Megalithgräber“ Deutscher Verlag der Wissenschaft, Berlin 1972

Weblinks

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