Hans-Georg Sachs

Hans-Georg Sachs
Hans-Georg Sachs bei einem Empfang des Amtes

Hans-Georg Sachs (* 9. Juli 1911 in Langenöls, Schlesien; † 10. Juli 1975, beim Bergsteigen in den Karawanken, Kärnten verunglückt) war ein Diplomat und Staatssekretär im Auswärtigen Amt (1973-1975).

Inhaltsverzeichnis

Biographie

1932 ging Sachs als Jurastudent von Hamburg nach Königsberg. Nach der Großen juristischen Staatsprüfung und der Promotion zum Dr. iur. 1937/38 war er Assessor in Berlin. 1942 wechselte er vom Reichswirtschaftsministerium zum Auswärtigen Amt. 1943 kam er im Afrikakorps nach fünf Soldatenmonaten in Kriegsgefangenschaft, konnte aber noch im selben Jahr nach Berlin zurückkehren. 1949 wurde er Leiter des Marshallplan-Büros für die Französische Besatzungszone in Baden-Baden. Von Bundeskanzler Adenauer „freigegeben“, ging er 1952 zurück ins Auswärtige Amt und widmete sich der europäischen wirtschaftlichen Integration. Nach einigen Jahren an der Deutschen Botschaft in Paris wurde er 1958 Ministerialdirigent, 1961 Ministerialdirektor und 1963 Leiter der neu gegründeten Abteilung für Handels- und Entwicklungspolitik im Auswärtigen Amt. Er war Vorsitzender des Handelsausschusses der OECD und Koordinator der westlichen Länder bei der Welthandelskonferenz.

Nach acht Jahren als Botschafter bei der Europäischen Gemeinschaft in Brüssel wurde er im Juni 1973 Staatssekretär im AA. Nachdem er im Januar 1975 zum Großen Bundesverdienstkreuz mit Stern noch das Schulterband erhalten hatte, kam er bei einer Bergtour in den Karawanken durch Steinschlag ums Leben. Er war der erste Staatssekretär im Auswärtigen Amt nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland, der während seiner aktiven Dienstzeit verstarb. Bei seiner Beerdigung am 15. Juli 1975 in Bad Godesberg sprach u. a. der damalige Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher:

„Er hat sich mit seiner hohen Intelligenz, seinem Fleiß, seinem politischen Weitblick, seiner hohen Pflichtauffassung, mit der Kraft seiner Persönlichkeit und mit nobler Gesinnung unermüdlich für das Wohl der Bundesrepublik Deutschland eingesetzt und sich um diesen Staat, und besonders um seinen Beitrag zum europäischen Einigungswerk, große und bleibende Verdienste erworben.“

Hans-Dietrich Genscher

Sachs sprach Englisch, Französisch, Spanisch und Italienisch, spielte gut Tennis und war ein leidenschaftlicher Pianist und Musiker. Er war Mitglied der Corps Franconia Hamburg (1931), Masovia (1932) und Palaiomarchia (1960).[1]

Literatur

  • Internationales Biographisches Archiv 37/1975 vom 1. September 1975 (Munzinger-Archiv online)
  • H. Lippold, R. Bätge: Nachruf auf Hans-Georg Sachs. Corpszeitung der Altmärker-Masuren 57, Kiel 1975, S. 1276-1278

Einzelnachweise

  1. Kösener Corpslisten 1996, 36, 595; 98, 1169; 113, 703

Weblinks

 Commons: Hans-Georg Sachs – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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