Hans Haehnle

Hans Haehnle

Hans Haehnle (* 29. Juli 1838 in Giengen; † 5. Juli 1909 in Stuttgart) war Industrieller und Mitglied des Deutschen Reichstags.

Leben

Haehnle absolvierte eine berufliche Ausbildung beim Färbermeister Hefelen in Giengen. Er lernte in Österreich die Herstellung von Filz kennen, der Vorteile im Vergleich zur heimischen Tuchfabrikation hatte. In Giengen gründete er eine eigene Firma zur Filz-Herstellung.

Später kaufte er Papierfabriken in Gerschweiler und in Hörbranz (Österreich) und 1881 die Filzfabriken in Augsburg, Lambrecht und Neidenfels und gründete die Vereinigten Filzfabriken, wozu 1882 noch die Filzfabrik in Fulda stieß. 1892 wurde in Reims die „Manufacture de Feutres de Reims“ gegründet, weil es Zollprobleme mit Frankreich gab.

Haehnle war auch wohltätig, unter anderem beim Bau gesunder Arbeiterwohnungen auf Initiative seiner mit ihm verheirateten Cousine Lina Hähnle, der Begründerin des Bundes für Vogelschutz, heute Naturschutzbund Deutschland. 1908 wurde er und 1930 seine Witwe zu Ehrenbürgern von Giengen ernannt.

Er war Mitglied der Handels- und Gewerbekammer Heidenheim, des Beirats der Zentralstelle für Gewerbe und Handel sowie des Beirats der Königlichen Verkehrsanstalten. Von Februar 1895 bis November 1906 besaß er ein Mandat als Abgeordneter für die Volkspartei in der Zweiten Kammer des württembergischen Landtags im Wahlkreis Heidenheim. Von 1882 bis 1884, von 1890 bis 1893 und von 1895 bis 1903 war er Mitglied des Deutschen Reichstags für den Wahlkreis Württemberg 14 (Ulm, Heidenheim, Geislingen) und die Deutsche Volkspartei.

Literatur

  • Frank Raberg: Biographisches Handbuch der württembergischen Landtagsabgeordneten 1815–1933. Kohlhammer, Stuttgart 2001, ISBN 3-17-016604-2, S. 307 f. 

Weblinks


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