Hans Sperger

Hans Sperger

Hans Sperger (* 9. Dezember 1910 in Lustenau; † 29. September 1981 in Dornbirn) war ein österreichischer Politiker (NSDAP, VdU, FPÖ) und Altwarenhändler. Sperger war von 1969 bis 1976 als Landesrat Mitglied der Vorarlberger Landesregierung und von 1970 bis 1976 Landesparteiobmann der FPÖ Vorarlberg.

Leben und Wirken

Hans Sperger wurde am 9. Dezember 1910 als Sohn des Lehrers Rudolf Sperger und dessen Ehefrau Lydia in Lustenau geboren. Nach dem Besuch der Volksschule in Lustenau und der Unterstufe an der Realschule Dornbirn maturierte Sperger im Jahr 1930 an der Bundeshandelsakademie Innsbruck. Anschließend wurde er Bank- und Versicherungsangestellter sowie Handelsreisender. Während dieser Zeit trat er am 3. April 1933 in die zu dieser Zeit in Österreich illegale Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei ein. Im Mai 1933 wurde er innerhalb der NSDAP Mitglied der Sturmabteilung (SA). Im März 1938 wurde Sperger nach dem „Anschluss Österreichs“ an das Deutsche Reich Ortsgruppenpropagandaleiter der NSDAP in Lustenau. Bis 1941 war er zudem Leiter der Bezirksabgabenstelle für Obst und Gemüse, ehe er zum Kriegsdienst eingezogen wurde. Während seines Kriegseinsatzes kam Sperger in Kriegsgefangenschaft, aus der er erst nach Kriegsende wieder nach Vorarlberg zurückkehrte.

Zurück in Österreich wurde er wegen seiner Parteimitgliedschaft in der NSDAP zunächst mit Berufsverbot belegt und von den Alliierten 1945 und 1946 in Brederis in Internierungshaft genommen. Von 1947 bis 1953 war er in weiterer Folge als Angestellter und später Geschäftsführer der Firma Fitz Abfallstoffe tätig. Ab 1953 übte er einen selbständigen Handel mit Abfallstoffen aus. Im Jahr 1949 trat er dem Verband der Unabhängigen, der Vorgängerpartei der FPÖ, bei. Für die FPÖ gelang es Sperger schließlich am 23. April 1960 als Mitglied der Lustenauer Gemeindevertretung anzugehören. Dies blieb er bis 1975, wobei er zwischen 1965 und 1969 zeitgleich auch das Amt des Lustenauer Vizebürgermeisters ausübte.

Im Jahr 1969 wurde Hans Sperger zunächst als Landesrat für Wasserbau, Wasserversorgungsanlagen, Kanalisation und Abwasserreinigung in die Vorarlberger Landesregierung gewählt. Ebenfalls noch 1969 wurde er parteiintern als Stellvertretender Landesobmann der FPÖ Vorarlberg eingesetzt. Ab 1970 übernahm er als geschäftsführender Obmann die Leitung der Vorarlberger Freiheitlichen Partei. Am 17. November 1976 legte Sperger sein Amt als Landesrat nieder, wobei ihm sein Parteikollege Karl-Werner Rüsch nachfolgte. 1977 wurde er vom Land Vorarlberg mit dem Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Vorarlberg ausgezeichnet.

Weblinks


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно сделать НИР?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Sperger — ist der Familienname folgender Personen: Hans Sperger (1910–1981), österreichischer Politiker (FPÖ) Johannes Matthias Sperger (1750–1812), österreichischer Kontrabassist und Komponist Diese Seite ist eine Begriffsklärung zu …   Deutsch Wikipedia

  • Landesregierung Keßler III — Die Landesregierung Keßler III war die siebte Vorarlberger Landesregierung in der Zweiten Republik und von 1974 bis 1979 im Amt. Sie wurde nach der Landtagswahl am 20. Oktober 1974 am 4. November angelobt. Am 6. November 1979 endete ihre Amtszeit …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Parteiobleute der Freiheitlichen Partei Österreichs — Diese Liste der Parteiobleute der Freiheitlichen Partei Österreichs listet alle Bundes und Landesparteiobleute der Freiheitlichen Partei Österreichs seit der Parteigründung 1956 auf. Inhaltsverzeichnis 1 Bundesparteiobleute 2 Landesparteiobleute… …   Deutsch Wikipedia

  • Karl-Werner Rüsch — (* 29. September 1937 in Teheran) ist ein ehemaliger österreichischer Politiker (FPÖ) und Ziviltechniker. Rüsch war von 1969 bis 1974 Abgeordneter zum Vorarlberger Landtag und von 1976 bis 1984 als Landesrat Mitglied der Vorarlberger… …   Deutsch Wikipedia

  • Landesregierung Keßler II — Die Landesregierung Keßler II war die sechste Vorarlberger Landesregierung nach dem Zweiten Weltkrieg und von 1969 bis 1974 im Amt. Sie wurde unter dem Vorsitz von Landeshauptmann Herbert Keßler im Anschluss an die Landtagswahl in Vorarlberg 1969 …   Deutsch Wikipedia

  • Hofbräuhaus am Platzl — Das Hofbräuhaus am Platzl in München (Nordseite) Das Hofbräuhaus am Abend …   Deutsch Wikipedia

  • Deutsche Komponisten — Siehe auch: Liste österreichischer Komponisten klassischer Musik Liste sorbischer Komponisten klassischer Musik Liste der Komponisten des deutschsprachigen Films Liste klassischer Komponisten in der DDR Liste von Blasmusik Komponisten A Ludwig… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Biografien/Sp — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der Komponisten/S — Komponisten klassischer Musik   A B C D E F G H I J K L …   Deutsch Wikipedia

  • SC Riessersee — Größte Erfolge zehnfacher Deutscher Meister 14 facher Deutscher Vizemeister Deutscher Zweitliga Meister 1968 Deutscher Pokalsieger DEV 1966 Deutscher Oberliga Meister 2011 …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”