Hans Lippold

Hans Lippold

Hans Lippold (* 13. Juni 1899 in Tilsit; † 3. Mai 1976 in Hamburg) war ein deutscher Philologe, Journalist und Studentenhistoriker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Lippolds Vater war in Tilsit Kaufmann und Präsident der Industrie- und Handelskammer. Hans Lippold machte Ostern 1917 das Abitur am humanistischen Gymnasium in Tilsit. Ab Herbst 1917 diente er als Kriegsfreiwilliger im Landwehr-Feldartillerie-Regiment 250 in Ost und West. Wie viele Soldaten und Corpsstudenten schrieb er Kriegsgedichte.[1]

Spruch auf den Weg
Nur der Reine ist stark, nur der Starke ist rein,
es kann nur so und nicht anders sein.
Einen Fußtritt dem Lump, der drüber lacht
und über dich seine Witze macht.
Du bist nur stark und hältst dich rein,
wenn stolz du bleibst für dich allein.
Laß spotten sie! Was ficht´s dich an:
sei rein, sei stark! Sei du ein Mann!:
Und Schund und Schmutz, es liegt, wo´s liegt:
wer selbst sich zwingt, der siegt.

Noch kurz vor Kriegsende, am 30. September 1918 schwer verwundet, studierte Lippold ab dem Sommersemester 1919 Philosophie, Geschichte, Deutsch sowie Kunstgeschichte und Staatswissenschaft an der der Albertus-Universität Königsberg. 1922 promovierte er zum Dr. phil. und wurde Journalist. Als Redakteur und Chef vom Dienst bei der Ostpreußischen Zeitung in Königsberg begründete er die Albertus-Blätter als studentische Beilage.

1925 wurde er an die der Reichskanzlei unterstellte Reichszentrale für Heimatdienst berufen. Später war er Direktor der Landesabteilung Hannover. 1933 meldete er sich zum freiwilligen Arbeitsdienst und war zuletzt Oberarbeitsführer.

Nach dem Zweiten Weltkrieg war er von 1946 bis 1962 freier Journalist in Friedrichstadt und ab 1963 in Hamburg.

Masure

Im Sommersemester 1917, mitten im Erster Ersten Weltkrieg, renoncierte er als Kriegsfuchs beim Corps Masovia.[2] Bereits als Aktiver war Lippold mit der Führung von Masovias Corpsannalen beauftragt. 1919/20 gab er die Monatsberichte des Corps Masovia heraus. Er trat seit jungen Jahren regelmäßig mit Artikeln in der Deutschen Corpszeitung hervor, vor allem zur Bedeutung Ostpreußens. Er war Mitglied der Vertrauenskommission und seit 1948 Archivar der Masovia. Er sammelte und sichtete das, was nach Krieg und der Vertreibung von dem berühmten Corpsarchiv mit seinen geschichtlichen und künstlerischen Schätzen übriggeblieben war.[3]

Studentengeschichtliche Beiträge

  • Festschrift zum 100. Stiftungsfest des Corps Masovia, Dritter Teil, 1910-1930. Königsberg 1930 [4]
  • Hundert Jahre Masovia! [4]
  • Masovia 1930-1950.[4]
  • Ferdinand Gregorovius Masoviae Königsberg. Einst und Jetzt, Bd. 5 (1960), S. 62-71
  • Verzeichnis sämtlicher Mitglieder des Corps Masovia. Kiel 1962
  • Die Herkunft von Farben und Namen des Corps Masovia zu Königsberg. Einst und Jetzt, Bd. 6 (1961), S. 123-127
  • Festrede zu Masovias 135. Stiftungsfest (1965). Zeitung der Altmärker-Masuren 37/38, Kiel 1966, S. 633-637
  • Zwei Königsberger Corpsburschen auf Wanderschaft. Einst und Jetzt, Bd. 10 (1965), S. 102-107
  • Fuchstaufe bei Masovia Königsberg 1930-1934. Einst und Jetzt, Bd. 10 (1965), S. 161-163
  • Die Königsberger Corps Scotia (1829-1847), Borussia (1829-1847), Normannia I (1833-1847), Normannia II (1873-1889), Baltia I (1834-1840) und Pappenhemia (1824-1841). Einst und Jetzt, Bd. 13 (1968), S. 80-92
  • Studentenbälle in Königsberg im 19. Jahrhundert. Einst und Jetzt, Bd. 14 (1969), S. 71-75
  • Königsberger Studenten in unruhiger Zeit 1831/1848. Einst und Jetzt, Bd. 15 (1970), S. 74-79
  • Die Albertina und der Albertus. Einst und Jetzt, Bd. 17 (1972), S. 137-144
  • Das Königsberger Comitat. Einst und Jetzt, Bd. 19 (1974), S. 173-175
  • Das Collegium Albertinum. Einst und Jetzt, Bd. 21 (1976), S. 191-194
  • Kühnappel – ein vergessenes Studentenlied. Einst und Jetzt, Bd. 21 (1976), S. 261 f.

Literatur

  • Rüdiger Döhler: Corps Masovia. Die 175jährige Geschichte von Königsbergs ältester und Potsdams erster Korporation im 21. Jahrhundert. München 2005, ISBN 3-00-016108-2
  • Robert Paschke: In memoriam Dr. phil. Hans Lippold. Einst und Jetzt, Bd. 22 (1977), S. 15-17

Einzelnachweise

  1. in John Koch (Anglist): Der Kösener SC-Verband im Kriege, 1921
  2. Kösener Corpslisten 1960, 87, 1028
  3. H.-H. Müller-Dieckert: Nachruf auf Hans Lippold. In: Corpszeitung der Altmärker-Masuren, Heft 59, Kiel 1976
  4. a b c Masovia (2005)

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