Hans Michael Heinig

Hans Michael Heinig

Hans Michael Heinig (* 9. März 1971 in Lingen) ist ein deutscher Rechtswissenschaftler. Heinig ist Leiter des Kirchenrechtlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland und Inhaber des Lehrstuhles für Öffentliches Recht, insb. Kirchenrecht und Staatskirchenrecht an der Georg-August-Universität Göttingen.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Nach Abitur und Zivildienst nahm Heinig ein Studium der Rechts-, Geschichts- und Sozialwissenschaften auf, zunächst in Hamburg, dann in Hannover und Bochum. Nach dem ersten juristischen Staatsexamen im Jahre 1998 und einer Praktikumszeit beim Bevollmächtigten des Rates der EKD war er dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Martin Morlok in Düsseldorf beschäftigt und promovierte dort unter Auszeichnung des Dissertationspreises der dortigen Fakultät. In den Jahren 2002 bis 2004 absolvierte er sein Rechtsreferendariat unter anderem im Dezernat Udo Di Fabio beim Bundesverfassungsgericht und im Bundeskanzleramt. Nach dem zweiten juristischen Staatsexamen forschte Heinig bis in das Jahr 2008 als wissenschaftlicher Assistent von Görg Haverkate an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. Heinig habilitierte dort und erhielt die venia legendi für die Fächer Öffentliches Recht, Rechtsphilosophie, Kirchenrecht, Europarecht und Sozialrecht. Anschließend wurde er auf den Lehrstuhl für Öffentliches Recht, insb. Kirchenrecht und Staatskirchenrecht nach Göttingen berufen. Ihm ist seitdem auch die Leitung des Kirchenrechtlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland anvertraut.

Heinig ist Mitherausgeber der Zeitschrift für evangelisches Kirchenrecht, des German Law Journals und der Schriftenreihe Jus Ecclesiasticum. Er leitet die Hannoveraner Initiative Evangelisches Kirchenrecht. Zudem ist er Mitglied der Präsidialversammlung des Evangelischen Kirchentages und des Präsidiums des Ökumenischen Kirchentages 2010. Hans Michael Heinig initiierte überdem die Göttinger Vorträge zu Religion und Recht.

Heinig ist verheiratet und Vater eines Kindes.

Forschungsschwerpunkte

Heinig beschäftigt sich insbesondere mit der Funktion des Staatskirchenrechts, seinen Perspektiven und seinem Verhältnis zum Europarecht sowie mit der Modernisierung der Kirchenverwaltungen. Darüber hinaus ist er verstärkt im Bereich möglicher zukünftiger Grundsicherungsmodelle im deutschen Sozialrecht, vor allem hinsichtlich des Gesundheitssystems tätig.

Schriften (Auswahl)

  • Öffentlich-rechtliche Religionsgesellschaften. Studien zur Rechtsstellung der nach Art. 137 Abs. 5 WRV korporierten Religionsgesellschaften in Deutschland und der Europäischen Union. Duncker & Humblot, Berlin 2003 (Diss. jur.).
  • Fälle und Lösungen zum Staatskirchenrecht. Boorberg, Stuttgart u. a. 2005, (Hrsg.).
  • Der Sozialstaat im Dienst der Freiheit. Zur Formel vom „sozialen“ Staat in Art. 20 Abs. 1 GG. Mohr Siebeck, Tübingen 2008 (Habil. jur.).
  • Religionsfreiheit. In: Stephan Gosepath u. a. (Hrsg.): Handbuch der politischen Philosophie und Sozialphilosophie. de Gruyter, Berlin/New York 2008, S. 1109-1113.
  • Verschärfung der oder Abschied von der Neutralität? Zwei verfehlte Alternativen in der Debatte um den herkömmlichen Grundsatz religiös-weltanschaulicher Neutralität. In: JuristenZeitung 2009, S. 1136–1140.

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