- Gustav Robert Oexle
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Gustav Robert Oexle (* 2. Oktober 1889 in Sipplingen; † 25. April 1945 in Nußdorf, Bodensee) war ein deutscher Politiker (NSDAP).
Leben und Wirken
Nach dem Besuch der Volksschule verdiente Oexle von 1904 bis 1909 seinen Lebensunterhalt als Fabrikarbeiter. 1909 trat er in die Kaiserliche Marine ein: In den folgenden Jahren wurde er auf dem Großlinienschiff SMS Nassau und dem Kleinen Kreuzer SMS Augsburg sowie an der Schiffsartillerieschule Sonderburg stationiert. Von April 1913 bis zum 8. Dezember 1914 nahm Oexle als Geschützführer und Rollenschreiber auf dem Kleinen Kreuzer SMS Leipzig an der Weltreise teil, die dieses Schiff damals unternahm.
Wenige Monate nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieg nahm Oexle Ende 1914 als Matrose des Kreuzergeschwaders Graf von Spee an der Schlacht bei den Falklandinseln teil. Er überlebte die Vernichtung des Geschwaders durch die Briten zwar, weil er von diesen vor dem Ertrinken gerettet wurde, musste jedoch bis 1916 als Kriegsgefangener in einem englischen Lager verbringen. Nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft amtierte Oexle von 1916 bis 1917 als deutscher Internierungsortschef in der Schweiz. Im Verlauf des Jahres 1917 kehrte Oexle nach Deutschland zurück, wo er eine Anstellung im Personalbüro der 2. Matrosen-Division fand. Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges konnte Oexle die folgenden Auszeichnungen für sich in Anspruch nehmen: Das Eiserne Kreuz beider Klassen, das Ehrenkreuz des Fürstlichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwerten, das Preußische Verdienstkreuz für Kriegshilfe, die fünfzehnjährige Dienstauszeichnung und das Verwundetenabzeichen.
In den ersten Nachkriegsmonaten – November 1918 bis zum 1. März 1920 − stand Oexle der Hauptregistratur des Seemännischen Personalamts der Marinestation der Nordsee vor. 1919 nahm er außerdem an den Freikorpskämpfen in Wilhelmshaven teil. 1919/1920 besuchte Oexle zusätzlich dazu die Militäranwärterschule, die er mit bestandenem Anwärterexamen für den mittleren Eisenbahn-, Zoll- und Verwaltungsdienst verließ.
1920 wurde Oexle als Verwaltungsassistent in das Badische Bezirksamt in Überlingen aufgenommen. Von 1922 an amtierte er als Ratsschreiber der Gemeinde Rußdorf am Bodensee. Von 1921 ab gehörte er auch dem Freikorps Damm bis zu seiner Auflösung an.
Ende der 1920er Jahre stieß Oexle zur NSDAP und amtierte seit 1930 als Ortsgruppenleiter der Partei. Später folgten weitere Parteiämter als Kreisleiter und Gauredner.
Nach der nationalsozialistischen „Machtergreifung“ 1933 wurde Oexle zunächst Mitglied des Badischen Landtags, dem er bis zu seiner Auflösung im Herbst desselben Jahres angehörte. Von November 1933 an war er Reichshauptamtsleiter und als „Sonderbeauftragter des Stellvertreters des Führers“ Mitglied des Stabes von Rudolf Heß.
Im September 1934 zog Oexle im Nachrückverfahren für den verstorbenen Abgeordneten Otto Maier in den Reichstag ein, in dem er bis zum Ende der NS-Herrschaft den Wahlkreis 31 (Württemberg) vertrat.
Literatur
- Erich Stockhorst: 5000 Köpfe – Wer war was im Dritten Reich. Arndt, Kiel 2000, ISBN 3-88741-116-1.
- Klaus D. Patzwall: Das Goldene Parteiabzeichen und seine Verleihungen ehrenhalber 1934–1944. Patzwall, Norderstedt 2004, ISBN 3-931533-50-6.
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