Grube Idria

Grube Idria
Grube Idria
Stollenmundloch der Grube Idria, die mit Mauerwerk gesicherte Rösche führt immer noch Wasser zu Tage.
Stollenmundloch der Grube Idria, die mit Mauerwerk gesicherte Rösche führt immer noch Wasser zu Tage.
Abbau von Quecksilber
Betriebsbeginn 1738
Betriebsende 1896
Geografische Lage
Koordinaten 50° 58′ 16″ N, 7° 9′ 28″ O50.971147.157843Koordinaten: 50° 58′ 16″ N, 7° 9′ 28″ O
Grube Idria (Nordrhein-Westfalen)
Grube Idria
Lage Grube Idria
Standort Bensberg
Gemeinde Bergisch Gladbach
Kreis Rheinisch-Bergischer Kreis
Bundesland Nordrhein-Westfalen
Staat Deutschland
Revier Bensberger Erzrevier

p0p2p4

Die Grube Idria ist eine ehemalige Buntmetallerz-Grube des Bensberger Erzreviers in Bergisch Gladbach. Als einzige Grube im gesamten Revier war sie auf Quecksilber verliehen. Das Gelände gehört zum Wohnplatz Bensberg. Der Hauptbetriebspunkt lag im Milchborntal nördlich von der Badeanstalt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Aufgrund einer Generalbelehnung auf Quecksilber für das gesamte Herzogtum Jülich und Berg vom 8. Oktober 1738 nahm der Hofrat Gumpertz „eine Grube bei Bensberg in Betrieb“. Es kann sich dabei nur um die Grube Idria gehandelt haben, weil es die einzige Quecksilbergrube im gesamten Bensberger Erzrevier war. Unter der Bezeichnung „Das hoffende Glück“ beantragten am 22. Dezember 1764 Johann Peter Weck und Konsorten einen Mutschein, den sie mit Datum vom 3. Januar 1765 erhielten. Die Belehnung erfolgte auf ihren besonderen Antrag hin am 15. April 1765 mit einer Fundgrube und 20 Maß samt Erbstollengerechtigkeit. Johann Christian Welter ließ sich unter dem 16. Februar 1773 einen Mutschein auf 20 Maß desselben Bergwerks und am 1. Mai 1773 auf weitere 10 Maß ausstellen.

Über hundert Jahre später erteilte das Oberbergamt Bonn am 8. Oktober 1880 erneut eine Verleihung des Grubenfeldes auf Quecksilber jetzt mit dem Namen Idria. Der Name Idria geht zurück auf die weltbekannte Quecksilber-Lagerstätte „Idrija“ westlich von Ljubljana nahe der gleichnamigen Bergbaustadt Idrija in Slowenien.[1]

Betrieb und Anlagen

Die Überlieferungen über den Betrieb der Grube Idria behandeln jeweils einzelne Etappen. So habe die Gewerkschaft Weck & Comp. den Betrieb von 1765 bis 1790 geführt. Die Rede ist von Quecksilbererzen, die nieren- und nesterweise 1/4 bis 1/2 Zoll mächtig vorgekommen seien. Es kam meistens Zinnober, aber auch gediegenes Quecksilber vor. Die Weiterverarbeitung erfolgte in einer Hütte im Milchborntal, die den Namen „Laboratorium“ trug. In den Jahren 1819 bis 1824 wurden auf Staatskosten Versuchsarbeiten durchgeführt. Unter anderem trieb man auf der Suche nach einem erzführenden Gang von einem 12 m tiefen Gesenk aus eine Strecke nach Süden vor. Da sich kein Erfolg einstellte, gab man die Versuchsarbeiten wieder auf. Weitere Versuchsarbeiten von 1894 bis 1896 brachten ebenfalls kein befriedigendes Ergebnis, so dass anschließend alle Betriebstätigkeiten eingestellt wurden.[1]

Anmerkungen zum Quecksilber

Die Mobilität des Quecksilbers ist so ausgeprägt, dass entsprechende Anreicherungen sowohl im Boden als auch in der bodennahen Luft messbar sind. Schon bei Normaltemperatur, erst recht bei höheren Temperaturen geht Quecksilber in einen gasförmigen Zustand über. Bei sinkender Temperatur schlägt sich das Kondensat im Umfeld von Erzgängen im Verbreitungsgebiet von Zinnober-Vorkommen oder Zinkblendeerzgängen in den Böden nieder. Als der Milchbornbach noch in seinem natürlichen Bett verlief, hat sich das elementare Quecksilber auch in den Kolken als kleine Kügelchen abgesetzt, die man mit einem Löffel herausholen konnte.[1]

Bodendenkmal

Cinnabarit (Zinnober)

Das gesamte Gebiet ist als Bodendenkmal Nr. 41 unter Schutz gestellt. Beispielsweise sind Baumaßnahmen mit Fundamentierung, das Ausheben von Gruben, Planieren, Überschütten oder das Ausroden von Bäumen nur nach vorheriger Genehmigung der Unteren Denkmalbehörde erlaubt. Sehr geschätzt werden von Mineraliensammlern hier vorkommende Zinnoberkristalle, die in dem Haldengelände bis zu ein Millimeter Größe vereinzelt in jüngerer Zeit noch gefunden worden sind. Die Suche nach Mineralien im Untergrund ist nicht erlaubt, weil sie zu Veränderungen der Bodenstruktur führen kann.[1]

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b c d Herbert Stahl (Redaktion), Gerhard Geurts, Herbert Ommer: Das Erbe des Erzes. Band 2, Die Gruben auf den Gangerzlagerstätten im Erzrevier Bensberg. Köln 2004, ISBN 3-00-014668-7, S. 88ff.

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